Da es wenige beschriebene Fälle gibt, ist es schwierig, einheitliche Symptome zu nennen. Das Gehirn ist ein Organ mit vielen Funktionen. Dementsprechend können die Symptome auch je nach Lokalisation der Herde sehr unterschiedlich sein.
In einer Fallstudie stellte eine Patientin sich mit Krampfanfällen am ersten Tag ihrer Periode vor. [3] Die Symptome waren vorher noch nie aufgetreten. In der Bildgebung zeigten sich Auffälligkeiten, worauf eine Biopsie gemacht wurde. Durch die Biopsie wurde dann festgestellt, dass es sich um Endometriosegewebe handelte. Die Krampfanfälle traten nur im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus auf, was für einen hormonellen Einfluss auf die Herde spricht.
Ein anderer Fall zeigt, dass der Ort der Endometrioseherde die ganze Symptomatik ändern kann. [4] Die Patientin stellte sich mit einer Gangstörung und Kopfschmerzen vor, unabhängig von ihrem Zyklus. In der Bildgebung wurde sichtbar, dass es sich um eine Zyste am Kleinhirn handelte. Das Kleinhirn ist für die Koordination und Bewegungsabläufe zuständig, was auch die Symptome gut erklärt. Auch hier wurde das Vorliegen von Endometriosegewebe durch eine Biopsie gesichert.
Spannend ist, dass nicht nur die Wucherungen das Gehirn verändern können. Forschungen zeigen: Selbst, wenn die Endometrioseherde an einer anderen Stelle im Körper auftreten, beeinflussen sie das Gehirn. Verschiedenste Gehirnareale sind davon betroffen, zum Beispiel die Schaltstellen für Schmerz oder Emotionen. [5] Unklar ist hier jedoch, ob die Veränderungen durch den chronischen Schmerz, mentale Begleiterscheinungen oder die Endometriose selbst hervorgerufen werden.