Ausgezeichnet: Endo Health GmbH erhält EFRE-Förderung für Endometriose App Innovative Ansätze im Bereich der Gesundheit

Mit der EFRE-Förderung des Landes Sachsen im Bereich „Innovative Ansätze der Gesundheits- und Pflegewirtschaft“ werden technische Lösungen gefördert, die auf Interoperabilität und einen hohen Vernetzungsgrad abstellen. Die geförderten Projekte sollen zudem eine ganz unmittelbare Verbesserung in den Bereichen Patientenversorgung, Stärkung der ländlichen Versorgung, Kostensenkung und Fachkräftemangel bewirken. Die Endo Health GmbH mit Sitz in Chemnitz erhält für die Entwicklung der EndometrioseApp die EFRE-Förderung. Stark verkürzt ist die EndemetrioseApp wie ein persönlicher, interdisziplinär aufgestellter Leibarzt, der Endemetriosepatientinnen individuell begleitet, diagnostiziert und berät. Die App basiert auf modernster Technik unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz und ist wissenschaftlich evidenzbasiert.

Endometriose: Warum überhaupt der Bedarf für eine solche App besteht

Bei der Endometriose handelt es sich um eine Erkrankung, an der alleine in Deutschland schätzungsweise 1,7 Millionen Frauen leiden [1]. Sie ist damit die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Die Schleimhaut, die eigentlich nur in der Gebärmutter zu finden ist, siedelt sich dabei auch an anderen Stellen im Körper an, was eine Reihe von Symptomen verursacht. Aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Symptome und der bis heute anhaltenden Tabuisierung des Themas Menstruation und Menstruationsbeschwerden dauert es im Schnitt vier bis elf Jahre, bis eine Diagnose gestellt wird [2].

Während dieser langen Zeit bis zur Diagnose leiden viele Betroffene unter zum Teil starken Symptomen. Zudem kommt es durch die Beschwerden zu wiederholten Krankschreibungen und oftmals hohen Kosten durch Diagnostik. Eine gesicherte Diagnose der Endometriose kann bislang nur durch eine Bauchspiegelung gestellt werden, was einen invasiven, also operativen, Eingriff bedeutet. Zudem gibt es, insbesondere in ländliche Regionen, oftmals nur wenige Facharztpraxen, die auf Endometriose spezialisiert sind [3].

Hintergrund: Unterschiede zwischen Fitness- und Lifestyle-Apps und Gesundheits-Apps

Es gibt kaum ein Gesundheitsthema, kaum eine Erkrankung zu denen nicht gleich eine Vielzahl als Apps verfügbar ist. Auch im Bereich Frauengesundheit gibt es zahlreiche Apps. Allerdings haben laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit die wenigsten dieser Apps einen diagnostischen oder therapeutischen Anspruch [4]. Auch in Sachen Datenschutz weisen die meisten Apps Schwächen auf. Für den Nutzer war lange Zeit nur schwer einzuschätzen, bei welchen Apps es sich um Fitness- und Lifestyle-Apps handelt und welche tatsächliche Gesundheits-Apps waren.

Es gibt mehr als 100.000 Apps auf dem Markt, die sich mit dem Thema Gesundheit befassen. Daher ist es sowohl für Laien als auch für Ärzte schwer, hier die Anbieter herauszufiltern, die wissenschaftlich fundiert sind, dem Patienten einen echten Mehrwert bieten und bei denen der Datenschutz eingehalten wird. Noch problematischer ist die Abgrenzung, welche der Apps im Rahmen der Regelversorgung von Ärzten verschrieben und über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden können. Das neue Digitale-Versorgung-Gesetz schafft hier Klarheit. Die Endometriose-App der Ende Health GmbH erfüllt die hohen Ansprüche des Gesetzes und wurde als eine der ersten Gesundheits-Apps zugelassen und kann von Ärzten verschrieben werden.

EndemetrioseApp: Unterstützung sowohl in der Diagnostik als auch der Behandlung

Die Endometriose App vereint eine Vielzahl an Funktionalitäten und ist auf vielen Ebenen nutzbar. Sie ist so aufgebaut, dass sie sich sowohl zur Diagnostik eignet, ob eine Frau an Endometriose leidet, als auch als Element der Behandlung einer bereits diagnostizierten Endometriose. Zu den Herzstücken der App zählt die Schmerztagebuchfunktion, die die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz nutzt. Daher können Fragen auf die bisherigen Antworten hin angepasst und spezifiziert werden. Auf diese Weise wird die App zu einem wichtigen Element bei der Diagnostik, ob und wenn ja, um welche Art der Endometriose es sich handelt. In Abstimmung mit dem behandelnden Arzt kann dann ein optimales Behandlungskonzept entwickelt werden.

Dank der weiteren Funktionalitäten, etwa der Wissensdatenbank und auch der Lernmodule, trägt die App auch zum Behandlungserfolg bei. Denn über diese Funktionen wird die Patientin in die Lage versetzt, das Verständnis für ihre Erkrankung und daraus folgernd auch ihre Bedürfnisse zu vertiefen. So wird die Voraussetzung geschaffen, dass Betroffene selbst aktiv zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes beitragen können. Dies kann etwa durch Ernährung, Entspannung aber auch Sport passieren. Zu allen Bereichen enthält die App ebenfalls Angebote und Informationen. Dass Gesundheits-Apps, die die hohen Anforderungen erfüllen, zum Behandlungserfolg beitragen, haben Apps im Bereich anderer Schmerzerkrankungen gezeigt [5].

Inhalte: App vereint Module zu Diagnostik, Behandlungsmanagement und Patientenschulung mit Forschung

Die Anwendungen der Endometriose-App helfen den Betroffenen und den behandelnden Ärzten ganz unmittelbar und ab Beginn der Nutzung. Aufgrund der Kombination der App mit einer Künstlichen Intelligenz werden die gewonnenen Daten für die einzelne Nutzerin aber auch für die Endometriose-Forschung insgesamt ausgewertet. Hierfür werden die Daten anonymisiert und datenschutzkonform ausgewertet. Auf diese Weise lernt die App fortwährend hinzu, sodass sowohl die Fehlerquote reduziert wird als auch die Handlungsempfehlungen für die Nutzerinnen immer konkreter werden.

Technik und Besonderheiten: Funktionsweise der Endometriose-App

Die Endometriose-App hat nicht den Anspruch, Ärzte zu ersetzen. Aber sie bietet all den Betroffenen eine Unterstützung, die nicht die Möglichkeit haben, in einem interdisziplinären Endometriose-Zentrum betreut zu werden. Dies betrifft einerseits Patientinnen in ländlichen Regionen, sodass über die App die Patientenversorgung trotz Fachkräftemangel entsprechend den EFRE-Förderrichtlinien optimiert wird. Andererseits hat die Corona-Zeit gezeigt, dass der Zugang zu Krankenhäusern und Versorgungszentren auch aus anderen Gründen erschwert sein kann. Auch hier bietet die Endometriose-App eine ideale Alternative oder Ergänzung.

Zusammenfassung:

Die Endo Health GmbH wird für die Entwicklung der Endometriose-App mit der EFRE-Förderung des Landes Sachsen auf dem Gebiet „Innovative Ansätze im Bereich der Gesundheit“ unterstützt. Bei dieser App handelt es sich, anders als bei einer Vielzahl der über 100.000 auf Markt befindlichen Gesundheits-Apps, um eine Gesundheits-App, die von Ärzten als Teil der Diagnose und Behandlung der Erkrankung Endometriose verschrieben werden kann. Aufgrund der Nutzung von Künstlicher Intelligenz handelt es sich um eine lernende App, sodass die Handlungsempfehlungen und weiteren diagnostischen Fragestellungen fortlaufend spezifiziert und individualisiert werden können.

Referenzen

  1. Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer Verlag, 2006, ISBN 3-540-32867-X; ausgenommen Krebserkrankungen
  2. Agarwal SK, Chapron C, Giudice LC, et al. Clinical diagnosis of endometriosis: a call to action. Am J Obstet Gynecol. 2019;220(4):354.e1-354.e12. doi:10.1016/j.ajog.2018.12.039
  3. https://www.gbe-bund.de/gbe/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gast&p_aid=0&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=26011
  4. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2016/studie-gesundheits-apps.html
  5. Chhabra HS, Sharma S, Verma S. Smartphone app in self-management of chronic low back pain: a randomized controlled trial. Eur Spine J. 2018;27(11):2862-2874. doi:10.1007/s00586-018-5788-5
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