Ausgezeichnet für Innovation: Endo Health GmbH erhält Markteintritt Förderung für Endometriose App
„Der Mittelstand ist ein leistungsfähiger und innovativer Wachstumsmotor“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium des Freistaates Sachsen. Vor diesem Hintergrund wurde das Förderprogramm MEP-Zuschuss [1] entwickelt, mit dem gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Sachsen unterstützt werden. Ziel ist es, diese bei der Entwicklung und Markteinführung innovativer Produkte und Dienstleistungen zu entlasten. Für die Entwicklung der Endometriose App, die allein aufgrund der Verwendung von Künstlicher Intelligenz und einer stringenten Patientenorientierung, ein hohes Maß an Innovation beinhaltet, erhält nun die Endo Health GmbH eine Förderung durch den MEP-Zuschuss.
MEP-Zuschuss: Welche Unternehmen und Projekte gefördert werden
Im Freistaat Sachsen sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) eine tragende Säule der Wirtschaft. Ganze 99,8 Prozent der Unternehmen Sachsens zählen zu den KMU und machen 67 Prozent des Gesamtumsatzes der Unternehmen aus [2]. Gerade die KMU haben eine besonders hohe Innovationskraft, da aufgrund der meist sehr flachen Hierarchien nur wenig Zeit von der ersten Idee bis zur Umsetzung vergeht. Die höchste Hürde besteht für die KMU darin, dass während der Entwicklungs- und Umsetzungsphase hohe Kosten entstehen, ohne dass Gewinne erzielt werden können. Dadurch besteht die Gefahr, dass innovative Projekte und Dienstleistungen in dieser frühen Phase, also vor dem Markteintritt, scheitern.
Noch größer sind diese Herausforderungen für Start-Ups, da diese noch keine Rückstellungen für die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen bilden konnten. Als Konsequenz aus dem „Mittelstandsbericht 2015 bis 2017“ [3], hat das Wirtschaftsministerium des Freistaates speziell ausgerichtete Fördermaßnahmen entwickelt. Hierzu zählt insbesondere das MEP-Programm (Programm zur Förderung der Markteinführung innovativer Produkte), mit dem gezielt die Stärkung der technologischen Leistungsfähigkeit der Unternehmen in und aus Sachsen angestrebt wird.
Endometriose: Warum das Thema so wichtig ist
Bei der Endometriose handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die rund 6 bis 10 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter betrifft [4]. Das bedeutet, dass in Deutschland rund 1,7 Millionen Frauen betroffen sind. Bei der Endometriose findet sich das Gewebe, das sonst nur in der Gebärmutter zu finden ist (Endometrium) auch außerhalb der Gebärmutter. Vorrangig sind diese sogenannten Endometrioseherde im kleinen Becken, zum Teil aber auch im gesamten Bauchraum, sowie in Lunge und Gehirn zu finden. Starke Schmerzen, vorrangig während der Periode, Abgeschlagenheit, Kinderlosigkeit sowie ein erhöhtes Risiko, eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln, zählen zu den Symptomen. Bis zur Diagnose der Erkrankung dauert es im Schnitt vier bis elf Jahren [5].
Neben der ausgeprägten körperlichen und psychischen Belastung für jede einzelne betroffene Frau bedeutet insbesondere eine unbehandelte Endometriose auch eine große finanzielle Belastung für Unternehmen und Krankenkassen. Bis zur Diagnosestellung werden oftmals zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, die die Krankenkassen tragen müssen. Zudem kommt es häufig zu Krankschreibungen, was wiederum die Unternehmen belastet.
Je früher eine Endometriose diagnostiziert und je besser sie behandelt werden kann, desto besser ist dies daher nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Arbeitgeber und die Krankenkassen. Neue Ansätze, wie sie die Endometriose App in Bezug auf Diagnose und Behandlung bietet, helfen daher dem individuellen Wohlbefinden, der Wirtschaft und dem Gesundheitssystem.
Endometriose-App von Endo Health: Was an der App so anders ist
Mit der MEP-Förderung werden Produkte und Dienstleistungen gefördert, die einen besonders hohen Innovationsgehalt haben und eigene oder fremde Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Innovationen umsetzen. Die Endometriose-App wendet sich sowohl an Frauen mit diagnostizierter Endometriose als auch an solche, bei denen ein Verdachtsfall besteht. Die Ziele der App sind:
- die Reduktion der Dunkelziffer der Betroffenen,
- eine Verkürzung der Zeit bis zur Diagnosestellung,
- das Erhöhen des Behandlungserfolges,
- die Stärkung der Einbindung der Betroffenen in die Therapie sowie
- die Steigerung der Lebensqualität.
Erreicht werden diese Ziele durch die Komplexität der App: Sie beinhaltet ein klassisches Schmerztagebuchelement, eine Wissensdatenbank, Ratgeberelemente und Module zur Patientenschulung. Allein die Tatsache, dass all diese Elemente in einer App zusammengeführt wurden, stellt eine Innovation gegenüber bestehenden Alternativen für Endometriose-Patientinnen dar. Doch sowohl in Bezug auf die Technik, die hinter der App steht, als auch die inhaltliche Komplexität der einzelnen Module, bietet die Endometriose-App Betroffenen ein hohes Maß an Innovation.
Die größte Besonderheit der App liegt darin, dass sie auf Künstlichen Intelligenz setzt. Hierdurch können alle Angaben, die eingegeben werden, dazu genutzt werden, dass die App zukünftige Diagnostikfragen oder Behandlungsratschläge noch individueller erstellt. Zusätzlich wird bei der App großer Wert auf die inhaltliche Komponente gelegt: Beleg hierfür ist, dass die Endometriose-App zu den er ersten zugelassenen und wissenschaftlich evidenzbasierten Gesundheits-Apps in Deutschland zählt. Dementsprechend handelt es sich um ein zertifiziertes Medizinprodukt, das voraussichtlich ab 2022 Ärzten verschrieben werden kann, um die Behandlung zu begleiten und zu optimieren.
Zusammenfassung:
Mit dem MEP-Programm sollen insbesondere Produkte und Dienstleistungen mit einem hohen Innovationsniveau in der Markteinführungsphase unterstützt werden. Das Förderprogramm des Freistaates Sachsen richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen und hier vor allem auch an Star-Ups. Die Endo Health GmbH mit Sitz in Sachsen erhält die MEP-Förderung, um die sowohl technisch wie auch inhaltlich innovative Endometriose-App am Markt zu platzieren. Die Besonderheiten der App liegen insbesondere in den Bereichen:
- Technik: Die App verwendet KI, ist also eine lernende App
- Inhalte: Die App ist wissenschaftlich evidenzbasiert
- Breite der Zielgruppe: Die App kann zum Selbstmanagement bei der Behandlung eingesetzt werden
- Komplexität: Die App verbindet Elemente wie Schmerztagebuch, Wissensdatenbank, Ratgeber, Patientenschulungen
Referenzen
- https://www.sab.sachsen.de/f%C3%B6rderprogramme/sie-m%C3%B6chten-ein-unternehmen-gr%C3%BCnden-oder-in-ihr-unternehmen-investieren/markteinf%C3%BChrung-innovativer-produkte-markteinf%C3%BChrungsphase-mep-zuschuss.jsp
- https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/226638
- https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/33600
- https://flexikon.doccheck.com/de/Endometriose
- Agarwal SK, Chapron C, Giudice LC, et al. Clinical diagnosis of endometriosis: a call to action. Am J Obstet Gynecol. 2019;220(4):354.e1-354.e12. doi:10.1016/j.ajog.2018.12.039
- PCOS und Endometriose - 7. September 2022
- Endometriose bei Männern: Selten aber möglich - 13. Juni 2022
- Adenomyose: Ursachen, Diagnostik, Therapie und Abgrenzung zu Endometriose - 13. Januar 2022
Toll, ich bin sehr gespannt auf die App und wünsche viel Erfolg bei der Einführung. Als selbst Betroffene weiß ich, wie belastend die Diagnose und das Auf und Ab der Symptome ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die App hilft, sich im Dschungel der Maßnahmen besser zurecht zu finden und somit die Behandlung der Krankheit in die eigenen Hände zu nehmen. Und es hilft wahrscheinlich auch, sich weniger hilflos zu fühlen. Danke!