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Der weibliche Menstruations-Zyklus

Den weiblichen Hormonzyklus zu verstehen, ist bei Endometriose doppelt hilfreich. Allen Frauen kann das Verständnis helfen, sich selbst und ihren Körper besser kennenzulernen. Durch die hormonellen Veränderungen gibt es beispielsweise Phasen, in denen einem Sport leichter fällt oder man Belastungen besser standhält.

Bei Endometriose hilft es auch, die Krankheit und die Therapie besser zu verstehen. Denn auch die Endometriosezellen werden im Zyklusverlauf durch die verschiedenen Hormone beeinflusst.

Wichtig ist: Hier wird der normale weibliche Zyklus erklärt. Im Falle einer Hormontherapie ändert sich der Hormonhaushalt.

Zur Beschreibung des Zyklus werden die Tage durchnummeriert. Der erste Tag eines Zyklus ist der erste Tag der Monatsblutung. Im Durchschnitt dauert der Zyklus ab dort 28 Tage. Das bedeutet bei einigen Frauen ist der Zyklus beispielsweise auch 26, 29 oder 35 Tage lang, bis die nächste Blutung beginnt.

Der Zyklus wird in zwei Phasen eingeteilt. In jeder Phase laufen verschiedene Vorgänge im Uterus, in den Eierstöcken und im Hormonhaushalt ab.

Tag 1-14 – Follikelphase

Die erste Hälfte des Zyklus (Tag 1-14) wird als Follikelphase bezeichnet.

Eierstock

Das, was in dieser Zeit im Eierstock passiert, gibt dieser Phase ihren Namen. Im Eierstock warten die Eizellen auf ihren großen Auftritt. Jeden Monat reifen in dieser Zeit, gesteuert durch das „Follikel-stimulierende-Hormon“ (FSH) der Hirnanhangsdrüse, mehrere Vorläufer der Eizellen in sogenannten Follikeln heran. Das bedeutet unter anderem, dass die Follikel größer werden.

Diese Follikel

bestehen aus der Eizelle und Hormon-produzierenden Zellen darum herum. Der beste Follikel wird in dieser Phase ausgewählt und wird als dominanter Follikel bezeichnet. In diesem Follikel befindet sich die Zelle, die dann die Eizelle werden wird, welche im Rahmen des Eisprungs aus dem Eierstock in den Eileiter abgegeben wird.

Hormone

Die Follikel bestehen unter anderem aus Zellen (Granulosazellen), die Östrogene produzieren. Der Eierstock produziert in dieser Zeit also Östrogen. Je größer die Follikel, desto mehr Granulosazelle, desto mehr Östrogen. Das Östrogen steigt in dieser Zeit langsam und am Ende schneller mit der Größe der wachsenden Follikel.

Das Östrogen gelangt in den Blutkreislauf. Wenn der Östrogenspiegel eine bestimmte Höhe erreicht hat, löst er im Gehirn, in der Hirnanhangsdrüse, die Freisetzung vom Luteinisierenden Hormon (LH) aus. Das LH steigt dann schnell stark an. Dieser schnelle starke Anstieg ist der Auslöser für den Eisprung.

Gebärmutter

In der Gebärmutter finden in dieser Zeit nacheinander zwei Vorgänge statt. Da der Zyklus mit dem ersten Tag der Monatsblutung beginnt, ist der erste Vorgang in den ersten 4-5 Tagen die Menstruation. Die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Lamina functionalis) wird abgestoßen. Durch das Östrogen, das in der Follikelphase produziert wird kommt es zu einem Nachwachsen dieser Schicht im Rest der Follikelphase. Daher werden Tag 4-15 der Follikelphase in der Gebärmutter auch Wachstumsphase (Proliferationsphase) genannt.

Der Eisprung

Der Eisprung findet um den 14. Tag statt. Ausgelöst wird er durch den starken Anstieg des Hormons LH, welches wiederum aufgrund der hohen Östrogenproduktion am Ende der Follikelphase ausgeschüttet wird. Während des Eisprungs platzt der dominante Follikel. Die darin enthaltene Eizelle wird in den Eileiter freigelassen. Der Rest des Follikels bleibt im Eierstock und wird Gelbkörper genannt.

Tag 14-28 – die Lutealphase

Eierstock

Nach dem Eisprung bleibt der Rest des Follikels im Eierstock und wird zum sogenannten Gelbkörper. Der Gelbkörper ist tatsächlich gelb und hat daher seinen Namen. Nun produzieren die Zellen im Gelbkörper Progesteron. Aus genau diesem Grund wird Progesteron auch Gelbkörperhormon genannt.

Hormone

Die Lutealphase ist also die Phase des Progesterons. Der Gelbkörper produziert dieses Progesteron solange er entweder von der Hirnanhangsdrüse (LH) und danach von einer Schwangerschaft dazu stimuliert wird. Tritt keine Schwangerschaft ein nimmt die Progesteronproduktion im Gelbkörper wieder ab.

Der weibliche Zyklus
Gebärmutterschleimhaut

Durch das Progesteron, welches in dieser Phase produziert wird, verändert sich die Gebärmutterschleimhaut. Diese wurde in der ersten Hälfte des Zyklus aufgebaut, in der zweiten entwickeln sich die Zellen so weiter, dass sie einen optimalen Nistungsplatz für eine Schwangerschaft darstellen. Die Durchblutung wird verbessert und es wird ein durchsichtiges Sekret produziert. Die Schleimhaut wird  gehalten, solange genug Progesteron vorhanden ist.

Fällt der Progesteronspiegel im Blut bei ausbleibender Schwangerschaft wie beschrieben wieder ab, dann verschlechtert sich die Blutversorgung der obersten Schicht Gebärmutterschleimhaut. Die oberste Schicht stirbt langsam ab und wird dann ab dem 1. Tag der Blutung wieder abgestoßen.

Der Zyklus beginnt von neuem.

Zusammenfassung

In der ersten Hälfte des Zyklus bilden sich die Follikel aus. Diese Follikel bestehen aus der Eizelle und Hormon-produzierenden Zellen darum herum. Diese produzieren Östrogen. Der hohe Östrogenspiegel führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird.

Ungefähr in der Mitte des Zyklus findet der Eisprung statt, ausgelöst durch ein Hormon der Hirnanhangsdrüse. Die Eizelle entschwindet in den Eileiter.

Der Rest des Follikels produziert ab nun Progesteron. Durch das Progesteron wird die Gebärmutterschleimhaut gut durchblutet und kann dadurch weiterwachsen. Die Zellen der Gebärmutter differenzieren sich, entwickeln sich, um ihrer Aufgabe nachzugehen. Nimmt der Progesteronspiegel dann wieder ab, wird die Gebärmutterschleimhaut weniger mit Blut und Nährstoffen versorgt. Die oberste Schicht wird daraufhin absterben und wird dann abgestoßen.

Der Zyklus beginnt von vorn.

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Dr. med. Nadine Rohloff
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