Eine Diagnose der Darmendometriose ist sehr schwierig zu stellen. Grund dafür sind die erwähnten zahlreichen Symptome, die auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Im ersten Schritt werden die Symptome deshalb erst einmal beobachtet und die betroffene Person ordnet ihre Schmerzen auf einer Schmerzskala ein. Auf dieser Grundlage kann jedoch erstmal nur eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.
Wie bei der rektovaginalen Endometriose ist auch bei Darmendometriose die sogenannte rektovaginale Tastuntersuchung bei der Diagnose von Bedeutung. Hierbei wird gleichzeitig mit jeweils einem Finger in Scheide und Enddarm getastet. So kann möglicherweise auch festgestellt werden, wie weit der Enddarm bereits von Endometrioseherden befallen ist. Da der Enddarm der häufigste Ort der Endometriose ist, ist die Untersuchung sehr wichtig. Endometrioseherde an anderen Teilen des Dickdarms können so nicht festgestellt werden, sie sind aber auch deutlich seltener.
Auch eine Endosonografie des Rektums kann Aufschluss bieten. Dabei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung, bei der eine Sonde in den Enddarm eingeführt wird. Weitere Informationen über das Ausmaß der Verwachsungen kann auch eine MRT (Magnetresonanztomografie) bieten. Eine MRT kann hilfreich sein, um herauszufinden, ob die Herde bereits durch die Darmwand gedrungen ist und ob eventuell eine Darmresektion durchgeführt werden muss [4].
Meist wird auch eine Darmspiegelung durchgeführt. Endometriose, die aber außen auf dem Darm aufsitzt, kann so nicht festgestellt werden. Nur die Endometriose auf der Innenseite ist hier sichtbar. Eine unauffällige Darmspiegelung heißt also nicht automatisch, dass keine Darmbeteiligung vorhanden ist.
Wirklich verlässlich für eine genaue Diagnose ist jedoch nur eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) [3]. So kann genau festgestellt werden, wo die Endometriose am Dickdarm und Enddarm sitzt und wie sehr der Abschnitt wirklich betroffen ist. Es ist möglich, dass Herde nicht im Ultraschall und in der Endosonografie sichtbar waren und das Ausmaß des Befalls erst jetzt zu erfassen ist [4].
Da während der Operation erst das Ausmaß der Endometriose festgestellt werden kann, müssen wichtige Entscheidungen bezüglich der Behandlung noch im OP getroffen werden. Vor einer Operation sollten Betroffene deshalb für alle möglichen Vorgehen im Falle einer Enddarmendometriose aufgeklärt werden.