Eine Diagnose der Darmendometriose ist sehr schwierig zu stellen. Grund dafür sind die zahlreichen Symptome, die bereits erwähnt wurden und auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Im ersten Schritt werden diese deshalb erst einmal beobachtet und die betroffene Person ordnet ihre Schmerzen auf einer Schmerzskala ein. Auf dieser Grundlage kann jedoch erstmal nur eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.
Wie bei der rektovaginalen Endometriose ist auch die sogenannte rektovaginale Tastuntersuchung bei der Diagnose von Bedeutung. Hierbei tastet der Arzt oder die Ärztin gleichzeitig mit jeweils einem Finger in Scheide und Enddarm. So kann möglicherweise auch festgestellt werden, wie weit der Enddarm bereits von Endometrioseherden befallen ist. Da der Enddarm der häufigste Ort der Endometriose ist, ist die Untersuchung sehr wichtig. Endometrioseherde an anderen Teilen des Dickdarms können so nicht festgestellt werden, sind aber deutlich seltener.
Auch eine Endosonografie des Rektums kann Aufschluss bieten. Weitere Informationen über das Ausmaß der Verwachsungen kann auch ein MRT bieten, insbesondere um herauszufinden, ob die Herde bereits durch die Darmwand gedrungen ist und ob eventuell eine Darmresektion durchgeführt werden muss [3].
Meist wird auch eine Darmspiegelung durchgeführt. Endometriose die aber außen auf dem Darm aufsitzt kann so nicht festgestellt werden, sondern nur Endometriose die die Innenseite des Darms befällt. Eine unauffällige Darmspiegelung heißt also nicht automatisch, dass keine Darmbeteiligung vorhanden ist.
Wirklich verlässlich für eine genaue Diagnose ist jedoch nur eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) [3]. So kann genau festgestellt werden, wo die Endometriose am Dickdarm und Enddarm sitzt und wie sehr der Abschnitt wirklich betroffen ist. Es ist möglich, dass Herde nicht im Ultraschall und in der Endosonografie sichtbar waren und das Ausmaß des Befalls erst jetzt zu erfassen ist [3].
Vor einer Operation werden Patient:innen deshalb auf alle möglichen Vorgehen im Falle einer Enddarmendometriose aufgeklärt, da mit einer Darmresektion beispielsweise auch die Möglichkeit besteht, dass sie mit einem Stoma aufwacht, das für einige Wochen bis zur Rückverlegung des Darms getragen werden muss.