Grundsätzlich versucht der Körper, jede Wunde so schnell wie möglich zu verschließen. Das hat den Hintergrund, dass jede noch so kleine Wunde eine Eintrittspforte für Krankheitserreger darstellt, was wiederum zu Infektionen führen kann. Hierfür gibt es vier verschiedene Wundheilungsphasen: Blutstillung, Reinigungsphase, Proliferationsphase und Regenerationsphase.
Bei der Blutstillung gerinnt zunächst einmal das Blut, welches sich in der Wunde befindet. Das bedeutet, es wird fest, sodass kein weiterer Blutverlust stattfindet. Mithilfe von Fibrin, einem Eiweiß, wird die Wunde nach und nach verschlossen. Dies führt zur Entstehung einer kleinen Kruste, welche du am besten in Ruhe lassen solltest. Das Abkratzen der Kruste kann dazu führen, dass die Narbe später stärker sichtbar ist oder sich die Wunde entzündet.
Danach folgt die Reinigungsphase. In diesem Schritt sorgen zur Wunde eingewanderte Entzündungszellen dafür, dass sie gereinigt wird und frei von Keimen bleibt. Zu diesem Zeitpunkt kann die Wunde leicht nässen. Solange die Flüssigkeit klar und geruchlos ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es handelt sich lediglich um die Wundflüssigkeit, welche abgestorbene Zellen und Bakterien nach draußen befördert.
Ist diese Phase überstanden, tritt die Proliferationsphase ein. In dieser bildet sich nun neues Gewebe mithilfe von sogenannten Fibroblasten. Die Wunde hat an diesem Punkt ihre Kruste bereits verloren und besitzt eine glänzende, dunkelrote Färbung. Noch ist das neue Gewebe jedoch empfindlich und muss weiterhin geschont werden.
Erst nach der letzten Phase der Wundheilung, der Regenerationsphase, bei der Narbengewebe entsteht, ist der Wundschluss abgeschlossen. Die Narbe kann sich auch danach noch verändern, weil weiterhin Kollagen eingelagert wird. Dieses sorgt für eine Festigung des Gewebes und kann sie mit der Zeit heller werden lassen.
Kleine und gut genähte Schnitte sind nach der vollständigen Ausheilung nicht mehr oder nur noch ganz schwach sichtbar. Um das zu erreichen, brauchst du eventuell etwas Geduld. Der gesamte Prozess kann nämlich einige Wochen dauern [7,8]. Du kannst deinen Körper allerdings mit einigen einfachen Mitteln bei der Wundheilung unterstützen und dazu beitragen, dass deine Narbe so wenig sichtbar wie möglich ist und die Heilung beschleunigen.