Hast du dich für eine Gebärmutterentfernung entschieden, gibt es drei Haupttechniken, die eingesetzt werden können: die vaginale Hysterektomie, die Bauchhöhlenhysterektomie über einen Bauchschnitt und die laparoskopische Hysterektomie über eine Bauchspiegelung. Welche Technik zum Einsatz kommt, hängt damit zusammen, welche Grunderkrankung vorliegt, aber auch mit anderen Faktoren, wie beispielsweise der Größe der Gebärmutter und etwaigen vorangegangenen Operationen (1).
Die vaginale Hysterektomie wird durch einen vaginalen Zugang durchgeführt, bei dem die Gebärmutter vollständig entfernt wird. Diese Methode wird häufig bei gutartigen Erkrankungen sowie bei Gebärmuttersenkungen eingesetzt. Es gibt jedoch einige Voraussetzungen für diese Technik, wie z.B. eine ausreichende Mobilität der Gebärmutter im Bauchraum, damit sie durch die Vagina entfernt werden kann, sowie eine ausreichende Größe des Gebärmutterhalses. Daher hat diese Operationstechnik ihre Grenzen und wird nicht bei einer schmalen Vagina oder einer besonders großen Gebärmutter eingesetzt (5). Darüber hinaus wird bei vorangegangenen Kaiserschnitten oder bösartigen Veränderungen oft von dieser Methode abgesehen (1). Bei Endometriose werden in der Regel auch andere Techniken in Betracht gezogen, da Verwachsungen oft vorkommen. Bei Adenomyose ist die Gebärmutter zudem häufig vergrößert. Diese Verwachsungen und Vergrößerungen können bei der Entfernung der Gebärmutter sowie möglicher Endometrioseherde während der Operation hinderlich sein (5).
Eine weitere Möglichkeit, die Gebärmutter zu entfernen, ist die laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH), bei der die vaginale Gebärmutterentfernung durch eine Bauchspiegelung unterstützt oder kombiniert wird. Diese Methode wird angewendet, wenn eine alleinige vaginale Gebärmutterentfernung zu riskant ist, beispielsweise aufgrund von Verwachsungen durch hartnäckige Endometrioseherde oder Veränderungen außerhalb der Gebärmutter, die nicht durch einen vaginalen Zugang erreicht werden können. Die LAVH gilt als komplikationsarm und zeichnet sich durch eine kurze Operationsdauer aus. (1)
Soll der Gebärmutterhals erhalten bleiben, wird oft eine laparoskopisch suprazervikale Hysterektomie (LASH) angewandt (7). Hierbei steht „Supra“ wieder für oberhalb und „zervikal“ steht für den Hals, in diesem Fall der Gebärmutter. Diese Form hat sich bei Adenomyose sowie bei symptomatischen Myomen und Blutungsstörungen bewährt (7). Die Gebärmutter wird dabei über eine Bauchspiegelung entfernt, der Gebärmutterhals wird im Körper belassen. Der Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass das Becken geschont wird und sie daher als komplikationsarm gilt. Von der LASH-Hysterektomie wird jedoch meist abgeraten, wenn bereits Veränderungen am Gebärmutterhals festgestellt wurden. Diese können zum Beispiel im Rahmen einer HPV-Infektion auftreten (1). Ebenfalls ist wichtig zu erwähnen, dass eine zyklische Blutung durch den Erhalt des Gebärmutterhalses weiterhin bestehen kann und eine gynäkologische Vorsorge weiterhin notwendig ist (7). In bestimmten Fällen wird jedoch auch der Gebärmutterhals laparoskopisch entfernt. Man spricht dann von der „totalen laparoskopische Hysterektomie (TLH)“ (8). LASH und TLH sind die Operationsmethoden, die am häufigsten bei einer Hysterektomie aufgrund von Endometriose eingesetzt werden.
Wir hoffen, dieser Text hat dir ein paar Fragen beantworten können. Eine Hysterektomie ist keine kleine Sache und auch wenn diese OP in manchen Kliniken oft vorgenommen wird, ist sie mit Risiken verbunden. Lass dich also von deinen Ärztinnen und Ärzten so beraten, dass du dich gut aufgeklärt fühlst. Und vergiss vor allem nicht: Du bist mit deiner Entscheidung nicht ganz allein! Hole dir Freund:innen, Familienmitglieder oder Partner:in als Unterstützung mit an deine Seite. Alles Gute für dich!