Chronische Schmerzen verstehen
Die umfassende Schulung und Information der Patient*innen über die Hintergründe des Schmerzes sind ein wichtiger Bestandteil der multimodalen Schmerztherapie. Wenn die Betroffenen verstehen, was genau zu den Schmerzen führt, sind sie eher in der Lage, den Beschwerden selbst entgegenzuwirken. Wichtig ist auch zu verstehen, dass es physiologische Erklärungen dafür gibt und eine multimodale Schmerztherapie nie davon ausgeht, dass Schmerzen „nur eingebildet sind“.
Mehr Informationen zu chronischen Schmerzen gibt es auch hier.
Die Krankheit verstehen
Endometriose ist eine facettenreiche Erkrankung. Die Krankheit zu verstehen und den Einfluss auf das eigene Leben einordnen zu können hilft bei der Akzeptanz und Lösungsorientierung und führt somit zu besseren Therapieergebnissen.
Fundierte Informationen gibt es auf informativen Webseiten, in guten Büchern und auch in unserer Endometriose Wissensdatenbank.
Psychologische Therapie
Das psychologische Wohlbefinden kann unter den Auswirkungen von Endometriose stark leiden, daher können auch psychologische Ansätze in der modularen Therapie hilfreich sein. Achtsamkeitsmeditation etwa, hat einen großen Einfluss auf das psychische Befinden.
Mehr Informationen zu Psychologischer Unterstützung bei Endometriose
Physiotherapie
Physiotherapie kann nicht nur endometriosebedingte Schmerzen lindern, sondern auch bei Organsenkungen oder Blasenschwäche helfen.
Meditation
Achtsamkeitsübungen und Meditation wirken tiefenentspannend und fördern gleichzeitig die Konzentration. Akute und auch chronische Schmerzen können auf diese Weise erfolgreich gelindert werden. Auch autogenes Training und Hypnose können in der Schmerztherapie hilfreich sein.
Medikation
Die klassische Behandlungsmethode von Schmerzen ist die medikamentöse Schmerztherapie. Alleinige Gabe von Medikamenten ist bei chronischen Schmerzen jedoch selten erfolgreich. Der richtige Einsatz von Schmerzmitteln kann aber besonders in der Anfangsphase gemeinsam mit der multimodalen Schmerztherapie zur Schmerzlinderung beitragen. Dies ist vor allem bei akuten Beschwerden, etwa nach Operationen sinnvoll, um chronische Schmerzen zu vermeiden.
Akupunktur
Akupunktur als Teil der traditionellen chinesischen Medizin wird immer häufiger bei der Behandlung von chronischen Schmerzen eingebunden. Auch für Endometriose-Betroffene kann es eine hilfreiche Ergänzung sein.
Durch gezielte Nadelstiche an bestimmten Akupunkturpunkten soll eine Reduzierung der Schmerzen in ihrer Intensität und Dauer erreicht werden.
Endometrioseschmerzen strahlen oft auch auf andere Bereiche des Körpers aus. Dadurch verursachte Fehlhaltungen belasten oft Wirbelsäule, Gelenken und Beinen. Hier kann die Bewegungstherapie eine positive Wirkung haben. Sport hat zudem einen günstigen Einfluss auf die Psyche. Er macht glücklich und somit widerstandsfähiger gegenüber Problemen. Auch Depressionen kann mit Bewegung entgegengewirkt werden.
Muskelaufbau
Gezielter Muskelaufbau ist bei chronischen Schmerzen ebenso wichtig wie Bewegung. Da bei Endometriose oftmals eine Schonhaltung eingenommen wird, ist es notwendig vor allem die Muskeln am Rücken zu stärken.
Osteopathie
In der Osteopathie versucht man Blockaden im Körper zu lösen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Durch manuelles Einwirken können Funktionsstörungen und in Folge auch Schmerzen behandelt werden.
Es gibt auch bereits erste Studien, die die Wirksamkeit bei Endometriose-Beschwerden belegen.
Mehr Informationen zu Osteopathie bei Endometriose
Massage
Massagen haben sich bei chronischen Schmerzen ebenfalls als wirksam erwiesen. Sie entspannen die Muskulatur und verschaffen auf diese Weise Linderung.
Ernährung
Die Ernährung kann ebenso positive als auch negative Auswirkungen auf Schmerzen haben. So konnte eine Studie zur Verbindung zwischen der Ernährung und Endometriose einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von bestimmten Lebensmitteln und dem Risiko von Endometriose nachweisen.
Neurosakrale Modulation
Sakrale Neuromodulation ist bereits bei einigen chronischen (Schmerz-)erkrankungen eine etablierte Therapie. Bei der Endometriose haben erste Pilotstudien vielversprechende Ergebnisse gezeigt.
Per implantierter Sonden wird mit schwachen elektronischen Impulsen die Schmerzwahrnehmung beeinflusst. Diese Methode wird gerade untersucht und wird auch aufgrund der Invasivität aktuell nur bei ansonsten schwierig therapierbaren Schmerzen eingesetzt.
Dokumentation/Schmerztagebuch
Wichtig ist auch, den Überblick zu behalten. Wer bewusst die Symptome und Maßnahmen dokumentiert merkt schneller was geholfen hat und bindet es daher auch öfter in den Alltag ein. Dabei kann es ein Papiertagebuch sein, eine Exceltabelle oder unsere App mit übersichtlichen Auswertungen.
Individuelle Therapien
Wärmflasche, Übungen, Yoga, Kreative Therapie – Ziel ist auch herauszufinden was bei den individuellen Schmerzen Abhilfe schafft. Das für sich selber herauszufinden kann vielleicht nicht die Endometriose heilen, aber mit Sicherheit das Leben damit langfristig deutlich angenehmer machen.