Das Prinzip hinter diesem Zungenbrecher ist im Grunde recht simpel: Körper und Geist sind sehr eng miteinander verknüpft und Emotionen wie Stress oder Angst können einen ganz direkten, negativen Einfluss auch auf unser Immunsystem haben. Lange herrschte die Annahme, dass unser Immunsystem völlig eigenständig und ohne Einfluss von außen funktioniert. Diese Ansicht ist jedoch mittlerweile überholt. Vielmehr sind Nerven-, Hormon- und Immunsystem untrennbar miteinander verbunden und kommunizieren sozusagen über ein biochemisches Netzwerk sogar in derselben Sprache. [1]
Dabei gibt es zwei Arten von Stress. Zum einen psychischen, wie beispielsweise Beziehungsprobleme oder Ärger auf der Arbeit. Zum anderen körperlichen Stress, wie Wunden, Verbrennungen oder generell Krankheiten. In Studien konnte gezeigt werden, dass bei Personen, die psychischem Stress ausgesetzt sind, auch gleichzeitig die Entzündungsmarker im Körper ansteigen. Körperliche Stressoren rufen ganz ähnliche Reaktionen im Körper hervor.
Ebenfalls wichtig zu unterscheiden ist akuter und dauerhafter Stress – egal ob seelisch oder körperlich. Bei akutem Stress nämlich läuft das Immunsystem kurzzeitig auf Hochtouren. Die natürlichen Zellen zur Abwehr werden jetzt aktiv. Auch die Entzündungsaktivität erhöht sich kurzzeitig, um so eindringende Erreger effektiver bekämpfen zu können. Hält dieser Zustand jedoch zu lange an oder wiederholt sich regelmäßig, kommt der Organismus nicht wieder zurück in seinen Ruhemodus, die Entzündung schwelt (man spricht von einer stillen Entzündung) und der Stress (psychisch und körperlich) wird chronisch. Ist der Körper bereits in Alarmbereitschaft, zum Beispiel aufgrund einer Krankheit, ist das ebenso der Fall. Jetzt spricht man von einem Crash des Immunsystems. [2] In diesem Zustand ist unser Körper nun deutlich anfälliger für Infekte, wie zum Beispiel Atemwegserkrankungen. [3] Auch die Entstehung und Ausbreitung von Tumoren wird dadurch begünstigt. [1]