Tatsächlich sind Körper und Geist bei jedem Menschen sehr eng miteinander verbunden. Im Gehirn gibt kein separates Verarbeitungszentrum für körperliche oder seelische Schmerzen, sondern nur eins für alle Belastungen. Durch diese enge Verknüpfung von Körper und Geist werden negative Gefühle nicht nur subjektiv als schmerzhaft erlebt. Sondern sie führen wie körperlicher Schmerz zu einer Aktivierung der Schmerzareale im Gehirn.
Simuliert man durch ein Computerspiel, bei dem die Testperson plötzlich nicht mehr mitspielen darf, eine Ausgrenzungssituation, zeigt sich eine Aktivierung der gleichen Gehirnbereiche, die bei körperlichem Schmerz aktiv sind [4]. In einer anderen Studie wurde nachgewiesen, dass die gleichen Gehirnareale aktiv sind, wenn Menschen körperliche Schmerzen haben und wenn sie sich intensiv an die Trennung vom Ex-Partner erinnern [11].
Körperliche und seelische Schmerzen werden also sehr ähnlich verarbeitet. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn sie sich gegenseitig beeinflussen. Wahrscheinlich hat jeder selbst die Erfahrung gemacht, dass Schmerzen schlimmer sind an einem Tag voller Streit und Stress – im Vergleich zu einem guten Tag voller Freude und Zufriedenheit. Wenn das Belastungs-Zentrum im Gehirn sehr aktiv ist, wird der Schmerz schneller wahrgenommen.