Chlamydien-Infektionen verlaufen in vielen Fällen nahezu symptomlos. 70 Prozent der infizierten Frauen und 50 Prozent der infizierten Männer spüren nur geringe oder gar keine Symptome. Eine frühzeitige Diagnose von Chlamydien ist daher wichtig, um Komplikationen und Folgeschäden zu vermeiden und eine rechtzeitige Behandlung einleiten zu können. Für die Diagnostik stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Die häufigsten Verfahren sind Nukleinsäurenamplifikationstests und Antigentests. [2], [7]
Der Nukleinsäureamplifikationstest (NAAT) ist der zuverlässigste Test zur Diagnose von Chlamydien und erfolgt nicht-invasiv. Für diesen Test nimmt der Arzt beziehungsweise die Ärztin eine Urinprobe oder einen Abstrich vom Gebärmutterhals oder Rektum des Patienten beziehungsweise der Patientin. Das Testergebnis bietet einen sicheren Nachweis über das Vorhandensein von Chlamydien-DNA im Körper.
Antigen-Tests sind weniger zuverlässig als der NAAT-Test, können aber immer noch Chlamydien im Körper erkennen. Auch dieser Test wird normalerweise mithilfe eines Abstrichs vom Gebärmutterhals oder Rektum durchgeführt.
Bei Kulturen handelt es sich um eine veraltete Methode zur Diagnose von Chlamydien. Dafür wird eine Probe von den betroffenen Stellen entnommen und auf Nährboden kultiviert. Diese Methode ist weniger zuverlässig als NAAT und Antigen-Tests. [6], [7]
Personen mit einem hohen Risiko für eine Infektion wird ein regelmäßiges Screening auf Chlamydien und andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) empfohlen. Dazu zählen im Allgemeinen sexuell aktive Frauen unter 25 Jahren und Personen mit häufigem Partner:in- Wechsel. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sexuell übertragbare Chlamydien insbesondere bei Frauen asymptomatisch oder begleitet von unspezifischen Symptomen verlaufen und ohne Tests oft unerkannt bleiben. Auch schwangere Frauen werden routinemäßig gescreent. Während bei heterosexuellen Männern in der Regel kein Screening durchgeführt wird, wird homosexuell aktiven Männern ein Screening bei bestehender sexueller Aktivität empfohlen. Die Durchführung erfolgt dabei mithilfe eines Urintests (bei insertivem Analsex), rektalen Tupfern (bei rezeptivem Analsex) und pharyngealen Tupfern (bei oralem Sex). [1], [4], [7]