27.08.2024

Vitamin D und Endometriose

4 Min. Lesezeit

Sicher hast du schon vom sogenannten Sonnenvitamin, Vitamin D, gehört. Aber wusstest du, dass es nicht nur wichtig für starke Knochen ist, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Linderung von Endometriose-Symptomen spielen kann? Heute wollen wir uns genauer anschauen, wie Vitamin D bei Endometriose helfen kann und warum Sonnenlicht dabei eine Schlüsselrolle spielt.

Inhalt:

Vitamin D

Vitamin D und Endometriose: Wie ist die Studienlage?

Die richtige Dosis Sonnenlicht

Fazit

Inhalt:

Vitamin D

Sonnenlicht tut nicht nur der Seele gut, sondern hat auch direkte gesundheitliche Vorteile . Unser Körper kann Vitamin D selbst durch die Einwirkung von Sonnenstrahlen auf die Haut herstellen. Das aus der Sonnenstrahlung gewonnene Vitamin D stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend [1]. Besonders in den Monaten von April bis September reicht bereits eine kurze Aufenthaltsdauer in der Sonne aus, um den Tagesbedarf zu decken. Menschen mit dunkler Hautfarbe oder diejenigen, die sich mit viel Kleidung verhüllen, benötigen oft mehr Sonnenlicht, um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Hier kann eine Supplementierung durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein [1], [2].

Vitamin D und Endometriose: Wie ist die Studienlage?

Vitamin D könnte eine bedeutende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Endometriose spielen. Verschiedene Studien und Beobachtungen deuten darauf hin, dass Vitamin D entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und das Immunsystem stärkt, was bei der Linderung von Endometriose-Symptomen hilfreich sein kann [1], [2].

Eine Studie konnte aufzeigen, dass Endometriosepatient:innen oft niedrigere Vitamin D-Spiegel haben und dass eine Erhöhung des Vitamin D-Spiegels die Symptome verbessern kann [5], [6]. In einer größeren Studie mit über 70.000 Frauen wurde festgestellt, dass diejenigen mit dem höchsten Vitamin D-Spiegel ein um 24 % geringeres Risiko hatten, an Endometriose zu erkranken [7]. In Tierversuchen (bei Mäusen) konnte gezeigt werden, dass eine regelmäßige Zufuhr von Vitamin D das Wachstum der Endometriose-Herde verringern kann [5], [8]. Diese Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass auch bei Menschen eine ähnliche Wirkung erzielt werden könnte.

Obwohl die Forschungslage nicht vollständig eindeutig ist, gibt es Hinweise darauf, dass Vitamin D einen positiven Einfluss auf Endometriose haben kann, sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Symptomen. Weitere Forschung ist jedoch notwendig, um die genauen Mechanismen und die optimale Dosierung zu bestimmen.

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Die richtige Dosis Sonnenlicht

Es ist wichtig, genügend Sonnenlicht zu tanken, um den Vitamin D-Speicher aufzufüllen. Schon etwa 25 Minuten tägliches Sonnenlicht auf ein Viertel unbedeckter Haut (zum Beispiel in T-Shirt und kurzer Hose) sind ausreichend. Denke jedoch daran, dass zu viel Sonnenlicht Sonnenbrand verursachen kann, daher ist es wichtig, immer auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten, um die Haut zu schützen.

Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel

Für diejenigen, die nicht genug Sonnenlicht bekommen, kann die Einnahme von Vitamin D sinnvoll sein, besonders in den Wintermonaten. Die empfohlene tägliche Menge liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei etwa 20 µg [2]. Es ist wichtig, das Vitamin zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen, da es fettlöslich ist und so besser vom Körper aufgenommen werden kann.

Wenn du unter Endometriose leidest, kannst du deinen Vitamin D-Spiegel regelmäßig überprüfen lassen. Ob ein Mangel oder eine Unterversorgung mit Vitamin D vorliegt, kann dein Arzt oder deine Ärztin durch eine Analyse des Vitamin-D-Status anhand einer Blutentnahme bestimmen lassen. Lass dich am besten ärztlich beraten, bevor du zur Supplementierung von Nahrungsergänzungsmitteln greifst.

Fazit

Vitamin D kann ein kleiner Helfer sein, um deine Gesundheit zu unterstützen, besonders wenn du unter Endometriose leidest. Nutze die Kraft der Sonne und gönn dir täglich paar Minuten an der frischen Luft. Ein Spaziergang in der Sonne tut nicht nur deinem Körper gut, sondern hebt auch die Stimmung und stärkt dein Immunsystem. Also raus in die Natur – dein Körper wird es dir danken!

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Referenzen

[1] Robert Koch Institut, „Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D“. 2019. [Online]. Verfügbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html

[2] Deutsche Gesellschaft frü Ernährung e.V., „Vitamin D“. 2012. [Online]. Verfügbar unter: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/

[3] F. Almassinokiani, S. Khodaverdi, M. Solaymani-dodaran, P. Akbari, und A. Pazouki, „Effects of Vitamin D on Endometriosis-Related Pain: A Double-Blind Clinical Trial“, Med. Sci. Monit., Bd. 22, S. 4960–4966, Dez. 2016, doi: 10.12659/MSM.901838.

[4] G. C. Cermisoni u. a., „Vitamin D and Endometrium: A Systematic Review of a Neglected Area of Research“, Int. J. Mol. Sci., Bd. 19, Nr. 8, S. 2320, Aug. 2018, doi: 10.3390/ijms19082320.

[5] K. Kisters und U. Gröber, „Beschwerden lindern Welche Mikronährstoffe bei Endometriose eine Option sein können“. Deutsche Apotheker Zeitung, 22. August 2013. [Online]. Verfügbar unter: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2013/daz-34-2013/beschwerden-lindern

[6] M. Miyashita u. a., „Effects of 1,25-Dihydroxy Vitamin D3 on Endometriosis“, J. Clin. Endocrinol. Metab., Bd. 101, Nr. 6, S. 2371–2379, Juni 2016, doi: 10.1210/jc.2016-1515.

[7] H. R. Harris, J. E. Chavarro, S. Malspeis, W. C. Willett, und S. A. Missmer, „Dairy-Food, Calcium, Magnesium, and Vitamin D Intake and Endometriosis: A Prospective Cohort Study“, Am. J. Epidemiol., Bd. 177, Nr. 5, S. 420–430, März 2013, doi: 10.1093/aje/kws247.

[8] M. Mariani u. a., „The selective vitamin D receptor agonist, elocalcitol, reduces endometriosis development in a mouse model by inhibiting peritoneal inflammation“, Hum. Reprod., Bd. 27, Nr. 7, S. 2010–2019, Juli 2012, doi: 10.1093/humrep/des150.

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Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Nicole Heinze

Ernährungsberaterin

Nicole ist zertifizierte Ernährungsberaterin mit dem Schwerpunkt Endometriose. Sowohl in ihrer eigenen Praxis als auch als Gesundheitswissenschaftlerin ist sie bei neuesten Erkenntnissen rund um Endometriose und Regelschmerzen immer auf dem Laufenden. Und dieses Wissen teilt sie mit Freude.