Bei einer Ernährungsumstellung ist der Anfang oft der schwerste Teil, besonders wenn es darum geht, neue Routinen langfristig beizubehalten. Dabei hindern uns meistens unsere eigenen Glaubenssätze daran, langfristig gut für uns zu sorgen. Bevor du also loslegst, überlege, wann und warum du in der Vergangenheit Vorsätze nicht einhalten konntest. Auch wenn es unangenehm ist, sich an vergangene Misserfolge zu erinnern, hilft es, daraus zu lernen und ähnliche Fehler zu vermeiden. Auf diese Weise kannst du potenzielle Stolpersteine aus dem Weg räumen. Es ist wichtig, dabei nicht von Versagen oder Fehlern zu sprechen, sondern die Gründe für das Aufgeben zu verstehen.
Einige häufige Beispiele sind Zeitmangel oder das Gefühl, zu viel zu tun zu haben. Diese werden oft als Gründe genannt, warum es schwerfällt, eine Ernährungsumstellung durchzuführen. Doch in den meisten Fällen sind sie eher Ausreden, die verhindern, dass man sich selbst zur Priorität macht. Echte Herausforderungen entstehen vor allem durch gesundheitliche Einschränkungen wie Endometriose oder andere körperliche und psychische Erkrankungen.
Menschen stehen dabei häufig unter dem Einfluss von Rollenbildern und Glaubenssätzen, die sie davon abhalten, sich selbst Priorität Nummer eins zu machen. Besonders Personen, die keine menstruationsbedingten Beschwerden haben, können unterschätzen, wie sich die Leistungsfähigkeit während des Zyklus verändert. Auch Darstellungen von Menschen ohne chronische Erkrankungen verzerren das Bild dessen, was „normal“ ist. Daher ist es wichtig, eigene Maßstäbe zu setzen und sich nicht von äußeren Einflüssen verunsichern zu lassen.
Den eigenen Akku aufladen
Empathie zu zeigen und für andere da zu sein, ist eine schöne Eigenschaft. Doch wenn das eigene „Haus in Flammen steht“, ist es essenziell, sich zunächst um sich selbst zu kümmern. Der Glaube, dass man nur dann wertvoll ist, wenn man etwas leistet, kann dazu führen, dass man sich überfordert und eine „Ganz-oder-gar-nicht“-Mentalität entwickelt. Der Schlüssel liegt darin, eine Balance zu finden zwischen der Fürsorge für andere und der Fürsorge für sich selbst.
Auch der Körper selbst kann ein Hindernis darstellen – mit Heißhunger, Energielosigkeit und schlechter Laune fordert er Aufmerksamkeit. Genau in solchen Momenten ist es wichtig, auf ihn zu hören und ihn mit den richtigen Nährstoffen und ausreichenden Pausen zu versorgen. Der Körper ist wie ein „Akku“, der aufgeladen werden möchte, und ohne diese Aufmerksamkeit leidet das Wohlbefinden.
Umgang mit Rückschlägen
Es ist normal, während der Umstellung Rückschläge zu erleben und gelegentlich zu fallen. Wichtig ist es, wieder aufzustehen und herauszufinden, was zu den Hindernissen geführt hat. Wenn erkannt wird, dass es eigene Prioritäten waren, wie z. B. die Entscheidung, anderen die Zeit zu widmen statt sich selbst, sollten diese neu gesetzt werden.
Besondere Anlässe, wie Geburtstage, bei denen es Torte und Sekt gibt, dürfen bewusst genossen werden. Auch wenn es nicht die nährstoffreichste Option ist, kann dies den „Akku“ auffüllen und zu einer besseren Balance beitragen. Es wird Tage geben, an denen die Ernährung perfekt auf die Bedürfnisse des Körpers abgestimmt ist, und andere, an denen Kompromisse gemacht werden. Wichtig ist, dass der Umgang mit diesen Momenten positiv bleibt.
Genuss ohne Reue
Momente, in denen Schokolade oder andere Süßigkeiten gegessen werden, sollten nicht als Schwäche betrachtet werden. Im besten Fall wird dieser Genuss bewusst erlebt, was den Stress rund ums Essen reduziert und zu einer geringeren Stressreaktion im Körper führt. Ein Vergleich dazu ist der Urlaub: Man entscheidet sich bewusst dafür, ihn zu genießen, und schätzt die Auszeit, während der Alltag dazwischen eine Pause macht. Auch Ausnahmen in der Ernährung sollten bewusst und ohne Schuldgefühle genossen werden, ebenso wie eine gesunde Ernährung ein Akt der Selbstfürsorge ist.
Die eigene Fürsorge als Priorität
Es ist essenziell, in erster Linie für den eigenen Körper zu sorgen, denn ohne ein ausreichendes Wohlbefinden können auch andere Menschen nicht optimal unterstützt werden. Ein neuer Anfang erfordert Mut und Geduld – und auch die Bereitschaft, sich selbst Raum zu geben. Es ist wichtig, gut auf sich zu achten und sich gelegentlich selbst zu erlauben, Fünfe gerade sein zu lassen.