Histamin ist an der Darmbewegung, der Regulation des Blutdrucks und der Magensaftproduktion beteiligt [1]. Auch im Gehirn kommt Histamin als Neurotransmitter (Hirn-Botenstoff) vor und ist zum Beispiel an der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt [1].
Wie eingangs schon erwähnt, ist Histamin aber im menschlichen Körper vor allem an Entzündungsreaktionen und dem Schmerzempfinden beteiligt. Wird es von Immunzellen ausgeschüttet, kommt es meist zu Schwellungen, Rötungen und Juckreiz. Das soll zu einer erhöhten Durchblutung führen, damit noch mehr Immunzellen zum Entzündungsherd kommen. Diese sollen dann den potenziell gefährlichen Stoff oder Erreger neutralisieren, damit wir gesund bleiben oder es werden.
Daneben spielt Histamin auch bei allergischen Reaktionen eine zentrale Rolle: Wenn ein Stoff oder ein Lebensmittel – zum Beispiel Pollen, Hausstaubmilben oder Erdnüsse – vom Körper fälschlicherweise als potenziell gefährlich eingeschätzt wird, löst dieser daraufhin eine Entzündungsreaktion aus. Das dabei ausgeschüttete Histamin verursacht dann die allergischen Symptome.
Wie sich so eine Reaktion zeigt, ist ganz unterschiedlich. Das kann von leichten Hautausschlägen, über Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, Müdigkeit oder Schlafstörungen bis zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock mit Kreislaufzusammenbruch und Atemnot alles sein. Die meisten Hausstaubmilben- oder Pollenallergiker kennen eher die typische laufende Nase, geschwollene rote Augen oder allergisches Asthma als Körperreaktion.
Normalerweise wird überschüssiges Histamin nach Ausschüttung wieder durch das Enzym Diaminoxidase (DAO) im Darm abgebaut [2-4]. Wenn DAO nicht in ausreichender Menge vorhanden ist oder nicht effektiv arbeitet, kann eine Histaminintoleranz entstehen [3, 4]. Betroffene Menschen reagieren bereits auf eine geringe Aufnahme histaminhaltiger Lebensmittel mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Hautrötung, Herzklopfen oder Blutdruckabfall, da das Histamin nicht ausreichend inaktiviert werden kann [3, 4].