Endometriose im Darm ist eine der häufigsten Formen der tief infiltrierenden Endometriose außerhalb der Geschlechtsorgane. Die Beschwerden sind häufig denen von Magen-Darm-Erkrankungen sehr ähnlich, dennoch gibt es Symptome, auf die Patientinnen achten können, um festzustellen, ob diese z. B. in Verbindung mit ihrem Zyklus stehen. Andererseits sind auch Magen-Darm-Symptome kein sicheres Zeichen für Endometriose am Darm. Neben der rektovaginalen Endometriose können die Herde auch am Dickdarm oder am Blinddarm auftreten. Eher selten sind eine Endometriose am Magen und die Dünndarmendometriose.
Wie immer ist die Behandlung immer von der individuellen Krankheitsgeschichte und den Symptomen abhängig und sollte mit dem Endometriosezentrum besprochen werden.
Viele Patientinnen klagen auch über Darmprobleme, obwohl der Darm gar nicht von Endometriose befallen ist. Endometrioseherde können zu Veränderungen der Darmschleimhaut und des Darms führen und so Probleme des Darms versuchen, ohne dass sich dort Herde angesiedelt haben. So können auch andere entzündliche Prozesse, die den Darm reizen, zu Beschwerden führen. Dann sind die Entzündungsmarker im Bauchfell erhöht, die zu einer Reizung des Organs führen. Viele Patientinnen leiden auch unter dem sogenannten Reizdarm.
Auch Blähungen bei Endometriose sind ein häufiges Problem für Patientinnen, auch wenn sie keine Darmendometriose haben. Woher diese Blähungen kommen, konnte bisher nicht genau geklärt werden. Es wird vermutet, dass diese durch Entzündungsreaktionen im Bauch hervorgerufen werden. Hier ist jedoch, wie auch bei anderen Beschwerden abzuklären, ob diese Luft im Bauch noch andere Gründe haben könnte.
Verstopfungen und Durchfall – viele Patientinnen leiden häufig unter dem einen und dem anderen. In Verbindung mit dem Durchfall werden Mikrobiomveränderungen vermutet. Die im Darm befindlichen Mikroorganismen nennen Mediziner Darm-Mikrobiome. Davon gibt es gute und schlechte. Die guten halten die Darmflora intakt und unterstützen das Immunsystem [1]. Doch bei Endometriose können die Mikrobiome anders ausfallen. Bei Untersuchungen zeigten sich vermehrt Proteobakterien, Enterobacteriaceae, Streptococcus und Escherichia coli [2]. Dieses Ungleichgewicht in der Darmflora kann Beschwerden wie Durchfall auslösen.
Insgesamt scheint es einen Zusammenhang zwischen der bakteriellen Darmflora und der Endometriose zu geben, weshalb Patientinnen auch unter Problemen mit dem Darm leiden können, wenn sie keine Darmendometriose haben. Weitere Studien sind aber nötig um mehr über die Zusammenhänge zu erfahren.
Es geht auch umgekehrt. Manchmal haben Patientinnen keine Beschwerden, die ein Hinweis auf eine Endometriose mit Darmbefall sein könnten. Dennoch können bei einer Laparoskopie auch Herde am Darm gefunden werden. Die Chirurgen sollten deshalb bei der Aufklärung vor der OP immer darauf hinweisen, was passiert, wenn Endometriose am Darm gefunden wird. Möglicherweise können diese direkt entfernt werden. Besteht jedoch die Möglichkeit, dass eine umfangreichere Operation am Darm stattfinden muss, kann es sein, dass danach erneut operiert werden muss. Wie vorgegangen werden soll, ist immer mit den Patientinnen vor dem Eingriff abzustimmen.
Denke immer auch daran, dass nicht all deine Beschwerden mit einer Endometriose zusammenhängen müssen. So gängig wie Magen-Darm-Beschwerden für Patientinnen auch sind, solltest du auch andere Ursachen, wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien oder andere entzündliche Krankheiten nicht außer Acht lassen. Insbesondere wenn während einer Laparoskopie keine Anhaltspunkte auf eine Darmendometriose gefunden werden konnten, ist die Konsultation eines Arztes, um herauszufinden, warum du Beschwerden hast, ratsam.
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