Zudem kann die Endometriose eine große Vielzahl unterschiedlicher Symptome auslösen und zum Teil sogar symptomlos sein. Und schließlich stand lange Zeit nur die invasive Maßnahme der Operation mit Eröffnung des Bauchraums als sicheres Instrument der Diagnose zur Verfügung.
Eine solche große Operation ist heute aus diagnostischen Gründen in der Regel nicht mehr erforderlich. Die Diagnosestellung kann meist nicht-invasiv oder minimalinvasil erfolgen.
Rund zehn Prozent aller Frauen im reproduktionsfähigen Alter sind von Endometriose betroffen. Das sind alleine in Deutschland etwa 1,7 Millionen Frauen. Endometriose entsteht, wenn sich Zellen, ähnlich denen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Diese Ansiedelungen werden Endometrioseherde genannt. Sie können sowohl im kleinen Becken aber auch im gesamten Bauchraum und sogar in der Lunge und im Gehirn auftreten. Warum sich diese gebärmutterschleimhautähnlichen Zellen bei manchen Frauen außerhalb der Gebärmutter ansiedelt, ist noch immer nicht abschließend geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen verantwortlich ist [2].
Auch hier sind die Prozesse, die als Auslöser für einige der Symptome verantwortlich sind, noch nicht abschließend geklärt. All diese Faktoren erschweren eine schnelle Diagnosestellung ebenso wie eine Behandlung der Erkrankung.
Eine gesicherte Diagnose der Endomeriose lässt sich bis heute nur durch eine Bauchspiegelung erzielen. Dies stellt zwar noch immer einen operativen Eingriff dar, dieser ist jedoch weit weniger belastend als das Eröffnen des Bauchraums, was in Zeiten vor der Entwicklung der minimalinvasiven Operationsmethoden erforderlich war.
Auch wenn bis heute noch keine Screening-Methode gibt, die eine exakte Diagnose zulässt, gibt es heute eine Reihe von aufeinander abgestimmten nicht-invasiven Diagnostikinstrumenten, die in der Zusammenschau eine recht gesicherte Diagnosestellung erlauben [2].
Der Begriff „invasiv“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „eindringend“. Nicht-invasiv beziehungsweise minimalinvasiv steht daher für nicht-eindringend und nur wenig eindringend. Es geht also um die Unterscheidung von diagnostischen Maßnahmen, danach, ob dabei die körperliche Unversehrtheit besteh bleibt oder nicht.
Besteht nach dem Anamnesegespräch weiterhin der Verdacht auf Endometriose, so steht als weiterer Schritt eine gynäkologische Untersuchung mittels Spekula zur Verfügung. Ein Spekulum ist ein Instrument, mit dem die Scheide leicht aufgespreizt werden kann, um das hintere Scheidengewölbe abtasten zu können. Teilweise wird zudem eine rektale Palpation, also ein Abtasten durch den Anus, durchgeführt. Hier ist die Studienlage nicht eindeutig, ob dies einen Vorteil bringt. Laut Leitlinienprogramm kann dies jedoch zu einer Vermeidung einer diagnostischen Operation (Bauchspiegelung) beitragen.
Bei der Magnetresonanztomografie, auch als Computertomografie bekannt, handelt es sich wie auch bei der Sonografie um ein bildgebendes Verfahren.
Da das MRT nur in radiologischen Praxen oder Krankenhäusern durchgeführt werden kann, kommt diese Untersuchung nur dann in Betracht, wenn der Ultraschall keine ausreichenden Ergebnisse gebracht hat. Mittels MRT lassen sich der Verdacht auf eine tief-infiltrierende Endometriose sowie Endometrioseherde in der Blase abklären [2, 3].
Bereits vor einigen Jahren wurde diskutiert, ob bestimmte Tumormarker, wie CA125, im Blut einen Nachweis für das Vorliegen einer Endometriose liefern können [2]. Diese Vermutung konnte jedoch nicht bestätigt werden. Vor ein paar Jahren wurden im Rahmen einer Metastudie [9] 141Studien analysiert, um potentielle Blutmarker zu identifizieren, über die die Diagnose Endometriose gestellt werden können. Allerdings konnte über keine der Studien ein Blutmarker gefunden werden, der in der Praxis eine Diagnosestellung durch Endoskopie ersetzen könnte. Die Macher der Studie weisen darauf hin, dass einige der Blutmarker im Rahmen von weiteren Studien vertiefend erforscht werden sollten.
Um eine Endometriose diagnostizieren zu können, werden auch Fragebögen eingesetzt [7]. Über diese werden grundsätzlich die Themen abgefragt, die auch im Anamnesegespräch erfragt werden sollten. Allerdings sorgt die Verwendung von Fragebögen den Vorteil, dass keine Aspekte vergessen werden. Zudem werden diese Fragebögen, wie der der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, als Basis für weitergehende Forschungen eingesetzt. Zudem tragen Fragebögen dazu bei, dass unterschiedliche Diagnostikmaßnahmen besser aufeinander abgestimmt werden, was zu einer schnelleren Diagnosestellung beitragen kann [8].
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Dis bislang einzig sichere Möglichkeit, die Verdachtsdiagnose der Endometriose zu bestätigen oder auszuräumen, ist die Laparoskopie [3]. Anders als bei einer herkömmlichen Bauchoperation, bei der der Bauchraum mit einem großen Schnitt eröffnet wird, handelt es sich bei der Laparoskopie um eine so genannte Schlüsselloch-Operation. Diese erfolgt unter Narkose, ist jedoch für die Patientin weniger belastend als eine klassische Bauchoperation. Hierbei werden zwischen einem und drei kleinen Schnitten von zirka einem Zentimeter im Bereich von Nabel und/oder Leisten gesetzt, durch die Endoskope in den Bauchraum eingeführt erden. So können die Organe im Bauchraum über eine Kamera im Endoskop betrachtet und sogar Proben entnommen werden, die dann später untersucht werden können. Diese diagnostische Maßnahme zählt zwar zu den minimalinvasiven Diagnoseinstrumenten, ist jedoch weit invasiver als die zuvor dargestellten.
Die Diagnosestellung der Endometriose verläuft in mehreren Schritten. Sie reichen von nicht-invasiv bis minimalinvasiv. Sie umfassen in der Regel:
Die Bauchspiegelung gilt laut Leitlinienprogramm als Goldstandard in der Diagnostik der Endometriose. Neue Forschungsansätze gehen dahin, dass Endometriose über eine Blutuntersuchung festgestellt werden kann.
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