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Grüntee werden verschiedene heilsame Effekte nachgesagt. Doch wie wirkt dieser bei Endometriose? Das erfährst du in diesem Beitrag.

2022 erschien eine Studie zum Zusammenhang von Endometriose, Reizdarm und Essstörungen. Was dahinter steckt, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Vitamin C & Vitamin E in der Therapie von Endometriose

Die Endometriose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die zu sehr starken Schmerzen im Unterleib, zum Beispiel während der Menstruation und beim Geschlechtsverkehr, sowie zu Unfruchtbarkeit führen kann. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung wurden bisher noch nicht eindeutig geklärt, jedoch zeigen Untersuchungen, dass oxidativer Stress eine wichtige Rolle bei dieser Erkrankung spielt [1]. In diesem Artikel wollen wir dir anhand von einigen Studienergebnissen den Einfluss von antioxidativ wirkenden Vitaminen wie Vitamin C und E auf die Endometriose zusammen schreiben und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Oxidativer Stress und Antioxidantien

Zunächst möchten wir dir einmal erklären, was oxidativer Stress ist und welche Rolle Antioxidantien in diesem Zusammenhang spielen.

In deinem Körper entstehen durch normale Stoffwechselprozesse sogenannte freie Radikale (reaktive Sauerstoffverbindungen). Dein Körper ist mit einem antioxidativen Abwehrsystem ausgestattet, das mit Hilfe von Antioxidantien diese freien Radikale abfängt und so deine Zellen vor oxidativen Schäden schützt. Entsteht ein Ungleichgewicht zwischen der Bildung von freien Radikalen und der Abfangkapazität der Antioxidantien, entsteht oxidativer Stress. Ein hohes Maß an oxidativem Stress schädigt die Zellen, trägt zu Entzündungen bei und fördert den Alterungsprozess. Der Körper produziert selbst Antioxidantien zur Immunabwehr. Allerdings ist es wichtig, Antioxidantien auch über die Nahrung aufzunehmen. Antioxidativ wirken zum Beispiel die Vitamine A, C und E, welche unter anderem in Beeren, Äpfeln und Karotten enthalten sind [3], [6].

Oxidativer Stress und Endometriose

Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass bei Endometriose-Patientinnen der oxidative Stress erhöht und die Konzentration von Antioxidantien verringert ist.  Forschungen haben gezeigt, dass die Schwere der Endometriose mit dem oxidativen Stress bei Patientinnen korreliert [1]. Oxidativer Stress (der häufig durch Endometriose-bedingte Entzündungen verursacht wird) soll auch zu erhöhten Schmerzen führen.

Welche potenziellen Behandlungsmöglichkeiten ergeben sich daraus?

Da oxidativer Stress eine große Rolle bei der Endometriose spielt, ist eine Korrektur eines Ungleichgewichts zwischen freien Radikalen und Antioxidantien eine wichtige Maßnahme. Eine antioxidantienreiche Ernährung oder antioxidantienhaltige Nahrungsergänzungsmittel können daher ein wichtiger Aspekt sein, um den Schweregrad der Endometriose zu verringern [1]. Im Folgenden schauen wir uns nun die zwei Antioxidantien Vitamin C und E sowie deren mögliche Wirkung auf Endometriose an.

Vitamine C und E

Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, welches die zelluläre Immunität unterstützt und als ein starkes Antioxidans oxidativen Stress reduziert. Studien zeigen, dass oral eingenommenes Vitamin C entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und somit einen potenziellen Nutzen bei der Behandlung von Endometriose aufzeigt.
Vitamin E ist ein fettlösliches Vitamin, das ebenfalls entzündungshemmende und stark antioxidative Eigenschaften besitzt [1].

In einer klinischen Studie wurden 59 Patientinnen mit Unterleibsschmerzen und einer Vorgeschichte von Endometriose 8 Wochen lang täglich Vitamin C (1000 mg) und E (1200 IE) verabreicht. Im Vergleich zur Placebogruppe wurde ein signifikanter Rückgang der Entzündungsmarker sowie eine Abnahme der Schmerzsymptome (43%) im Zusammenhang mit der Menstruation und dem Geschlechtsverkehr beobachtet [5].

Bei einer weiteren Studie erhielten 60 Frauen mit Endometriose und Beckenschmerzen über 8 Wochen lang täglich Placebo-Tabletten (Kontrollgruppe) oder ein Kombinationspräparat aus Vitamin C (1000 mg) und E (800 IE). Bei den supplementierten Frauen kam es im Vergleich zur Placebogruppe zu einem signifikanten Rückgang von oxidativen Stressmarkern und zu einer Verringerung von Schmerzen [4].

Dementsprechend kann sich die Verabreichung von Vitamin C und E auf Schmerz- und Entzündungswerte bei Endometriose-Patientinnen auswirken. Schmerzen sind häufig eine Folge einer Dysregulation von Entzündungsfaktoren, weshalb eine Verringerung der Entzündungsprozesse auch eine schmerzlindernde Wirkung mit sich bringt.

In einer weiteren Studie erhielten 34 Frauen mit Endometriose sechs Monate lang Vitamin C und E (343 mg und 84 mg) oder ein Placebo. Es wurde festgestellt, dass bei den Frauen, die eine Supplementierung erhielten, die Konzentration von Markern für oxidativen Stress sank. Die Schwangerschaftsraten verbesserten sich jedoch nicht [8]. Ob sich eine Supplementierung von Vitamin C und E auf die Fruchtbarkeit bei Endometriose-Patientinnen auswirkt, bleibt somit fragwürdig.

Zumindest in einer Tierstudie mit Mäusen reduzierte eine Vitamin C Supplementierung das weitere Wachstum von Endometrioseherden signifikant und verbesserte die Fruchtbarkeit [2].

In einer weiteren Untersuchung wurde die Wirkung von Vitamin C auf das Wachstum von experimentellen endometriotischen Zysten bei Ratten untersucht. Nach dem Untersuchungszeitraum waren Volumen und Gewicht der endometriotischen Zysten signifikant geringer als bei der Kontrollgruppe [7].

Da es sich bei diesen Studien um Tierversuche handelt, können die Ergebnisse natürlich nicht auf den Menschen übertragen werden. Dennoch sind diese Ergebnisse vielversprechend. Es sind jedoch noch größere klinische Studien mit längerer Nachbeobachtung erforderlich, um diese Ergebnisse zu untermauern und zu erweitern, damit die Bedeutung der Vitamin C- und E-Supplementierung bei Frauen mit Endometriose geklärt werden kann.

Was bedeuten diese Ergebnisse nun für dich?

Auch wenn die Ergebnisse dieser Studien vielversprechend sind, können Nahrungsergänzungsmittel allein natürlich keine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung, die reich an natürlichen Antioxidantien ist, ersetzen. In einem vollwertigen Lebensmittel wirken immer mehrere Komponenten zusammen (sekundäre Pflanzenstoffe, Enzyme, Ballaststoffe etc.), die in einem komplexen Zusammenspiel ihre gesundheitlichen Wirkungen im Körper entfalten. Eine Untersuchung zeigte, dass selbst schon ein höherer Verzehr von Obst, insbesondere von Zitrusfrüchten, mit einem geringeren Endometriose-Risiko verbunden ist [9]. Daher empfehlen wir dir zunächst deinen generellen Konsum von Obst und Gemüse (vor allem Zitrusfrüchte) zu erhöhen. Achte bitte hierbei auf eine biologische Anbauweise. Wenn du eine Supplementation von Vitamin C und E zur Schmerzreduzierung ausprobieren möchtest, dann tue dies bitte nicht auf eigene Faust, sondern nur in Absprache mit deinem Arzt/deiner Ärztin.

Das Wichtigste für dich:

  • Die Supplementation von Vitamin C und E zeigt schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.
  • Die Supplementation von Vitamin C und E kann oxidative Stressmarker reduzieren.
  • Die Supplementation von Vitamin C zeigt bisher nur in Tierversuchen eine Verbesserung der Fruchtbarkeit.
  • Die Supplementation von Vitamin C verringert in Tierversuchen das Wachstum von weiteren Endometrioseherden und Zysten.
  • Der erhöhte Verzehr von Zitrusfrüchten wirkt sich günstig auf das Endometriose-Risiko aus.
  • Bespreche eine Supplementation bitte immer vorher mit deinem Arzt.

Fazit

Endometriose-Betroffene leiden unter erhöhtem oxidativen Stress, was Schmerzsymptome verstärkt. Antioxidantien können oxidativen Stress abfangen, daher sollte die Ernährung aus reichlichen Antioxidantien und entzündungshemmenden Nährstoffen bestehen. Eine zusätzliche Supplementierung mit Vitamin C und E sollte vorher mit einem Arzt /einer Ärztin abgesprochen werden.

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Referenzen

  1. Clower, L., Fleshman, T., Geldenhuys, W. J., & Santanam, N. (2022). Targeting Oxidative Stress Involved in Endometriosis and Its Pain. Biomolecules, 12(8), 1055. https://doi.org/10.3390/biom12081055
  2. Hoorsan, H., Simbar, M., Tehrani, F. R., Fathi, F., Mosaffa, N., Riazi, H., Akradi, L., Nasseri, S., & Bazrafkan, S. (2022). The effectiveness of antioxidant therapy (vitamin C) in an experimentally induced mouse model of ovarian endometriosis. Women’s health (London, England), 18, 17455057221096218. https://doi.org/10.1177/17455057221096218
  3. Vitale, S. G., Capriglione, S., Peterlunger, I., La Rosa, V. L., Vitagliano, A., Noventa, M., Valenti, G., Sapia, F., Angioli, R., Lopez, S., Sarpietro, G., Rossetti, D., & Zito, G. (2018). The Role of Oxidative Stress and Membrane Transport Systems during Endometriosis: A Fresh Look at a Busy Corner. Oxidative medicine and cellular longevity, 2018, 7924021. https://doi.org/10.1155/2018/7924021
  4. Amini, L., Chekini, R., Nateghi, M. R., Haghani, H., Jamialahmadi, T., Sathyapalan, T., & Sahebkar, A. (2021). The Effect of Combined Vitamin C and Vitamin E Supplementation on Oxidative Stress Markers in Women with Endometriosis: A Randomized, Triple-Blind Placebo-Controlled Clinical Trial. Pain research & management, 2021, 5529741. https://doi.org/10.1155/2021/5529741
  5. Santanam, N., Kavtaradze, N., Murphy, A., Dominguez, C., & Parthasarathy, S. (2013). Antioxidant supplementation reduces endometriosis-related pelvic pain in humans. Translational research : the journal of laboratory and clinical medicine, 161(3), 189–195. https://doi.org/10.1016/j.trsl.2012.05.001
  6. Ali, S. S., Ahsan, H., Zia, M. K., Siddiqui, T., & Khan, F. H. (2020). Understanding oxidants and antioxidants: Classical team with new players. Journal of food biochemistry, 44(3), e13145. https://doi.org/10.1111/jfbc.13145
  7. Durak, Y., Kokcu, A., Kefeli, M., Bildircin, D., Çelik, H., & Alper, T. (2013). Effect of vitamin C on the growth of experimentally induced endometriotic cysts. The journal of obstetrics and gynaecology research, 39(7), 1253–1258. https://doi.org/10.1111/jog.12050
  8. Mier-Cabrera, J., Genera-García, M., De la Jara-Díaz, J., Perichart-Perera, O., Vadillo-Ortega, F., & Hernández-Guerrero, C. (2008). Effect of vitamins C and E supplementation on peripheral oxidative stress markers and pregnancy rate in women with endometriosis. International journal of gynaecology and obstetrics: the official organ of the International Federation of Gynaecology and Obstetrics, 100(3), 252–256. https://doi.org/10.1016/j.ijgo.2007.08.018
  9. Harris, H. R., Eke, A. C., Chavarro, J. E., & Missmer, S. A. (2018). Fruit and vegetable consumption and risk of endometriosis. Human reproduction (Oxford, England), 33(4), 715–727. https://doi.org/10.1093/humrep/dey014

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Marleen Brombosch
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    Histaminarme Ernährung

    Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Ernährung entzündliche Prozesse im Körper, die Östrogenaktivität, den Menstruationszyklus und das Schmerzempfinden beeinflussen kann. Somit ist die Ernährung ein potenziell beeinflussbarer Faktor zur Verringerung von Beschwerden einer Endometriose [2]. In diesem Artikel möchten wir dir den Einfluss einer histaminarmen Ernährung auf die Endometriose näherbringen.

    Was ist Histamin?

    Histamin ist ein Botenstoff, welcher im Körper selbst gebildet, in Abwehrzellen (Mastzellen) gespeichert und bei Aktivierung ausgeschüttet wird. Es spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und wirkt im menschlichen Körper einerseits als Nervenbotenstoff sowie als Gewebshormon. Es steuert eine Vielzahl körperlicher Funktionen wie den Schlaf-Wach-Rhythmus, Emotionen, die Magensäuresekretion, die Erweiterung von Blutgefäßen, allergische Reaktionen und Entzündungsprozesse [3],[6].

    Histamin ist in geringen Mengen aber auch in fast allen Lebensmitteln enthalten. Somit wird es auch über die Nahrung aufgenommen. Größere Mengen entstehen durch Gärung, Fermentation und Reifung, weshalb z. B. Rotwein, Geräuchertes oder gereifter Käse größere Mengen an Histamin enthalten [4].

    In der Regel wird Histamin im Darm mithilfe des Enzyms Diaminooxidase (DAO) abgebaut. Bei Histaminintoleranz ist dieser Abbauprozess gestört, sodass sich im Körper zu viel Histamin ansammelt und verschiedene Beschwerden (Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautreaktionen etc.) ausgelöst werden. Menschen mit einer Histaminintoleranz müssen daher auf eine histaminarme Ernährung achten [9].

    Histamin und Endometriose

    Wie du wahrscheinlich schon weißt, handelt es sich bei der Endometriose um einen chronischen Entzündungsprozess und eine Fehlfunktion des Immunsystems, bei der es zu einer krankhaften Wucherung von Gebärmutterschleimhaut-ähnlichen Zellen in der Bauchhöhle kommt.  Diese sogenannten Endometriose-Herde verursachen Entzündungen, Schmerzen und Narbenbildungen. Zur Linderung der Symptome sollten Endometriose-Betroffene daher entzündungsfördernde Lebensmittel reduzieren bzw. meiden [1],[2].

    Histamin wird als Folge einer Immunabwehr-Reaktion von den Mastzellen ausgeschüttet. Damit verstärkt es Entzündungsreaktionen, indem sich Blutgefäße erweitern, das Gewebe anschwillt und die Durchblutung lokal erhöht wird (der biologische Sinn hinter dieser Reaktion: Abwehrzellen gelangen so besser an den Ort des Geschehens) [5]. Endogen freigesetztes und zusätzlich aufgenommenes Histamin können durch verschiedene Umstände den Histaminspiegel im Körper erhöhen und somit die Beschwerden verschlimmern.

    Histamin aktiviert Nervenendigungen von Schmerzfasern und erhöht damit die Schmerzwahrnehmung [10]. Außerdem hat Histamin eine muskelzusammenziehende Wirkung und kann damit schmerzhafte Kontraktionen der Gebärmutter fördern [16],[20].

    Mastzellen, die sich auch in der Gebärmutter befinden, spielen in der Pathogenese der Endometriose eine bedeutende Rolle. Aufgrund der immunologischen Veränderungen scheint es, dass Menschen mit Endometriose eine stärkere histaminerge Reaktion zeigen. Das bedeutet, dass die Mastzellen häufiger Histamin freisetzen als bei einem gesunden Menschen. Histamin kann in diesem Fall den Blutfluss zu den Endometrioseherden erhöhen, die Schmerzwahrnehmung steigern und die Entzündung in der Bauchhöhle verstärken [7],[11],[15].

    Daher ist es wichtig, dass du Faktoren reduzierst, die eine Histaminbelastung in deinem Körper verursachen können. Mögliche Gründe, warum die Mastzellen viel Histamin freisetzen oder Histamin nicht richtig abgebaut wird, können Stress, Koffein, Medikamente und Lebensmittel sein [2],[5]. Später werden wir dir erläutern, wie du dich histaminarm ernähren kannst.

    Ein weiterer wichtiger Hintergrund ist, dass Histamin die Eierstöcke stimuliert, mehr Östrogen zu produzieren. Es besteht ein großer Zusammenhang zwischen dem Wachstum von Endometrioseherden und dem Östrogenspiegel [14]. Werden viele Östrogene produziert, setzt dies einen Kreislauf in Gang, denn Östrogene bewirken wiederum, dass auch wieder mehr Histamine aus den Mastzellen freigesetzt werden [12]. Östrogen schwächt auch das Enzym DAO, welches Histamin abbaut [13]. Der Histaminspiegel schwankt also in Abhängigkeit vom Östrogenspiegel.
    Dementsprechend kann es sein, dass du um den Eisprung und zu Beginn der Menstruation empfindlicher auf Histamin reagierst und deshalb in diesen Zeiten besonders auf eine histaminarme Ernährung achten solltest [18].

    Histamin kann auch einen Einfluss auf dein psychisches Wohlbefinden haben.  Histamin fungiert im Gehirn nämlich als Neurotransmitter, der Ängste, Stimmungsschwankungen und depressive Gefühle auslösen kann [17],[19].

    Was wir bisher wissen:

    • Histamin verstärkt Entzündungen
    • Histamin erhöht den Blutfluss zu den Endometrioseherden
    • Histamin erhöht die Schmerzwahrnehmung
    • Histamin kann sich negativ auf die Psyche auswirken
    • Histamin stimuliert Östrogene – Östrogene stimulieren wiederum die Histaminfreisetzung und hemmen das Enzym DAO

    Wie kann man Histaminarm essen?

    Nun ist klar geworden, dass eine histaminarme Ernährung für dich sehr vorteilhaft sein kann, da mit dieser Ernährungsweise einerseits die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen – und damit Entzündungsprozesse und Immunreaktionen – reduziert und andererseits die Aufnahme von zu viel Histamin über die Nahrung verhindert werden soll.

    Was heißt das jetzt für dich?

    Da Histamin in fast allen Lebensmitteln in geringen Mengen enthalten ist, wird es nicht möglich sein, dass du dich komplett histaminfrei ernähren kannst. Dennoch kannst du mit der Ernährung den Histamingehalt in deinem Körper beeinflussen.

    Wie schon erwähnt, erhöht sich der Histamingehalt in Lebensmitteln vor allem bei der Lagerung, Reifung und Fermentation.

    Du kannst dir also merken: Je länger ein Lebensmittel gelagert wird oder reift, desto höher ist der Histamingehalt. Ein Käse, der 6 Wochen lang gereift ist, hat also weniger Histamin als ein Käse, der 9 Monate lang gereift ist. Ein fangfrischer Fisch ist histaminarmer als derselbe Fisch, der mehrere Stunden bzw. Tage gelagert wurde.
    Lebensmittel wie Fertiggerichte, Konserven und Tiefkühlkost sind für eine längere Lagerung ausgelegt und haben daher einen hohen Histamingehalt.  Histamin ist sehr stabil und wird weder durch Tiefkühlen noch durch Erhitzen zerstört. Das heißt, je frischer die Lebensmittel sind, desto weniger Histamin enthalten sie [21],[22].

    Es gibt aber auch Nahrungsmittel, die die Mastzellen anregen, gespeichertes Histamin freizusetzen. Diese sollten ebenfalls nur in Maßen genossen werden.

    Mit der folgenden Aufführung möchten wir dir einige Kategorien von Nahrungsmitteln¹ vorstellen, die histaminarm, histaminreich, histaminfreisetzend sind, oder die DAO-Aktivität vermindern.

    Tab. 1 Übersicht histaminreicher und und histaminarmer Lebensmittel [21],[22]

    Lebensmittel Histaminreich Histaminarm
    Fleisch/Geflügel/
    Fisch und Fleischwaren
    Geräuchertes, gepökeltes, mariniertes, fermentiertes Fleisch und Geflügel, Sardellen, Innereien, Thunfisch, Makrele, Hering, Fischkonserven, Rohwürste (z.B. Salami) Grundsätzlich frisches oder tiefgefrorenes Fleisch und Geflügel, fangfrischer Fisch (Dorsch, Seelachs etc.)
    Milch- und Milchprodukte Gereifter Käse wie
    Gouda, Cheddar, Emmentaler, Camembert

    Parmesan, Schmelzkäse etc.

    Frische Milch, Quark, Joghurt, junger Gouda, Frischkäse
    Gemüse Sauerkraut, Spinat, Aubergine, Gemüsekonserven, eingelegtes und fermentiertes Gemüse (Rote Bete, Gurken, Zwiebeln) Kartoffeln, Grüner Salat, Kohl, Kürbis, Zwiebeln, Radieschen, Paprika, Karotten, Brokkoli, Gurke, Lauch, Zucchini, Mais, Spargel, Knoblauch, frische Kräuter etc.
    Getränke Alkohol, Rotwein, Weißbier

    Sekt, Champagner, vergorene Getränke, Brennnesseltee

    Besser verträglicher Alkohol:*
    Weißwein, leichtes Bier

    Kamillentee

    Sonstiges Rotweinessig, Sojaprodukte wie Tofu, Sojasoße, Tomatenketchup Apfelessig, Fruchtgummi, Popcorn

    *alkoholische Getränke sollten so gut es geht gemieden werden, da sie auf DAO blockierend wirken!

    ¹Eine ausführliche Lebensmittelliste stellt die Schweizerische Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz, kurz SIGHI, zur Verfügung.

    Tab. 2 Lebensmittel, die Histamin freisetzen können, oder die DAO-Aktivität vermindern [21]

    Histaminfreisetzend Verminderung der DAO – Aktivität
    Zitrusfrüchte

    Papaya

    Bananen

    Krustentiere

    Erdbeeren

    Tomaten

    Ananas

    Eiklar

    Erdnüsse

    Schokolade
    Lebensmittelzusatzstoffe wie
    Sulfite, Nitrate, Glutamat

    Alkohol

    Schwarzer, Grüner und Mate-Tee

    Hefe

    Kakao

    Energydrinks

    Solltest du den Verdacht auf eine Histaminintoleranz haben, weil du z.B. Symptome wie Kopfschmerzen, Hautreaktionen und Müdigkeit bei dir feststellst, dann ist es zunächst ratsam, für einige Wochen ein Ernährungstagebuch zu führen. Darin notierst du, was du isst und trinkst und ob danach Beschwerden auftreten.

    Eine verminderte Aktivität der histaminabbauenden DAO-Enzyme wird auch durch weitere Faktoren beeinflusst z.B. [8],[13],[20]

    • genetischer DAO-Mangel
    • DAO-Hemmer (wie Medikamente, z.B. Schmerzmittel und durch Nikotin)
    • eine Unterversorgung mit DAO-Kofaktoren (Vitamin B6, Kupfer und Vitamin C)
    • hormonelle Störungen (z.B. ein gestörtes Verhältnis von Östrogen zu anderen Hormonen wie Progesteron)
    • Schädigung der Darmschleimhaut

    Zusammenfassende Empfehlungen zur histaminarmen Ernährung

    • Frische, unverarbeitete oder wenig verarbeitete Rohstoffe bevorzugen.
    • Je verderblicher und proteinreicher das Lebensmittel, umso frischer muss es sein.
    • Suche dir Alternativen: Statt Schokolade z.B. Popcorn oder Fruchtgummi.
    • Achte auf eine ununterbrochene Tiefkühlung.
    • Tiefgekühltes Fleisch oder Fisch rasch auftauen und verwenden.
    • Verzichte auf lang warm gehaltene oder wieder aufgewärmte Speisen.
    • Achte auf eine qualitativ hochwertige, nährstoffreiche und abwechslungsreiche Ernährung, die deinen Körper optimal versorgt.

    Histaminarmes Rezept: Quinoa-Bowl mit Gemüse und Kürbis-Hummus

    Zum Abschluss bekommst du jetzt noch ein leckeres und einfach zubereitetes Rezept.  Die Zutaten für das Rezept wurden mithilfe der SIGHI-Lebensmittelliste überprüft.  Bitte bedenke, dass jeder Mensch anders auf die Zutaten reagiert. Daher taste dich immer langsam an neue Zutaten mit kleinen Mengen heran.

    Zutaten für die Bowl:

    200g                Quinoa
    400ml             histaminfreie Gemüsebrühe
    1                      Süßkartoffel
    2                      Hände Grünkohl
    1                      Zucchini

    1                      Karotte
    Etwas              Kokosöl zum Andünsten
    1 EL                Olivenöl
    ½ Bund           Koriander

    Zutaten für das Kürbis-Hummus:

    ½         Kürbis
    1          Knoblauch
    3 EL    Tahini
    1 TL    Apfelessig

    Paprikapulver
    Himalaya Salz

    Zubereitung:

    Erhitze den Ofen und schneide den Kürbis in kleine Stücke. Lass den Kürbis im Ofen ca. 15min. garen. Das Quinoa mit warmem Wasser waschen und nach Packungsanleitung zusammen mit der histaminfreien Gemüsebrühe zubereiten. Während das Quinoa kocht, das restliche Gemüse schneiden. Erhitze eine Pfanne mit Öl und dünste die Süßkartoffel, Zucchini und die Karotte darin und an. Bei Bedarf füge etwas Salz hinzu. Wenn der Kürbis gar ist, lass ihn abkühlen und püriere ihn mit den restlichen Zutaten zu einem glatten Mus.  Das gekochte Quinoa mit Gemüse, Olivenöl, Koriander und eventuell noch etwas Salz verrühren. Die Quinoa Bowl zusammen mit dem Kürbis-Hummus servieren.

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    Referenzen

    1. Osmanlıoğlu, Ş., & Sanlier, N. (2021). The relationship between endfometriosis and diet. Human fertility (Cambridge, England), 1–16. Advance online publication. https://doi.org/10.1080/14647273.2021.1995900
    2. Jurkiewicz-Przondziono, J., Lemm, M., Kwiatkowska-Pamuła, A., Ziółko, E., & Wójtowicz, M. K. (2017). Influence of diet on the risk of developing endometriosis. Ginekologia polska, 88(2), 96–102. https://doi.org/10.5603/GP.a2017.0017
    3. Bundesministerium für Bildung und Forschung. Newsletter, 85 (2017): Testen statt Verzichten – Schnelle Hilfe bei Histamin-Intoleranz. Abgerufen am 16.11.22 unter:
      https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/testen-statt-verzichten-schnelle-hilfe-bei-histamin-intoleranz-7001.php
    4. Ranft, D.(2021): Histaminintoleranz: Bei Verdacht die Ernährung in drei Stufen anpassen. Abgerufen am 16.11.22 unter: https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/histaminintoleranz-bei-verdacht-die-ernaehrung-in-drei-stufen-anpassen
    5. Branco, A. C. C. C., Yoshikawa, F. S. Y., Pietrobon, A. J., & Sato, M. N. (2018). Role of Histamine in Modulating the Immune Response and Inflammation. Mediators of inflammation, 2018, 9524075. https://doi.org/10.1155/2018/9524075
    6. Kano, M., Fukudo, S., Tashiro, A., Utsumi, A., Tamura, D., Itoh, M., Iwata, R., Tashiro, M., Mochizuki, H., Funaki, Y., Kato, M., Hongo, M., & Yanai, K. (2004). Decreased histamine H1 receptor binding in the brain of depressed patients. The European journal of neuroscience, 20(3), 803–810. https://doi.org/10.1111/j.1460-9568.2004.03540.x
    7. Binda, M. M., Donnez, J., & Dolmans, M. M. (2017). Targeting mast cells: a new way to treat endometriosis. Expert opinion on therapeutic targets, 21(1), 67–75. https://doi.org/10.1080/14728222.2017.1260548
    8. Vogelreuter, A. (2012): Wenn Essen krank macht. Nahrungsmittelunverträglichkeit: Histaminintoleranz. Abgerufen am 16.11.22 unter: deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2012/daz-41-2012/wenn-essen-krank-macht
    9. Hrubisko, M., Danis, R., Huorka, M., & Wawruch, M. (2021). Histamine Intolerance-The More We Know the Less We Know. A Review. Nutrients, 13(7), 2228. https://doi.org/10.3390/nu13072228
    10. Rosa, A. C., & Fantozzi, R. (2013). The role of histamine in neurogenic inflammation. British journal of pharmacology, 170(1), 38–45. https://doi.org/10.1111/bph.12266
    11. Obara, I., Telezhkin, V., Alrashdi, I., & Chazot, P. L. (2020). Histamine, histamine receptors, and neuropathic pain relief. British journal of pharmacology, 177(3), 580–599. https://doi.org/10.1111/bph.14696
    12. Bonds, R. S., & Midoro-Horiuti, T. (2013). Estrogen effects in allergy and asthma. Current opinion in allergy and clinical immunology, 13(1), 92–99. https://doi.org/10.1097/ACI.0b013e32835a6dd6
    13. Fogel W. A. (1986). Diamine oxidase (DAO) and female sex hormones. Agents and actions, 18(1-2), 44–45. https://doi.org/10.1007/BF01987978
    14. Chantalat, E., Valera, M. C., Vaysse, C., Noirrit, E., Rusidze, M., Weyl, A., Vergriete, K., Buscail, E., Lluel, P., Fontaine, C., Arnal, J. F., & Lenfant, F. (2020). Estrogen Receptors and Endometriosis. International journal of molecular sciences, 21(8), 2815. https://doi.org/10.3390/ijms21082815
    15. Anaf, V., Chapron, C., El Nakadi, I., De Moor, V., Simonart, T., & Noël, J. C. (2006). Pain, mast cells, and nerves in peritoneal, ovarian, and deep infiltrating endometriosis. Fertility and sterility, 86(5), 1336–1343. https://doi.org/10.1016/j.fertnstert.2006.03.057
    16. Theoharides, T., & Stewart, J. (2015). Genitourinary mast cells and survival. Translational Andrology And Urology, 4(5), 579-586. doi:10.3978/j.issn.2223-4683.2015.10.04
    17. Cheng, L., Liu, J., & Chen, Z. (2021). The Histaminergic System in Neuropsychiatric Disorders. Biomolecules, 11(9), 1345. https://doi.org/10.3390/biom11091345
    18. Briden, L. (2016). The Curious Link Between Estrogen and Histamine Intolerance. Abgerufen am 16.11.2022 unter: http://www.larabriden.com/the-curious-link-between-estrogen-and-histamine-intolerance/
    19. Nautiyal, K. M., Ribeiro, A. C., Pfaff, D. W., & Silver, R. (2008). Brain mast cells link the immune system to anxiety-like behavior. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 105(46), 18053–18057. https://doi.org/10.1073/pnas.0809479105
    20. Maintz et al. (2006): Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz. Deutsches Ärzteblatt.103 (51-52). Abgerufen am 16.11.2022 unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/53958/Die-verschiedenen-Gesichter-der-Histaminintoleranz
    21. Maintz, L., & Novak, N. (2007). Histamine and histamine intolerance. The American journal of clinical nutrition, 85(5), 1185–1196. https://doi.org/10.1093/ajcn/85.5.1185
    22. Institut für Ernährungsmedizin (2016): Ernährung bei Histaminintoleranz. Abgerufen am 16.11.2022  unter: https://www.mri.tum.de/sites/default/files/seiten/histaminintoleranz_essen_und_trinken.pdf

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    Marleen Brombosch
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      Gesunde Ernährung muss nicht langweilig sein! Hier findest du ein Rezept für leckere Pancakes, deren Inhaltsstoffe dich mit deiner Endometriose unterstützen können.

      Du suchst nach einem Rezept für graue Wintertage, welches dich auch hinsichtlich der Endometriose unterstützen kann? Dann bist du hier genau richtig!

      Nahrungsergänzungsmittel – eine sinnvolle Unterstützung?

      Nahrungsergänzungsmittel sind eines der Dinge, bei denen sich die Geister scheiden. Je nachdem, wo man schaut, wird von Sinn oder Unsinn der frei verkäuflichen Präparate berichtet. Wir möchten hier einen kurzen Überblick darüber geben, was Nahrungsergänzungsmittel überhaupt sind, wie du rausfindest, ob sie für dich sinnvoll sind, wer die Höchstmengen festlegt und worauf du beim Kauf achten solltest. Das alles, um es dir zu ermöglichen eine Entscheidung für dich zu treffen, ob du deine Ernährung mit diesen Produkten ergänzen möchtest.

      Eine gesunde Ernährung sollte immer die Basis sein

      Einmal vorab, grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass wir über unsere Ernährung unseren Nährstoffbedarf decken können. Da sich Aussage wie „Unsere Böden sind ausgelaugt und die heutigen Lebensmittel haben nicht mehr den Nährstoffgehalt wie früher.“ auf keine verlässlichen Studien stützen können, sondern sich auf Quellen von Pharmakonzernen und Nahrungsmittelvertreibenden beziehen, muss erst einmal von einer ausreichenden Versorgung durch unsere Lebensmittel ausgegangen werden. Allgemein gilt dabei, frisch zu kochen und regionale Lebensmittel zu verwenden hat den höchsten Nährstoffgehalt. Lange Lieferketten und langes Erhitzen oder sogar Frittieren von Lebensmitteln führt zum Sinken des jeweiligen Nährstoffgehalts. Noch niedriger sind Vitamine, Mineralstoffe und Co., wenn du dich viel von stark verarbeiteten Fertigprodukten ernährst.

      Gut zu wissen!

      Es gilt: Je länger die Zutatenliste auf der Verpackung und je länger und stärker das Produkt verarbeitet (gebraten, gekocht, frittiert) wird, bis es bei dir auf dem Teller landet, desto weniger Nährstoffe sind auch enthalten.

      Es stellt sich nun folgende Frage: Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?

      Klare Antwort: Finde es heraus.

      Erstens, beobachte dafür deine Ernährung.

      • Wie häufig isst oder kochst du wirklich frisch?
      • Landen bei dir, wie empfohlen, drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst täglich auf dem Teller?
      • Isst du mehr Vollkorn- als Weißmehlprodukte?
      • Und wie häufig isst du Fertigprodukte und/oder Süßkram oder trinkst Alkohol?

      Gerade der letzte Punkt ist kein wirkliches Plus auf deiner Nährstoffliste und hat für dich kaum einen positiven Effekt (natürlich ungeachtet des psychologischen Effektes).

      Im nächsten Schritt beobachtest du deinen Körper: Gibt es Anzeichen für einen Nährstoffmangel, wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder andere Symptome? Wenn ja, lass dich von deinem Arzt / deiner Ärztin einmal ordentlich durchchecken. Zwar lassen sich nicht alle Nährwerte im Blut messen und viele Messungen musst du aus eigener Tasche bezahlen, aber nur so kannst du sicher sein, dass du nicht lange Geld in ein Produkt investierst, dass du vielleicht gar nicht brauchst. Gerade bei chronischen Erkrankungen wie Endometriose kann es aber auch sein, dass Krankheitssymptome und Mangelsymptome verschwimmen, daher ist der Rat von dem Arzt/der Ärztin deines Vertrauens wirklich sinnvoll.

      Gut zu wissen!

      Weißmehlprodukte: Lebensmittel, die aus fein gemahlenem Mehl hergestellt werden und dadurch für den Körper zwar leicht verdaulich, aber auch nicht wirklich lange sättigend sind oder mit Ballaststoffen deine Verdauung unterstützen.

      Welche Nährstoffe sind sinnvoll?

      Allgemein kursieren um Endometriose viele Studien zu einzelnen Nährstoffen, die mal mehr und mal weniger aussagekräftig sind. Grund dafür ist meist, dass die Studien dafür nur mit wenigen Teilnehmer:innen durchgeführt wurden und es daher schwer ist von 35 Personen auf alle Betroffenen zu schließen. Studien zu Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Retinsäure (einem aus Vitamin A gebildeten Stoff), Resveratrol und B-Vitaminen sowie Darmmikrobiom zeigen, dass diese Nährstoffe aber auf jeden Fall Teil deiner Ernährung sein sollten. [1], [2], [3], [4], [5] Wenn du dich grundsätzlich vegan oder vegetarisch ernährst, solltest du insbesondere auch noch einmal auf Jod, die B-Vitamine und Eisen achten. Das heißt jedoch nicht, dass du da wirklich ein Nahrungsergänzungsmittel brauchst (Ausnahme vegane Ernährung und Vitamin B12), sondern vielmehr, dass du bei deiner Ernährung besonders auf die Lebensmittel achten solltest, die dir diese Nährstoffe liefern.

      Was sind Nahrungsergänzungsmittel eigentlich?

      Wenn du dich für die Einnahme eines Produktes entschieden hast, dann ist es wichtig, dass du weißt, was dich erwartet. Nahrungsergänzungsmittel gehören rein rechtlich zu den Lebensmitteln, dienen jedoch wirklich nur als Ergänzung der Ernährung. Alle Nahrungsergänzungsmittel müssen beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gemeldet werden. Wichtig für dich, bei keinem der verkauften Nahrungsergänzungsmittel muss vorab geprüft sein, ob es wirklich das hält, was es auf der Verpackung verspricht. Auch für die Sicherheit des Produkts ist ausschließlich der Hersteller verantwortlich. Das kann auch bedeuten, dass die enthaltene Menge bis zu 50 Prozent von der tatsächlichen Menge im Produkt abweichen kann. Auch ist keine Höchstmenge für Inhaltsstoffe festgelegt, mit Ausnahme technologischer Zusatzstoffe, das heißt, es darf mehr drin sein als empfohlen, es muss aber ausgewiesen sein, dass mehr drin ist als 100% der empfohlenen Menge. [6]

      Achte auf Zusatzstoffe

      Außerdem ist es wichtig, dass du noch einmal die Zutatenliste kontrollierst. Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten auch Stoffe, die deinen Körper negativ beeinflussen können. Einer dieser Stoffe wurde 2022 für Nahrungsergänzungsmittel die neu auf dem Markt kommen verboten. Es handelt sich dabei um Titandioxid (E 171), gerade in alten Chargen kann es aber noch enthalten sein. Es wurde primär in Nahrungsergänzungs- bzw. Lebensmitteln verboten, da eine erbgutschädigende Wirkung nicht ausgeschlossen werden konnte. [7] Ebenfalls diskutiert werden Talkum (E 553b), da es (bei äußerlicher genitaler Anwendung) aufgrund des möglicherweise enthaltenen Asbests Eierstockkrebs begünstigen könnte und Magnesiumsalze der Speisefettsäuren (Magnesiumstearate, E 470b) können, genauso wie Carageen (E 407), die Verdauung bei sensiblen Bäuchen beeinflussen. [7], [8]

      Um in dem ganzen Dschungel der Zusatzstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln noch durchzublicken, können Apps helfen. Mit deren Hilfe können die Produkte eingescannt und mit einem Bewertungssystem eingeteilt werden. Darin wird dann auch erklärt, warum manche Inhaltsstoffe besser und manche nicht so gut für dich geeignet sein könnten.

      Viel hilft viel?!

      Auch zu große Mengen von Vitaminen und Mineralstoffen können von Nachteil für dich und deinen Körper sein. Dafür hat das Bundesinstitut für Risikobewertung Höchstmengen (empfohlene Tagesdosis) ausgegeben, die in deutschen Produkten enthalten sein dürfen. [9] Bei ausländischen Produkten kann das aber wieder ganz anders aussehen. Die Angaben der zulässigen Höchstmengen, genauso wie der empfohlenen täglichen Dosis, schwankt von Land zu Land, oder auch im Vergleich Europa (EFSA) und Deutschland (DGE). Bei Vitamin C sind es zum Beispiel 95 – 100 mg (DGE) im Vergleich zu empfohlenen 80 – 110 mg/Tag (EFSA), wobei es von Seiten der EFSA keine belegbaren Höchstmengen gibt, jedoch ein allgemeines Maximum (Nahrungsmittel miteingeschlossen) von 1.000 mg/Tag festgelegt wurde. Darauf basierend hat das Bundesinstitut für Risikobewertung die Höchstmenge von Vitamin C in Nahrungsergänzungsmitteln auf 250 mg/Tag festgelegt. [10] 

      Um nachzuvollziehen wie viel der empfohlenen Dosis in deinem Nahrungsergänzungsmittel enthalten ist, kannst du auf die Angaben auf der Packung schauen. Die empfohlene Tagesdosis wird meist in Prozent hinter der enthaltenen Menge pro Dosis angegeben.

      Zusammenfassung

      Wie du merkst, ist die Findung der idealen Mengen auch von Seiten von Expert:innen nicht immer leicht, weshalb klare Do’s and Don’ts für Nahrungsergänzungsmittel schwer auszusprechen sind. Wichtig für dich, informiere dich, wenn du dich für eine Einnahme entschlossen hast, über Quellen wie das BfR oder Apps, die dir dabei helfen die „guten“ von den „schlechten“ Nahrungsergänzungsmitteln zu unterscheiden. Basis sollte jedoch immer eine ausgewogene frische Ernährung sein, die nur bei Bedarf ergänzt wird.

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      Referenzen

      1. Nodler JL, DiVasta AD, Vitonis AF, Karevicius S, Malsch M, Sarda V, Fadayomi A, Harris HR, Missmer SA. Supplementation with vitamin D or ω-3 fatty acids in adolescent girls and young women with endometriosis (SAGE): a double-blind, randomized, placebo-controlled trial. Am J Clin Nutr. 2020 Jul 1;112(1):229-236. doi: 10.1093/ajcn/nqaa096
      2. Yamagata Y, Takaki E, Shinagawa M, Okada M, Jozaki K, Lee L, Sato S, Maekawa R, Taketani T, Asada H, Tamura H, Nakai A, Sugino N. Retinoic acid has the potential to suppress endometriosis development. J Ovarian Res. 2015 Jul 31;8:49. doi: 10.1186/s13048-015-0179-6
      3. Kolahdouz Mohammadi R, Arablou T. Resveratrol and endometriosis: In vitro and animal studies and underlying mechanisms (Review). Biomed Pharmacother. 2017 Jul;91:220-228. doi: 10.1016/j.biopha.2017.04.078
      4. Helbig M, Vesper AS, Beyer I, Fehm T. Does Nutrition Affect Endometriosis? Geburtshilfe Frauenheilkd. 2021 Feb;81(2):191-199. doi: 10.1055/a-1207-0557. Epub 2021 Feb 8. PMID: 33574623; PMCID: PMC7870287.
      5. Salliss ME, Farland LV, Mahnert ND, Herbst-Kralovetz MM. The role of gut and genital microbiota and the estrobolome in endometriosis, infertility and chronic pelvic pain. Hum Reprod Update. 2021 Dec 21;28(1):92-131. doi: 10.1093/humupd/dmab035. PMID: 34718567.
      6. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Fragen und Antworten zu Nahrungsergänzungsmitteln! Was Verbraucher wissen sollten. https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Flyer/nach_Themen/08_Flyer_Nem.pdf;jsessionid=B4B71EB17A260C6512AE93680BFAB0AC.2_cid341?__blob=publicationFile&v=7
      7. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2021): Titandioxid – gibt es gesundheitliche Risiken? Aktualisierte Fragen und Antworten des BfR vom 12. Mai 2021. Online unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/faq-titandioxid-gibt-es-gesundheitliche-risiken.pdf
      8. Berge W, Mundt K, Luu H, Boffetta P. Genital use of talc and risk of ovarian cancer: a meta-analysis. Eur J Cancer Prev. 2018 May;27(3):248-257. doi: 10.1097/CEJ.0000000000000340
      9. Bundesinstitut für Risikoberwertung (BfR) (2021): Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln. Stellungnahme Nr. 009/2021 des BfR vom 15. März 2021. DOI 10.17590/20210315-143130
      10. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2021): Höchstmengenvorschläge für Vitamin C in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln. Online unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-vitamin-c-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf
      11. Suchbegriff Replikationsstudie {Internet} {cited 2022 Oct 26} Available from: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/replikationsstudie

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      Nicole Heinze
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      Netzwerk Ernährungsberater:innen für Endometriose-Betroffene



      Willkommen auf der Seite des Netzwerks Ernährungsberater:innen für Endometriose-Betroffene.

      Hier wächst eine Liste mit Ernährungsfachkräften, die sich über eine Fortbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), durchgeführt von Dr. Nadine Rohloff und Ernährungsberaterin Nicole Heinze, dem Thema Endometriose gewidmet haben.

      Alle eingetragenen Ernährungsfachkräfte sind zertifiziert, können also mit den Krankenkassen abrechnen. Einige Fachkräfte bieten außerdem eine Online-Ernährungsberatung an.

      Das Netzwerk dient nicht nur als Austauschgrundlage für Ernährungsfachkräfte, sondern macht es dir auch leichter, eine Fachkraft für dich zu finden.

      Wähle hier deinen PLZ-Bereich, um eine Ernährungsberater:in in deiner Nähe zu finden:


      Nadine Schönau

      Staatlich anerkannte Diätassistentin
      VDD zertifiziert

      Klaustaler Str. 30
      13187 Berlin

      Tel.: 030 – 895 603 68
      Tel.: 0171 896 675 4

      E-Mail: [email protected]

      Web: nadine-schoenau.de


      Jennifer Hansen

      B.Sc. Oectroph.

      Altonaer Straße 402
      25469 Halstenbek

      Tel.: 0151 628 049 50

      E-Mail: [email protected]

      Web: jenniferhansen-ernaehrung.de

      ✅ Online-Ernährungsberatung möglich

      Nicole Heinze

      B.A. Ernährungsberatung & M.Sc. Public Health; Ernährungsberaterin VDOE

      An der Lutherkirche 19
      30167 Hannover

      Tel.: 0176 700 391 86

      E-Mail: [email protected]

      Web: dein-lebensmittelpunkt.de

      ✅ Online-Ernährungsberatung möglich

      Aileen Ludwig

      B.Sc. Ernährungswirtschaft, Ernährungsberaterin DGE

      An der Lai 9
      57339 Endtebrück

      Tel.: 0176-70605126

      E-Mail: [email protected]

      Web: annapurna-ernaehrung.de

      Sandra Heiligmann

      Essgefühl-Praxis für Ernährungstherapie
      Staatlich geprüfte Diätassistentin
      Fortbildungszertifikat VDD

      Standort Leutkirch im Allgäu
      Kaiserhalde 18
      88299 Leutkirch
      Tel.: 07561 974 045 1
      Fax: 07561-9740450

      Standort Wangen im Allgäu
      Bindstraße 59
      88239 Wangen
      Tel.: 07522 930 240 9

      E-Mail: [email protected]

      Web: essgefuehl.de

      Jennifer Hansen

      B.Sc. Oectroph.

      Altonaer Straße 402
      25469 Halstenbek

      Tel.: 0151 628 049 50

      E-Mail: [email protected]

      Web: jenniferhansen-ernaehrung.de

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      Nicole Heinze

      B.A. Ernährungsberatung & M.Sc. Public Health; Ernährungsberaterin VDOE

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      30167 Hannover

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      Dann findest du hier alle Infos zur DGE-Fortbildung zum Thema Ernährung bei Endometriose: Zur Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.