Wie hat sich die OP auf deine Schmerzen ausgewirkt?

Auf Instagram haben wir mal wieder die Endocommunity um Hilfe gebeten, da uns folgende Nachricht von eine von Endometriose betroffene Followerin erreichte:

„Hallo,

Bei mir wurde von ein paar Monaten Endometriose diagnostiziert und entfernt. Ich habe aber immer noch die selben starken Beschwerden wie davor, obwohl ich doch jetzt vorerst „Endo-frei“ sein sollte.

Könntet Ihr zu dem Thema eine Umfrage machen, wie sich die Schmerzen bei den anderen NACH den OPs verhalten haben?“

Dem sind wir natürlich gerne nachgekommen und haben zahlreiche Antworten erhalten:

Ich hatte meine OP vor zwei Monaten gehabt, meine schmerzen sind aber leider auch noch da.

Der Doktor sagte mir vor der OP, dass die Beschwerden ggfs. NICHT weg sein könnten 🙁

Meine Schmerzen, die die Endoherde ausgelöst haben, sind tatsächlich weg. Alle anderen Symptome sind geblieben (starke Regelschmerzen, Beinschmerzen, etc.).

Generell recht ähnlich, wie vor der OP. Nur Schmerzen beim Stuhlgang sind weniger (OP Juli 2021).

Gleiche Periodenkrämpfe, aber nicht mehr die örtlichen Schmerzen am Darm.

Genau mein Thema! Meine Beschwerden vor und nach der OP sind identisch. Das verunsichert sehr…

Einige Betroffene konnten aber auch berichten, dass sie nach ihren OPs ziemlich schmerzfrei waren.

Uns erreichten auch wertvolle Tipps für alle, die auch nach der OP noch an Schmerzen leiden:

Es wurde erst schlimmer. Mit BTM und Physiotherapie dann besser (nach zwei Jahren).

Schlimmer als vorher, bis ich die Pille genommen habe.

Wirkliche Verbesserung erst nach über vier Monaten mit kompletter Ernährungsumstellung.

Heilung braucht ja auch Zeit; an den Endostellen wurden ja Wunden verursacht.

Direkt nach der OP gut, dann kamen Muskelschmerzen und wieder Krämpfe. Jetzt wird es besser mit Physiotherapie und Progesteron-Creme, da Mangel.

OP 2013, keine Besserung. Seit 2018 hormonfrei und dank Kurkuma 2021 endlich endoschmerzfrei.

Hatte zwei Monate Probleme nach der OP, danach war alles gut. Ich ernähre mich ohne Weizen und Fleisch.

Das ist normal. Schmerz entsteht im Gehirn, nicht in der betroffenen Struktur. Könnt ihr bitte noch mehr über Schmerzen und deren Entstehung aufklären?

Wie du siehst, ist eine (oder mehrere) OP(s) allein nicht die einzige Möglichkeit, deine Schmerzen zu lindern.

Physiotherapie und eine Ernährungsumstellung können hier sehr hilfreich sein und sind einen Versuch auf jeden Fall wert!

Multimodale Schmerztherapie und Physiotherapie

Wenn dein Arzt der Meinung ist, dass Physiotherapie bei Endometrioseschmerzen nicht hilft und dir aufgrund dessen keine Physiotherapie verschreiben möchte, weise ihn/sie gerne auf unsere Webseite und die multimodale Schmerztherapie hin:

Multimodale Schmerztherapie

Physiotherapie bei Endometriose – Interview mit Annika Cost – mit Übungen

Außerdem kannst du dich auch an deine Krankenkasse wenden und um Unterstützung für eine entsprechende Therapie fragen.

Wenn du dann eine Praxis für Physiotherapie gefunden hast, frage am besten gleich bei der Terminvereinbarung nach, ob diese sich auch mit Endometrioseschmerzen auskennt.

Alternativ kannst du auch in dieser Liste des Deutschen Verbandes für Physiotherapie ZVK e.V. nach einem Physiotherapeuten in deinem PLZ-Bereich suchen:
https://www.ag-ggup.de/therapeutenliste/therapeutenliste-beckenboden/

Entstehung von Schmerzen

Jeder Körper reagiert anders und Menschen, die unter Endometriose leiden, müssen selbst ausprobieren, was ihnen guttut und Linderung verschafft.

Wenn du wissen möchtest, wie Schmerz überhaupt entsteht, was dein Gehirn und die Nerven damit zu tun haben und was dein Schmerzempfinden beeinflussen kann, dann lies gerne hier weiter:

Wie entsteht chronischer Schmerz?

Was beeinflusst unser Schmerzempfinden?

Wie ist es dir nach der OP ergangen? Warst/bist du schmerzfrei oder sind die Beschwerden nach einiger Zeit zurückgekommen?

Wir freuen uns auf deinen Kommentar.

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Kathrin
Kathrin
28. Oktober 2022 0:05

Meine OP war am 06.10.22. Noch immer habe ich starke Schmerzen, Probleme beim Wasserlassen und Stuhlgang und bin auch immer noch krank geschrieben. Jedoch muss ich dazu sagen, dass dies meine 12. OP war (ich bin erst 31). Mir erging es nach meinen ersten OPs definitiv besser und ich war schneller fit. Und erst jetzt bei der 12 OP habe ich die Diagnose erhalten (hatte aber definitiv vorher bereits Endo, da ich auch alte Herde entfernt wurden, nur leider hat es 10 Jahre gedauert bis ich an den richtigen Arzt geraten bin).
Beschwerden kamen oftmals bereits leider nach ein paar Monaten zurück. Daher habe ich mich nunmehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt, was man selber alles dafür tun kann. Vielleicht habt ihr auch ein Endometriose Zentrum in eurer Nähe! Dort wird sich mehr Zeit genommen wie beim Frauenarzt.
Die Umstellung der Ernährung trägt im Moment einen guten Teil dazu bei. Da dies für mich auch völlig Neuland ist habe ich hier einen Tipp, sollte man sich unsicher sein, was erlaubt oder nicht erlaubt ist: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/endometriosetherapie100.pdf

Ganz wichtig ist auf seinen Körper zu hören und ihm die nötige Ruhe zu geben, die er benötigt! Ich habe leider immer den Fehler gemacht und eher an die Arbeit gedacht wie an meine Gesundheit und bin zu früh wieder arbeiten und das kann wirklich nach hinten los gehen, wenn eure Wunden im inneren noch nicht richtig verheilt sind. Zur Unterstützung hierfür nehme ich homöopatschische Kügelchen (Arnica D6).

Rike
Rike
22. November 2023 9:48

Hi meine lieben (Leidens-)Genossinnen, bin 27, derzeit ungewollt kinderlos und hatte dieses Jahr am 16.02.23 meine erste Laparoskopie bei der der Verdacht auf Endo abgeklärt werden sollte und gleichzeitig meine tief infiltrierte Endometriose entfernt wurde (Harnleiter, Enddarm, Blase, Scheidenwand) + angewachsene Eierstöcke wurden gelöst.
Leider wurde beim diesem Eingriff eine Arterie am Enddarm verletzt, was noch zwei weitere Not-OPs (vaginal) nach sich zog. Also innerhalb 3 Wochen 3 Vollnarkosen gehabt. Mein Genesungsverlauf war für mich sehr sehr schwierig zu verarbeiten. 6 Wochen war ich insgesamt krank zuhause, wo ich kaum etwas heben sollte und danach kam ich nur sehr sehr schwer wieder auf die Beine obwohl dann mein Arbeitsalltag wieder los ging. Da ich durch die verletzte Arterie mehr als 2 Liter Blut verlor war mein Eisenspeicher leer und ich hatte einen HB von 9. Das schlauchte mich sehr und leider musste ich mich auch fast alleine darum kümmern, dass dieser Zustand wieder aufgehoben wird (2×6 Eiseninfusionen), musste fast schon betteln beim Arzt, dass mir geholfen wird … um nun auf die Schmerzen nach der OP zurück zu kommen. Ich habe seit paar Monaten tatsächlich sehr erträgliche Periodenschmerzen, brauche also kaum mehr Schmerzmittel. Allerdings begleiten mich seit meiner Endo OP TÄGLICH aufflammende krampfartige Schmerzen im Unterleib, die zeitlich überhaupt nicht zu überblicken sind. Sie kommen total spontan, dauern ca. 20-30 Sekunden an (da fühle ich mich wie gelähmt und erstarrt) und dann flammt es wieder ab. Mal habe ich das 10x am Tag, mal 1x. Es macht mir zu schaffen aber noch mehr macht mir der unerfüllte KiWu zu schaffen. Meine derzeitige FA nimmt das alles nicht so ernst und meint wir sollen es bis nächsten Sommer mal so weiter versuchen. Allerdings habe ich seit 3-4 Monaten das Gefühl keinen Eisprung mehr zu haben, keinerlei Lustempfinden oder ähnliches. Ich fühle mich nur noch wie taub. Ich spüre auch beim GV keine angenehmen Vibes mehr, wenn ihr versteht was ich meine. Es toucht mich einfach nicht mehr da unten berührt zu werden. Ich habe sorge, dass ich irgendwie ein Traumata habe, da diese zwei Not-OPs schon sehr heftig für mich waren und es da auch etwas rabiater zu ging, da niemand wusste ob ich verblute oder nicht. Auch ein Gewebe-Trauma ist für mich nicht auszuschliesen und ich weiß nicht ob einem da ärztlich geholfen werden kann. Ich habe nächste Woche einen neuen Vorstellungstermin bei einem anderen FA und bin gespannt, wie der reagiert… Mein größter Wunsch ist es doch nur Mama zu werden und gehört zu werden. Körperliche Schmerzen sind bekämpfbar aber diese Lücke im Herz ist kaum auszuhalten… ich drücke allen Mädels da draußen die Daumen, dass sie mit der Krankheit ihren Frieden finden, dass sie glücklich werden und trotzdem ihre Träume verwirklichen können. Das wünsche ich mir für uns alle. Rike

Sandra Fleck
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