Die Anschlussheilbehandlung – (AHB) ist eine Form der Rehabilitation, die innerhalb von zwei Wochen nach einem Krankenhausaufenthalt, wie beispielsweise einer Operation angetreten wird.
Ein Anrecht darauf haben aktuell Frauen mit Endometriose mit komplizierten oder langen Verläufen. Das bedeutet bei ausgedehnten Operationen, langjährigen Verläufen oder mehrfachen Operationen. Und das sind sicherlich mehr als 2,6%.
Besonders bemerkenswert ist dieser geringe Anteil, da im Leitlinienprogramm der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in der Leitlinie für „Diagnostik und Therapie der Endometriose“ entsprechend auf die Rehabilitation gesondert eingegangen wird.
Der genaue Grund für die niedrige Rate ist noch nicht erforscht. Möglich ist, dass schlechtweg viele Endometriosebetroffene nicht über die Möglichkeit eine Reha informiert werden. Und dies, obwohl mehr als 95% der Endometriose-Experten zu dem folgenden Konsens in der Leitlinie gekommen sind:
Es gibt aktuell fünf von der EuroEndoCert GmbH im Auftrag der Stiftung Endometriose Forschung zertifizierte, auf Endometriose spezialisierte Rehakliniken. Diese sollten vom Sozialdienst angegeben werden.
Frauen sollten im Krankenhaus frühzeitig auf die Möglichkeit einer AHB aufmerksam gemacht werden. Aber wenn das nicht passiert empfehlen wir frühzeitig, am Besten schon beim Beratungsgespräch oder Aufklärungsgespräch vor OP, den Wunsch nach einer AHB anzukündigen. Der Sozialdienst kann somit direkt einbezogen werden und die Chancen auf eine zeitnahe Bewilligung steigen.
Aktuell gibt es fünf zertifizierte Rehakliniken:
Weitere Infos zu AHB und Rehabilitation bei Endometriose gibt es im Interview mit Rehapsychologin Teresa.
Hintergrund der Befragung: Im Dezember 2020 – Januar 2021 wurden von der Endo Health UG Frauen mit Endometriose zu ihrer Versorgungssituation befragt. Die Frauen wurden online über SoSciSurvey befragt. Es gab insgesamt 106 valide Datensätze, sodass die Umfrage nicht als vollständig repräsentativ gedeutet werden sollte, aber einen ersten Anhaltspunkt für weitere Forschung darstellt. Die Frauen in der Stichprobe waren im Alter von 18 bis 49 Jahre (Mittelwert: 29,7 Jahre), wohnten in Deutschland und stammten aus verschiedenen beruflichen Situationen (am häufigsten waren Angestellte (55 Frauen), danach Studentinnen (18 Fälle).
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Zum Großteil liegt es daran, dass die AHB Anträge der meisten Frauen abgelehnt werden. Dann muss man Widerspruch einlegen, ist aber nach der Operation physisch und psychisch am Boden und hat keine Kraft dafür.
Hallo liebe Fiona,
es stimmt leider, dass vielen Betroffenen nach einer OP einfach die Kraft dafür fehlt :-(
Man kann sich dann bei aber der Endometriose-Vereinigung beraten lassen und eine gute Zusammenfassung über den Ablauf der Beantragung findest du hier: https://endometriose.app/schwerbehindertenausweis-und-grad-der-behinderung-bei-endometriose/
Liebe Grüße
Sandra