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Endometriose ist ein schweres Schicksal und kann belasten. Auch oder gerade wenn du den Wunsch hast, schwanger zu werden, kann Endometriose dir viele Steine in den Weg legen. Es stimmt aber nicht, dass es unmöglich ist, mit Endometriose ein Kind zu bekommen!
Ganz im Gegenteil: Es ist grundsätzlich auf jeden Fall möglich. Lediglich die Wahrscheinlichkeit kann im Einzelfall verringert sein. In diesem Artikel erfährst du, was es eigentlich mit der Eizellqualität und der ovariellen Reserve auf sich hat, wie sie durch Endometriose beeinflusst werden, und was das mit der Chance schwanger zu werden macht.
Endometriose und Unfruchtbarkeit
Eizellqualität und ovarielle Reserve – was ist das?
Endo und unerfüllter Kinderwunsch – was tun?
Endometriose wirkt sich auf viele Bereiche des Lebens aus. Die regelmäßig wiederkehrenden Schmerzen können den Alltag, Freundschaften, Partnerschaften, den Beruf und eigentlich die ganze Lebensqualität beeinträchtigen.
Es gibt aber auf der anderen Seite auch viele Dinge, die du tun kannst, um dir die Lebensqualität zurückzuholen und dein Leben nach deinen eigenen Wünschen zu gestalten. Eine multimodale Schmerztherapie, die verschiedene Ansätze in sich vereint, ist oft ein wichtiger Teil davon.
Neben Schmerzen bringt Endometriose aber oft noch andere Schwierigkeiten mit sich. Auch die Fähigkeit, schwanger zu werden, ist manchmal von ihr beeinflusst. Allerdings, und das ist uns ganz wichtig zu betonen, ist es grundsätzlich auf jeden Fall möglich, mit Endometriose schwanger zu werden.
Nichtsdestotrotz gibt es aber einen Zusammenhang zwischen Endometriose und Unfruchtbarkeit. Ungefähr 50 % aller Frauen, die keine Kinder bekommen können, haben Endometriose [1]. Umgekehrt ist auch die Empfängnisrate – also die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden – bei Endometriose-Betroffenen im Durchschnitt verringert [1].
Wie genau sich die Wahrscheinlichkeit verändert, ist schwierig zu sagen und im Einzelfall immer unterschiedlich. Sie wird von verschiedenen Dingen beeinflusst, zum Beispiel vom Schweregrad der Endometriose, davon, welche Bereiche oder Organe im Körper betroffen sind, und auch, welche Therapieoptionen gewählt werden.
Mehr dazu erfährst du zum Beispiel in diesem Interview mit Dr. Ibrahim.
Die oft gehörte Behauptung „Mit Endometriose kannst du doch gar nicht schwanger werden“ ist falsch.
Es ist möglich, auch mit Endometriose schwanger zu werden. Es gibt natürlich auch Fälle, in denen das leider nicht möglich ist, aber je nachdem, welche Organe von Endometriose betroffen sind, verändert sich oft nur die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.
Manchmal führt der Weg zu einer Schwangerschaft mit Endometriose auch über unterstützende Kinderwunschbehandlungen.
Der Erfolg von Kinderwunschbehandlungen und auch die Wahrscheinlichkeit natürlich schwanger zu werden ist maßgeblich von zwei Faktoren abhängig: Die Qualität der Eizellen und ihre Anzahl [4, 5]. Die ovarielle Reserve ist der Vorrat an befruchtungsfähigen Follikeln (also Eizellen) im Eierstock. Sie kann über verschiedene Blutwerte bestimmt werden, von denen das sogenannte Anti-Müller-Hormon das wichtigste ist [4].
Die Eizellqualität beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, die Überlebensrate eines ungeborenen Kindes und sogar das Auftreten von Erkrankungen nach der Geburt bis ins Erwachsenenalter [5]. Sie wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von den Genen, vom Alter der Mutter, vom Lebensstil oder auch von Erkrankungen wie Endometriose [6].
Endometriose kann sich – muss sich aber nicht – negativ auf die Qualität von Eizellen und damit auf die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, auswirken. Das kann über verschiedene Wege passieren:
Wenn die Vermutung vorliegt, dass die Eizellqualität beeinträchtigt ist, dann gibt es mehrere Wege, sie zu messen. Das kann zum Beispiel per Ultraschall geschehen, über die Messung des Anti-Müller-Hormons oder über Gentests. Solche Tests können oft in Zentren durchgeführt werden, die sich auf Kinderwunschtherapien spezialisiert haben.
Falls die Qualität der Eizellen wirklich durch Endometriose beeinträchtigt ist, dann gibt es oft die Option, die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, mit einer Kinderwunschtherapie zu erhöhen.
Wenn du mit Endometriose und schlechter Eizellqualität kämpfst und dir ein Baby wünschst, gibt es Schritte, die du unternehmen kannst, um deine Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern:
Wenn du einen Kinderwunsch hast, der unerfüllt ist und du an Endometriose erkrankt bist, gibt es verschiedene Optionen. Zum einen kannst du bei der Wahl deiner Endometriose-Behandlung, sofern dies möglich ist, auf eine Behandlungsoption setzen, die grundsätzlich mit einem Kinderwunsch vereinbar ist.
Dazu haben wir auch einen eigenen Blogbeitrag geschrieben, in dem du dich dazu informieren kannst. Außerdem ist es ratsam, dich auch von deiner Ärztin oder deinem Arzt dazu beraten zu lassen. Insbesondere auf Endometriose spezialisierte Mediziner:innen kennen sich mit der Vereinbarkeit von Endometriose und Kinderwunsch oft gut aus.
Manchmal kann es auch empfehlenswert sein, eine Kinderwunschtherapie in Erwägung zu ziehen; dazu zählen zum Beispiel die in-vitro–Fertilisation (IVF) oder die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI).
Bei der IVF wird eine entnommene Eizelle außerhalb des Körpers im Labor mit Samenzellen in einem Reagenzglas zusammengebracht. Wenn die Eizelle erfolgreich befruchtet wurde, wird sie anschließend wieder in die Gebärmutter eingesetzt [2].
Bei der ICSI hingegen wird eine einzelne Samenzelle mit einer sehr feinen Nadel direkt in die entnommene Eizelle eingeführt [3]. Die dann befruchtete Eizelle wird anschließend auch wieder in die Gebärmutter eingesetzt.
Endometriose ist kein leichtes Schicksal und kann sich auch auf die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, auswirken. Es ist grundsätzlich möglich, mit Endometriose schwanger zu werden, aber oft ist die Chance dafür geringer.
Wichtig sind unter anderem die Eizellqualität und die ovarielle Reserve. Wenn du einen Kinderwunsch hast, kann es ratsam sein, unterstützende Methoden wie IVF oder ICSI in Erwägung zu ziehen.
Bleibe aber in jedem Fall optimistisch und lass dir von anderen nichts einreden. Es gibt auch mit Endometriose viele Optionen, die dir offenstehen! Wir wollen unser Bestes dabei tun, dich zu informieren und zu unterstützen, damit du den Weg findest, der zu einem Leben nach deinen ganz eigenen Vorstellungen führt!
Medizinjournalist
Tom ist wissenschaftlicher Redakteur im Redaktionsteam der Endo Health GmbH. Als Global Health Experte und über Freund:innen und Bekannte wurde er auf die Themen Endometriose und Co. aufmerksam. Sein Ziel ist es, Betroffene aufzuklären und so ihre Lebensqualität zu erhöhen.
Dieser Text wurde fachlich, nach bestem Wissen und Gewissen, geprüft. Er wurde auf Grundlage der aktuellen Forschung erstellt. Trotzdem können und wollen wir kein ärztliches Gespräch oder ärztliche Aufklärung ersetzen.
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