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Wie sich Haustiere positiv auf Schmerzen auswirken können





30.04.2024


Meine tierische Familie: Wie sich Haustiere positiv auf Schmerzen auswirken können


4 Min. Lesezeit


Es gibt viele Dinge, die dir bei Endometriose und Schmerzen helfen können! In einigen unserer letzten Beiträge haben wir uns Familie und Freunden gewidmet. Ein Mitglied unseres sozialen Kreises haben wir dabei allerdings bis jetzt vernachlässigt: Das Haustier. In diesem Beitrag erfährst du, wie Haustiere uns in unserem Wohlbefinden unterstützen können und auch, wie sie sich positiv auf Schmerzen auswirken können!


Inhalt:

Haustiere – Begleiter oder Familienmitglied?

Haustiere: Ultimativer Wohlfühl-Bonus?

Psychologische Unterstützung durch Haustiere

Haustiere und Schmerz

Erzähl uns von dir!



Inhalt:

        1. Haustiere – Begleiter oder Familienmitglied?
        2. Haustiere: Ultimativer Wohlfühl-Bonus?
        3. Psychologische Unterstützung durch Haustiere
        4. Haustiere und Schmerz
        5. Erzähl uns von dir!



Haustiere – Begleiter oder Familienmitglied?

Haustiere – Begleiter
oder Familien-
mitglied?


Haustiere sind für viele von uns mehr als nur Tiere – sie werden zu einem integralen Teil unserer Familie, unserer täglichen Routinen und unserer Gefühle. Egal, ob es sich um einen loyalen Hund handelt, der freudig an der Tür auf dich wartet, oder um eine liebevolle Katze, die sich sanft an dich schmiegt, wenn du eine schwere Zeit durchmachst – ihre Anwesenheit und Zuneigung kann dir wertvolle Kraft geben. 

Haustiere können Freude, Trost und eine bedingungslose Liebe in unsere Leben bringen, die oft kaum von der zwischen Menschen zu unterscheiden ist. Unsere Haustiere teilen nicht nur unsere Räume, sondern auch unsere Freuden und Leiden. Es ist diese besondere Verbindung, die es ihnen ermöglicht, einen einzigartigen Platz in unseren Herzen einzunehmen und uns in Zeiten von Schmerz und Not zu unterstützen.



Haustiere – Ultimativer Wohlfühl-Bonus?

Haustiere, ultimativer
Wohlfühl-Bonus?


Haustiere bereichern unser Leben auf so viele verschiedene Arten. Ihre bloße Anwesenheit allein kann Trost spenden und Einsamkeit lindern, besonders in Momenten, in denen wir uns niedergeschlagen fühlen oder einfach nur Gesellschaft suchen. Die Interaktion mit Haustieren kann uns auch dabei helfen, Stress abzubauen und uns zu entspannen. Egal, ob wir mit unserem Hund spazieren gehen, mit unserer Katze spielen oder einfach nur auf dem Sofa kuscheln – sie bringen uns dazu, im Hier und Jetzt zu sein und die kleinen Freuden des Lebens zu genießen. 

Das hat auch die Studie einer niederländischen Forschungsgruppe gezeigt [1]. Sie untersuchten den Effekt von Haustieren auf das generelle Wohlbefinden. In der Studie zeigte sich, dass die Anwesenheit von Haustieren negative Gefühle abpuffern kann und dass die Interaktion mit ihnen positive Gefühle in den Teilnehmenden auslöste. Die Forschenden schlussfolgerten daraus, dass die verschiedenen Aspekte von Haustieren – zum Beispiel ihre einfache Gegenwart oder gemeinsames Spielen – unterschiedlichen Aspekten unseres Wohlbefindens zugutekommen kann. 

Außerdem fördern Haustiere auch unsere körperliche Gesundheit auf natürliche Weise. Die Bewegung, die sie erfordern, sei es beim Gassi gehen mit dem Hund oder beim Spielen mit der Katze, trägt dazu bei, unsere Fitness zu verbessern und uns in Bewegung zu halten. Außerdem kann uns das eine wohltuende Routine und einen Ruhepunkt für unseren Alltag geben.  

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die emotionale Unterstützung, die Haustiere bieten. Ihre bedingungslose Liebe und Zuneigung können uns das Gefühl geben, geschätzt und geliebt zu werden, selbst wenn wir uns niedergeschlagen oder unverstanden fühlen. Ihr fröhliches Schwanzwedeln, Schnurren oder Schnauben kann uns sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubern und uns dabei helfen, schwierige Zeiten zu überstehen.


Psychologische Unterstützung durch Haustiere

Psychologische Unterstützung
durch Haustiere


Egal ob du an Endometriose, Regelschmerzen oder PMS leidest oder vielleicht ganz andere Dinge hast, die dich belasten, es gibt viele Dinge, die helfen können. Routinen, sinnstiftende Tätigkeiten, Psychotherapie, Freundschaften und vieles mehr können dich in deinem mentalen Wohlbefinden unterstützen. Auch Haustiere können ihren Beitrag dazu leisten! 

Eine Studie um zwei kanadische Forschende konnten zeigen, dass unter Menschen mit einem hohen Maß an sozialer Unterstützung, diejenigen mit Hund deutlich weniger einsam waren als diejeingen ohne Hund [2]. Eine andere Studie zeigte, dass der Besitz eines Haustieres dazu beiträgt, dass ältere Menschen ihre alltäglichen Aktivitäten leichter aufrechterhalten oder sogar leicht verbessern können [3]. Diese Studie fand allerdings keinen direkten Zusammenhang zu dem Wohlbefinden der Studienteilnehmenden. 

In der Wissenschaft scheint es grundsätzlich viele Hinweise darauf zu geben, dass Haustiere dem psychischen Wohlbefinden guttun können. Allerdings, und auch das schlussfolgern einige Autorinnen und Autoren, gibt es keinen automatischen Zusammenhang zwischen dem Besitz eines Haustieres und dem psychischen und emotionalen Wohlbefinden [4, 5]. 

Wie so oft im Leben ist die Realität ziemlich komplex und es gibt natürlich noch andere Faktoren, die sich auf unsere Psyche auswirken können. Trotzdem scheinen Haustiere uns in unserem Wohlbefinden unterstützen zu können – nur ein Garant dafür sind sie natürlich nicht.


Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Haltung von Haustieren auch Verantwortung mit sich bringt. Wir müssen sicherstellen, dass wir ihren Bedürfnissen gerecht werden können und bereit sind, die notwendige Zeit, Aufmerksamkeit und Pflege zu investieren.

Manchmal kann eine chronische Erkrankung schon so belastend und überfordernd sein, dass mehr Aufgaben nur stressen. Die Entscheidung, sich ein Haustier zuzulegen sollte gut überlegt sein. 



Haustiere und Schmerz

Haustiere und Schmerz


Wenn es uns psychisch gut geht, dann leiden wir nachweislich weniger unter chronischen Schmerzen, wie sie zum Beispiel von Endometriose hervorgerufen werden [6]. Deshalb scheint es erstmal ganz logisch zu klingen, dass Haustiere auch bei Schmerzen helfen können. Aber ist das wirklich so? 

Es gibt viele verschiedene Studien zu diesem Thema. Die Ergebnisse sind nicht immer 100 % eindeutig, aber es gibt trotzdem eine klare Tendenz. Eine Studie zeigte beispielsweise, dass die Haltung von Haustieren bei älteren Erwachsenen Verhaltensweisen und Gedanken fördern kann, die die Schmerzbewältigung verbessern können [7]. Außerdem scheint die Pflege eines Hundes die allgemeine Lebensqualität von Patienten mit entzündlicher Arthritis zu verbessern [8]. Es gibt aber auch einzelne Studien, die keinen Effekt von Haustieren auf Schmerz zeigen konnten [9]. 

Unterm Strich lässt sich festhalten: Haustiere helfen bei Schmerz! Wie genau sie das tun scheint ziemlich individuell zu sein, aber Haustiere helfen uns offenbar manchmal dabei positivere Gedankengänge zu entwickeln und auch Verhaltensweisen zu etablieren oder aufrechtzuerhalten, die bei Schmerz helfen können.


Erzähl uns von dir!

Erzähl uns von dir!


Es zeigt sich das deutliche Bild, dass die tierischen Mitglieder unserer Familie auch bei chronischen Schmerzen helfen können! Durch sie können wir Verhaltensweisen an den Tag legen, die unserem Wohlbefinden guttun. Außerdem bieten sie uns wichtige emotionale Unterstützung – und das ganz bedingungslos (vom Futter vielleicht mal abgesehen). 

Wir finden das schön und würden auch gerne eure Geschichten zu Endometriose, Schmerzen und euren Haustieren hören! Schreibt uns doch gerne eine Nachricht auf Instagram mit eurer ganz persönlichen Story und einem Bild von eurem Haustier. Dann können wir deine Erfahrungen auch mit anderen teilen, denn gemeinsam können wir Endometriose und chronische Schmerzen am besten bekämpfen!



  1. Janssens, M., Eshuis, J., Peeters, S., Lataster, J., Reijnders, J., Enders-Slegers, M. J., & Jacobs, N. (2020). The pet-effect in daily life: An experience sampling study on emotional wellbeing in pet owners. Anthrozoös, 33(4), 579-588.
  2. Antonacopoulos, N. M. D., & Pychyl, T. A. (2010). An examination of the potential role of pet ownership, human social support and pet attachment in the psychological health of individuals living alone. Anthrozoös, 23(1), 37-54.
  3. Antonacopoulos, N. M. D., & Pychyl, T. A. (2010). An examination of the potential role of pet ownership, human social support and pet attachment in the psychological health of individuals living alone. Anthrozos, 23(1), 37-54.
  4. Herzog, H. (2011). The impact of pets on human health and psychological well-being: fact, fiction, or hypothesis?. Current directions in psychological science, 20(4), 236-239.
  5. Bao, K. J., & Schreer, G. (2016). Pets and happiness: Examining the association between pet ownership and wellbeing. Anthrozoös, 29(2), 283-296.
  6. Larsson, B., Dragioti, E., Gerdle, B., & Björk, J. (2019). Positive psychological well-being predicts lower severe pain in the general population: a 2-year follow-up study of the SwePain cohort. Annals of General Psychiatry, 18, 1-11.
  7. Janevic, M. R., Shute, V., Connell, C. M., Piette, J. D., Goesling, J., & Fynke, J. (2020). The role of pets in supporting cognitive-behavioral chronic pain self-management: Perspectives of older adults. Journal of applied Gerontology, 39(10), 1088-1096.
  8. Thiele, T., Pott, C. C., Ahrenstorf, G., Witte, T., & Hirsch, S. (2023). The pet-pain study: how caring for a dog affects quality of life, pain, and depression in patients with inflammatory arthritis. The Journal of Rheumatology, 50(6), 842-844.
  9. Feng, Y., Lin, Y., Zhang, N., Jiang, X., & Zhang, L. (2021). Effects of animal-assisted therapy on hospitalized children and teenagers: A systematic review and meta-analysis. Journal of Pediatric Nursing, 60, 11-23.



Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Tom Lühmann

Medizinjournalist

Tom ist wissenschaftlicher Redakteur im Redaktionsteam der Endo Health GmbH. Als Global Health Experte und über Freund:innen und Bekannte wurde er auf die Themen Endometriose und Co. aufmerksam. Sein Ziel ist es, Betroffene aufzuklären und so ihre Lebensqualität zu erhöhen.


Dieser Text wurde fachlich, nach bestem Wissen und Gewissen, geprüft. Er wurde auf Grundlage der aktuellen Forschung erstellt. Trotzdem können und wollen wir kein ärztliches Gespräch oder ärztliche Aufklärung ersetzen.  



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Tom Lühmann

Ich bin Tom und arbeite neben meinem Studium gemeinsam mit vielen tollen Kolleginnen im Marketing-Team der Endo-App. Ich bin über Freundinnen, Bekannte und auch mein Studium auf Endometriose aufmerksam geworden und finde es erschreckend, wie wenig bisher dagegen getan und daran geforscht wurde. Ich hoffe sehr mit meiner Arbeit bei der Endo-App einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass Betroffene über ihre Möglichkeiten aufgeklärt werden und ihr Leben so leben können, wie sie es möchten.

 

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