Dünndarmendometriose

 

Die Endometriose am Dünndarm ist ebenso selten wie die Endometriose am Magen. Dennoch kann sie den Patientinnen ebenso Beschwerden bereiten, wie andere Formen der Darmendometriose. Die Dünndarmendometriose gehört in der Medizin auch zu den gutartigen Dünndarmtumoren [1]. 

Symptome der Endometriose am Dünndarm

Wie andere Formen der Darmendometriose kann sich auch die Dünndarmendometriose auf die Verdauung auswirken, zu Durchfall und Verstopfung sowie zu Schmerzen beim Stuhlgang (Dyschezie) führen. Starke Bauchschmerzen sowie Übelkeit können weitere Beschwerden von Patientinnen sein. Der sogenannte Endobelly ist vielen Betroffenen ein Begriff und kann auch bei einem Befall des Dünndarms auftreten. Der geblähte Bauch kann aber auch ohne Dünndarmendometriose auftreten und auch Schmerzen verursachen. 

Diagnose

Wie auch andere Forme der Darmendometriose ist auch die Endometriose am Dünndarm schwierig zu diagnostizieren. Vorerst können die Symptome beobachtet und die Schmerzen in eine Schmerzskala eingeordnet werden. Dadurch kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Möglicherweise kann auch ein Ultraschall und eine Endosonografie mehr Informationen darüber geben, wo die Herde sitzen. 

Auch ein MRT kann Informationen über den Endometriosebefall geben. Wirklich verlässlich kann jedoch nur eine Laparoskopie geben [2]. Bei der Bauchspiegelung wird dann genau geprüft, wie stark Organe von der Endometriose betroffen sind und die Herde können häufig direkt entfernt werden. 

Behandlung

Bei der Dünndarmendometriose findet die Behandlung unter den gleichen Gesichtspunkten wie bei anderer Endometriose mit Darmbefall aus. Dabei müssen verschiedene Faktoren beachtet werden [3]:

  •     Alter der Patientin
  •     Kinderwunsch
  •     Grad der Endometriose
  •     Beeinträchtigung des Organs und seiner Funktionen
  •     Schmerzen und weitere Beschwerden

  

Wenn der Dünndarm befallen ist oder der Verdacht besteht,  sollte die Behandlung in einem Endometriosezentrum durchgeführt werden, da dort verschiedene Abteilungen zusammenarbeiten. Es sollten erfahrene Darmchirurgen an der OP teilnehmen. 

Vor und auch nach der Operation können Schmerzen durch Medikamente gelindert werden. Auch Hormon-Präparate, die auch bei anderen Formen der Endometriose genommen werden,  wie Gestagene, Kombi-Pillen, a, GnRH-Agonisten/Antagonisten oder Levenorgestrel-freisetzende IUD [3] können zu einer Besserung der Symptome beitragen. Die Behandlung muss mit Berücksichtigung der Lebensumstände der Patientin und ihrer Beschwerden individuell erfolgen. Da die Endometriose jedoch eine chronische Krankheit ist, müssen sich Patientinnen darauf einstellen, dass die Beschwerden möglicherweise auch nach der Behandlung anhalten.

Referenzen

  1. Thomas, Carlos, Stuttgart, 2006. Histopathologie: Lehrbuch und Atlas zur Befunderhebung und Differenzialdiagnostik, S. 144 
  2. Keckstein, J. Endometriose im Intestinaltrakt. coloproctology 39, 121–133 (2017). https://doi.org/10.1007/s00053-017-0144-5
  3. Tiringer, D, Husslein, H, Küssel, L, Wenzl, R. Diagnose und Therapie der „rektovaginalen“ bzw. tief infiltrierenden „Darmendometriose“. 37. Jahrgang. 1/2019. Available from: https://www.kup.at/kup/pdf/14384.pdf 

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Mona Briese