Wenn die Wechseljahre die Wogen glätten können, ist es dann nicht eine Möglichkeit, jüngere Betroffene in die künstlichen Wechseljahre zu befördern? Tatsächlich gibt es systemische Therapieansätze, bei denen mit Gestagenen oder GnRH Analoga gearbeitet wird. Sie wirken über die Hypothalamus-Hypophysen- Achse im Gehirn und leiten so künstlich einen Östrogenmangel ein. Das kann die
Endometrioseläsionen verkleinern und sie inaktiver gestalten [11]. Wenn es um das Thema „künstliche Wechseljahre“ geht, sind die GnRH-Analoga interessant. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die den natürlich im Körper vorkommenden Gonadotropin-Releasing-Hormonen (abgekürzt GnRH) nachempfunden sind. Allerdings wirken sie stärker und über einen längeren Zeitraum. Dadurch, dass sie viel massiver als die „Antibaby-Pille“ in den Hormonhaushalt eingreifen, sollten sie nur in einem begrenzten Zeitintervall angewendet werden. In der Regel wird hier zu sechs Monaten geraten [3, 12]. Bei der Anwendung von GnRH-Analoga kann es zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Dazu musst Du wissen, dass das Arzneimittel die Bildung der weiblichen Hormone so stark zurückfährt, dass typische Östrogenmangel-Symptome auftreten können. Diese ähneln jenen, die auch in den Wechseljahren beobachtet werden. Schlafstörungen, trockene Schleimhäute im Intimbereich, Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen sind möglich. Deswegen wird häufig etwas Östrogen als sogenannte „Add-Back“ Therapie gleichzeitig als Medikament verschrieben. Zudem kann sich die Knochendichte verringern, wenn die GnRH Analoga über lange Zeit angewendet werden. Laut einiger Studien könnte dieser unerwünschte Effekt aber umkehrbar sein [13].