DiGA für Endometriose-Betroffene: Endo-App zum 10.000. Mal verschrieben

Chemnitz, 6. Juli 2023 – Bereits neun Monate nach der Aufnahme in das Verzeichnis der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA-Verzeichnis) durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), hat die Endo-App die Marke der ersten 10.000 Verschreibungen geknackt. Die Endo-App ist die erste und bisher einzige deutschsprachige App zur Begleitung von Endometriose-Betroffenen. Sie ist evidenzbasiert und hilft Betroffenen bei der Umsetzung einer kontinuierlichen und in den Alltag integrierten multimodalen (Schmerz-)Therapie.  

Die Endo-App – der Alltagsbegleiter für Endometriose-Betroffene

„Wir sind stolz, bereits so vielen Menschen mit unserem Produkt helfen zu können. Und wir fühlen uns in der Grundannahme bestätigt, dass Betroffene von Endometriose und Adenomyose sich eine langfristige und individuelle Unterstützung wünschen“, verkündet die Gründerin und Geschäftsführerin der Endo Health GmbH, Dr. med. Nadine Rohloff. „Diese Zahlen stimmen uns außerdem sehr zuversichtlich für die Zukunft, weil wir wissen, dass sich die Endo-App innerhalb der kurzen Zeit noch längst nicht überall herumgesprochen hat. Unser nächster Schritt ist die Internationalisierung“, fährt die Gynäkologin fort. 

Anwendungsgebiete und medizinischer Nutzen 

Endometriose betrifft etwa jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter, somit handelt es sich um die zweithäufigste gutartige gynäkologische Erkrankung. Für Betroffene bedeutet Endometriose aufgrund der vielfältigen Symptome eine erhebliche Reduktion ihrer Lebensqualität. Doch auch gesundheitsökonomisch ist der Effekt von Endometriose gravierend. Viel höher noch als die Behandlungskosten sind die finanziellen Folgen für die Betroffenen selbst sowie für die Krankenkassen, die sich aus den Einschränkungen im Alltag und bei der Arbeit ergeben. 

 

Trotz der hohen Kosten sind nur wenige Endometriose-Betroffene mit der medizinischen Versorgung in Deutschland zufrieden. Auch Mediziner:innen sehen die aktuelle Versorgung kritisch. Hinzu kommt, dass Beschwerden und Schmerzen innerhalb des weiblichen Zyklus noch immer als normal gelten: Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur endgültigen Diagnose vergehen im Durchschnitt zehn Jahre. Eine umfassende Aufklärung und verbesserte Diagnosemöglichkeiten sind deshalb von entscheidender Bedeutung. 

 

Die Endo-App nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung, um die Behandlung effektiv zu unterstützen. Ziel ist, den Umgang mit der chronischen Erkrankung und damit die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Gleichzeitig vereinfacht die Endo-App auch die Behandlung für die Gynäkologen und Gynäkologinnen. Im Zentrum der „Hilfe zur Selbsthilfe“ stehen ein Symptom-Tagebuch und eine umfassende, anwendungsbezogene Wissensvermittlung. 

So wird die Endo-App verschrieben 

Als zertifizierte medizinische Gesundheitsanwendung (DiGA) ist die Endo-App als sogenannte kostenfreie App-auf-Rezept erhältlich. Die Krankenkassen stellen einen Aktivierungscode aus, wenn ein ärztliches Rezept vorliegt. Die Endo-App kann von Ärzten/Ärztinnen oder Psychotherapeuten/-therapeutinnen verordnet werden. Versicherte, die ihrer Krankenkasse einen Nachweis über die entsprechende Indikation (Endometriose oder Adenomyose) vorlegen, erhalten die DiGA auch ohne ärztliche Verordnung. Private Versicherungen erstatten die Endo-App-Kosten teilweise.

Das Unternehmen Endo Health GmbH 

Die Endo Health GmbH wurde im Herbst 2020 von der Gynäkologin Dr. med. Nadine Rohloff und dem Medieninformatiker Markus Rothenhöfer gegründet. Als Ärztin in einem Endometriose-Zentrum hatte Dr. Rohloff die Beobachtung gemacht, dass Informationen für Betroffene nicht immer leicht zugänglich sind. Außerdem fehlte im Ärztinnengespräch oft die Zeit, ausführlich über die Krankheit und deren individuelle Ausprägungen zu sprechen. Generell hatte sie den Eindruck, dass Endometriose und Adenomyose Krankheiten sind, die noch nicht genügend Aufmerksamkeit erfahren. So entstand der Wunsch, mehr zu tun – und die konkrete Idee, alle Informationen aus der aktuellen Wissenschaftslage zusammenzufassen und Betroffenen eine digitale Begleitung an die Hand zu geben, die die Erkenntnisse aus der Klinik oder Reha in den Alltag integriert.
Die erste Version der Endo-App ging im Sommer 2021 für Studien und Beta-Tests an den Start, der Produktlaunch und die DiGA-Zulassung folgten im Oktober 2022.
Das Start-up hat seinen Hauptsitz in Chemnitz, die rund 30 Mitarbeitenden arbeiten im Remote-Modus weltweit verteilt. 

Friederike Grigoleit