Bei vielen Endometriose-Betroffenen, die an Gewicht durch zusätzliches Fettgewebe zunehmen, liegt dies nicht an Endometriose selbst. Also nicht an den direkten körperlichen Auswirkungen von Endometriose. Vielmehr sind es die indirekten Auswirkungen, die zu einer Gewichtszunahme führen können.
Endometriose-Symptome können ein Leben stark beeinträchtigen und beanspruchen. Regelmäßig auftretende Symptome zwingen auf einmal dazu, Hobbys wie Tennis, Radfahren, Joggen oder Krafttraining entweder zurückzuschrauben oder ganz aufzugeben. Der Schmerz und die Erschöpfung sind einfach zu groß und können den Spaß an der Bewegung nehmen. Auch die Bewegung im Alltag kann weniger werden, weil Betroffene vielleicht eher doch mal das Auto nehmen, weil plötzlich auftretende Krämpfe Fahrrad fahren und zu Fuß gehen erschweren.
Das heißt natürlich alles nicht, dass diese Dinge nie wieder möglich werden. Anders als vor einigen Jahren noch gibt es mittlerweile viele verschiedene Ansätze, wie sich Betroffene Stück für Stück ihre Lebensqualität zurückholen und ihr Leben nach eigenen Wünschen gestalten können! Der Austausch mit anderen Betroffenen, Medikamente, gezielte Entspannungsübungen, eine Umstellung des Lebensstils und „einfach“ verstehen, wann und wie die eigenen Symptome auftreten, sind nur ein paar Beispiele dafür. Die Endo-App enthält viel Wissen, Übungen und Tipps, wie du dir selbst beim Umgang mit Endometriose und ihren Symptomen helfen kannst.
Trotzdem, wenn Sport und Bewegung im Alltag weniger werden, braucht unser Körper weniger Energie. Wenn wir uns über unser Essen aber weiterhin die gleiche Energiemenge zuführen wie vorher, dann speichern wir die überschüssige Energie in Form von Körperfett. Evolutionär gesehen total sinnvoll, denn unsere Vorfahren hatten auch oftmals längere Perioden ganz ohne Nahrung, in denen diese Reserven überlebenswichtig waren. Das ist bei uns (glücklicherweise) anders. Das heißt aber auch, dass wir mehr als unsere Vorfahren darauf achten müssen, unser Essen an veränderte Lebensumstände anzupassen. Wenn wir auf einmal anfangen, für einen Marathon zu trainieren, brauchen wir dementsprechend mehr Energie, und wenn wir uns – zum Beispiel wegen Endo-Symptomen – weniger bewegen, brauchen wir auch weniger Energie.
Wenn du deine Ernährung an einen veränderten Lebensstil anpassen willst, dann ist das manchmal keine leichte Aufgabe. Vielleicht kennst du das aus eigener Erfahrung, auf einmal ganz andere Dinge zu essen als gewöhnlich ist manchmal wirklich herausfordernd. Wenn dir diese Aufgabe für dich allein zu groß erscheint, dann such dir dabei gerne Unterstützung – zum Beispiel von Familie, Freund:innen, Mitbewohner:innen oder durch eine auf Endometriose spezialisierte Ernährungsberatung.