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Mein Kind hat Verdacht auf Endometriose – was tun?




21.03.2024

Mein Kind hat Verdacht auf Endometriose – was tun?


4 Min. Lesezeit

Endometriose kann das Leben von Betroffenen verändern, die Lebensqualität stark beeinträchtigen und den Spaß an vielen, eigentlich schönen Dingen, nehmen. Der Weg zu Diagnose ist und Therapie ist lang und kostet viel Energie, selbst wenn man schon mit beiden Beinen im Leben steht.

Was aber, wenn das eigene Kind Symptome hat, die auf Endometriose hindeuten können? Besonders im Teenager-Alter kann es schwierig sein, über sensible Themen zu sprechen. Wie spreche ich also am besten mit meinem Kind über Endometriose? Wie überzeuge ich Ärztinnen und Ärzte, die eigenen Sorgen und die meines Kindes ernst zu nehmen? Und was, wenn die Diagnose bestätigt wird? 

Diese Fragen, und viele weitere, können aufkommen und manchmal auch überfordern. Das ist ganz normal und nicht schlimm, denn du bist damit nicht allein! Es gibt Unterstützung! Vielen anderen geht es ähnlich wie dir, sie haben ähnliche Fragen, ähnlicher Sorgen und ähnliche Gedanken. Gegenseitig könnt ihr euch und können wir uns unterstützen! 

Inhalt:

Können Teenager überhaupt Endometriose bekommen? 

Wie äußert sich Endometriose bei Heranwachsenden? 

Wie spreche ich mit Teenagern am besten über Endometriose? 

Was kann ich sonst noch tun? 

Kurz und knapp

Inhalt:

        1. Können Teenager überhaupt Endometriose bekommen?
        2. Wie äußert sich Endometriose bei Heranwachsenden?
        3. Wie spreche ich mit Teenagern am besten über Endometriose?
        4. Was kann ich sonst noch tun?
        5. Kurz und knapp

Können Teenager überhaupt Endometriose bekommen?

Können Teenager überhaupt Endometriose bekommen?


Endometriose kann das Leben von Betroffenen verändern, die Lebensqualität stark beeinträchtigen und den Spaß an vielen, eigentlich schönen Dingen, nehmen. Der Weg zu Diagnose ist und Therapie ist lang und kostet viel Energie, selbst wenn man schon mit beiden Beinen im Leben steht. Was aber, wenn das eigene Kind Symptome hat, die auf Endometriose hindeuten können? Besonders im Teenager-Alter kann es schwierig sein, über sensible Themen zu sprechen.

Wie spreche ich also am besten mit meinem Kind über Endometriose? Wie überzeuge ich Ärztinnen und Ärzte, die eigenen Sorgen und die meines Kindes ernst zu nehmen? Und was, wenn die Diagnose bestätigt wird? 

Diese Fragen, und viele weitere, können aufkommen und manchmal auch überfordern. Das ist ganz normal und nicht schlimm, denn du bist damit nicht allein! Es gibt Unterstützung! Vielen anderen geht es ähnlich wie dir, sie haben ähnliche Fragen, ähnlicher Sorgen und ähnliche Gedanken. Gegenseitig könnt ihr euch und können wir uns unterstützen!   

Wie äußert sich Endometriose bei Heranwachsenden?

Wie äußert sich Endometriose bei Heranwachsenden?


Endometriose bei Heranwachsenden äußert sich ähnlich wie bei Erwachsenen. Meist treten rund um die Periode Schmerzen im Beckenbereich auf [3, 5]. Manchmal sind diese aber auch unabhängig von der Periode oder treten außerhalb des Beckenbereichs auf. Daneben kommt es oft auch zu Unregelmäßigkeiten in der Periode, also zum Beispiel ein starkes Schwanken der Zykluslänge oder Dauer der Menstruation, oder zu stärkeren Menstruationsblutungen [3, 5]. Mehr zu den Symptomen bei Endometriose kannst du zum Beispiel in diesem Beitrag auf unserem Endo-Blog nachlesen. 

Wie spreche ich mit Teenagern am besten über Endometriose?

Wie spreche ich mit Teenagern am besten über Endometriose?


Wenn du mit einem Teenager über Endometriose sprechen möchtest, ist es wichtig, einfühlsam und offen zu sein. Denke zum Beispiel daran, wie du selbst die Menstruation zum ersten Mal erlebt hast. War es für dich unangenehm? Konntest du darüber sprechen? Was hättest du gebraucht oder dir gewünscht? Deine eigenen Erfahrungen können als Ausgangspunkt dienen, um das Gespräch mit deinem Kind zu führen. Falls du selbst nicht menstruierst, kannst du das vielleicht auch eine Freundin Fragen oder im Internet dazu nachlesen. 

Erkrankungen wie Endometriose zeigen oft eine familiäre Häufung. Meistens hat also nicht nur eine menstruierende Person in der Familie diese Beschwerden. Damit solche Schmerzen nicht normalisiert werden, ist es wichtig, dass dein Kind versteht, dass Schmerzen während der Menstruation nicht normal sind. Erkläre ihm, dass, obwohl der Körper in den ersten Jahren der Menstruation Veränderungen durchläuft, Schmerzen, die den Alltag einschränken nicht dazugehören. Ermutige dein Kind dazu, sich zu äußern, wenn es etwas nicht stimmt, und betone, dass es auch mit Freunden darüber sprechen kann, wenn es sich bei dir nicht wohl fühlt. 

Für Gespräche mit Teenager-Kindern gibt es keine Musteranleitung der du einfach folgen kannst. Aber an ein paar Grundprinzipien solltest du dich trotzdem orientieren. Die wichtigste ist Ehrlichkeit. Sprich offen und ehrlich über deine eigenen Gedanken, Sorgen oder auch Erfahrungen, falls du selber Endometriose hast. Gerade in den ersten Jahren der Menstruation ist der Körper einem enormen dauerhaften Wandel ausgesetzt. 

Wenn es darum geht, mit Teenagern über Endometriose zu sprechen, ist es wichtig, ehrlich zu sein, ohne dabei Angst zu schüren. Sicherlich gibt es familiäre Häufungen dieser Erkrankung, und ja, das kann schmerzhaft, frustrierend und manchmal traurig sein. Dennoch ist es entscheidend zu betonen, dass die Auswirkungen auf das individuelle Kind schwer vorherzusagen sind. Aber das Wissen über Endometriose kann helfen, erste Anzeichen schnell zu erkennen und möglicherweise eine lange Diagnosezeit zu verkürzen.

Diese Offenheit schafft nicht nur eine Atmosphäre des Verständnisses, sondern kann auch dazu beitragen, dass sich das Kind traut, seine eigenen Beschwerden zu äußern. In einem Alter, in dem Vergleiche mit den eigenen Erfahrungen oder denen der Eltern unvermeidlich sind, ist es wichtig, dem Kind zu versichern, dass seine eigenen Schmerzen und Erfahrungen ernst genommen werden. Indem man einfühlsam und auf Augenhöhe kommuniziert, kann man seinem Teenager-Kind das Gefühl geben, gehört und verstanden zu werden. 

Was kann ich sonst noch tun?

Was kann ich sonst noch tun?


Das Wichtigste ist, deinem Kind zur Seite zu stehen, seine Bedürfnisse zu sehen und offen zu kommunizieren. Aber du kannst ihr oder ihm auch helfen, indem ihr euch zusammen über Endometriose informiert und euch gegenseitig helft zu verstehen, was das eigentlich bedeutet. Dafür könnt ihr euch zum Beispiel Videos oder Podcasts auf der Website Jung und Endo der Endometriose-Vereinigung anschauen.

Manchmal kann es auch hilfreich sein dein Kind zum Arzt zu begleiten, bis ins Wartezimmer oder auch bis ins Gespräch. Das solltest du aber vorher mit deinem Kind besprechen. Sprecht am besten auch darüber, welche Rolle sich dein Kind von dir bei der Begleitung wünscht. Einfach nur da sein, das Gespräch führen, Fragen stellen oder die besprochenen Sachen aufschreiben? Dein Kind weiß am besten, was es sich von dir als Unterstützung wünscht – hört euch also gegenseitig zu. 

Auch wir von der Endo-App wollen das nach besten Möglichkeiten tun! Leider ist die Endo-App selbst für Minderjährige aktuell noch nicht zugelassen, da der Genehmigungsprozess für diese (berechtigterweise) deutlich komplexer ist als für Erwachsene. Trotzdem haben wir uns in diesem Text dem Thema Endometriose bei Minderjährigen einmal angenommen und versucht, einige Fragen zu beantworten. Teilt gerne mit uns, wie ihr damit umgegangen seid, falls euer Kind Verdacht auf Endometriose hatte und auch, was oder wer euch dabei geholfen hat. 

Kurz und knapp

Kurz und knapp


Endometriose kann das Leben von Betroffenen stark beeinflussen, doch es gibt Hoffnung durch wirksame Behandlungsmethoden. Wenn dein Kind Anzeichen von Endometriose zeigt, ist es wichtig, einfühlsam zu sein und offen über die Erkrankung zu sprechen. Trotz der Herausforderungen kann deine Unterstützung und offene Kommunikation dazu beitragen, dass dein Kind sich verstanden und gehört fühlt.

Informiert euch gemeinsam über die Erkrankung und sucht Unterstützung. Stehe deinem Kind bei Arztbesuchen zur Seite, aber respektiere dabei auch seine Wünsche und Bedürfnisse. Du bist nicht allein – gemeinsam könnt ihr Wege finden, mit Endometriose umzugehen. 


  1. Gallagher, J. S., DiVasta, A. D., Vitonis, A. F., Sarda, V., Laufer, M. R., & Missmer, S. A. (2018). The impact of endometriosis on quality of life in adolescents. Journal of Adolescent Health, 63(6), 766-772.
  2. Hirsch, M., Dhillon-Smith, R., Cutner, A. S., Yap, M., & Creighton, S. M. (2020). The prevalence of endometriosis in adolescents with pelvic pain: a systematic review. Journal of Pediatric and Adolescent Gynecology, 33(6), 623-630.
  3. Laufer, M. R., Sanfilippo, J., & Rose, G. (2003). Adolescent endometriosis: diagnosis and treatment approaches. Journal of pediatric and adolescent gynecology, 16(3), S3-S11.
  4. WHO (2023). Endometriosis. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/endometriosis#:~:text=Key%20facts,age%20women%20and%20girls%20globally.
  5. Martire, F. G., Lazzeri, L., Conway, F., Siciliano, T., Pietropolli, A., Piccione, E., … & Exacoustos, C. (2020). Adolescence and endometriosis: symptoms, ultrasound signs and early diagnosis. Fertility and sterility, 114(5), 1049-1057.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Tom Lühmann

Medizinjournalist

Tom ist wissenschaftlicher Redakteur im Redaktionsteam der Endo Health GmbH. Als Global Health Experte und über Freund:innen und Bekannte wurde er auf die Themen Endometriose und Co. aufmerksam. Sein Ziel ist es, Betroffene aufzuklären und so ihre Lebensqualität zu erhöhen.


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Tom Lühmann

Ich bin Tom und arbeite neben meinem Studium gemeinsam mit vielen tollen Kolleginnen im Marketing-Team der Endo-App. Ich bin über Freundinnen, Bekannte und auch mein Studium auf Endometriose aufmerksam geworden und finde es erschreckend, wie wenig bisher dagegen getan und daran geforscht wurde. Ich hoffe sehr mit meiner Arbeit bei der Endo-App einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass Betroffene über ihre Möglichkeiten aufgeklärt werden und ihr Leben so leben können, wie sie es möchten.

veröffentlicht von
Tom Lühmann

 

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