Die Symptome einer Blasenschwäche infolge einer Operation decken sich mit den Symptomen einer Blasenschwäche aufgrund anderer Ursachen.
Im Rahmen einer Studie wurde bei 108 Frauen, die sich einer Laparoskopie (Minimalinvasive Bauchoperation) aufgrund ihrer Endometriose-Erkrankung unterzogen, eine nachträgliche Bewertung der Blasenfunktion durchgeführt. Verschiedene prä- beziehungsweise postoperative Faktoren wurden beobachtet und verglichen. Unter anderem auch die Blasenfunktion vor und nach dem Endometriose-Eingriff. 19,6 % der operierten Frauen erlitten nach der Laparoskopie eine Blasenfunktionsstörung. Das bedeutet, dass nach dem Eingriff etwa 21 von 108 Betroffene Schwierigkeiten beim Wasserlassen hatten [5].
In einer weiteren Studie unterzogen sich 52 Endometriose-Patientinnen einer laparoskopischen Dickdarmteilresektion. Das ist die laparoskopische, also minimalinvasive, Entfernung von Teilen des Dickdarms. Nach etwa 19 Monaten fanden sich die Betroffenen zu einer Nachuntersuchung zur Beobachtung der Harnsymptomatik ein. Das Ergebnis: bei 29 % der Patientinnen wurde Dysurie (schmerzhafte, unangenehme Blasenentleerung) festgestellt [6].
In einer anderen Studie stellten sich 47 Patientinnen, die an rektovaginaler, tiefinfiltrierender Endometriose (Verbindung zwischen Enddarm und Vagina) litten, innerhalb von fünf Jahren nach ihrer Operation mit einer Blasenschwäche bei ihren Operateuren vor. Am häufigsten klagten die Betroffenen über einen schwachen Harnstrahl und die Notwendigkeit eines sogenannten Valsalva-Manövers beim Harnablassen.
Das Valsalva-Manöver ist vielen vielleicht bekannt: um einen Druckausgleich beispielsweise beim Fliegen zu erreichen, pressen wir die Lippen aufeinander und halten uns die Nase zu. Mit angespannter Bauchmuskulatur versuchen wir durch die geschlossene Nase und den Mund „auszuatmen“. Beim Wasserlassen kann dieses Vorgehen einen ähnlichen Effekt haben [7].