Manchmal breitet sich Endometriose nicht nur in der Gebärmutter aus, sondern zeigt sich auch an anderen Stellen im Körper, wie zum Beispiel im Darm, in der Harnblase, in der Bauchwand oder in der Lunge. Man spricht dabei von einer extragenitalen Manifestation der Endometriose, worunter bis zu 12% der Frauen, die an Endometriose leiden, betroffen sind.
Die Nabelendometriose (umbilikale Endometriose) ist eine seltene Form der extragenitalen Endometriose, die oft übersehen wird. Sie kann spontan auftreten oder als Folge früherer Operationen entstehen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, aber das Vorhandensein von Endometriumgewebe im Nabelbereich spielt eine Rolle. Die primäre Nabelendometriose tritt spontan auf, während die sekundäre Form nach chirurgischen Eingriffen, beispielsweise nach minimal-invasiven Verfahren wie der Laparoskopie sowie nach offenen Eingriffen wie dem Kaiserschnitt, entstehen kann, indem sich Endometriumzellen in den Operationsnarben ansiedeln. Während sekundäre Fälle nach chirurgischen Eingriffen etwas häufiger auftreten, beträgt die Häufigkeit der primären Nabelendometriose lediglich 0,5 –1% [1-3].
Die Symptome der Nabelendometriose zeigen sich klinisch durch meist schmerzhafte Knoten im Bereich des Bauchnabels, begleitet von rezidivierenden Entzündungen und Blutungen. Bei 75% der Patientinnen ist die Zyklusabhängigkeit der Beschwerden charakteristisch [4,5].
Typische Anzeichen und Symptome der Nabelendometriose sind:
Weiterhin kann die Nabelendometriose gelegentlich gemeinsam mit den üblichen Symptomen von Endometriose auftreten [6]:
Es ist wichtig zu beachten, dass Nabelendometriose äußerlich wie andere Wucherungen und Knötchen im Nabelbereich aussehen kann. Obwohl Nabelendometriose normalerweise nicht gefährlich ist, können andere Arten von Wucherungen riskant sein. Daher ist es entscheidend, einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen, um die Art der Wucherung genau zu bestimmen.
Um die Diagnose zu sichern, führt der Arzt/die Ärztin eine körperliche Untersuchung durch und erfragt die Symptome sowie die Krankengeschichte. Klinische Merkmale wie Schwellungen im Nabelbereich, zyklische Schmerzen und ungewöhnliche Blutungen oder Ausfluss können auf diese Erkrankung hinweisen. Eine Biopsie, bei der Gewebe entnommen und im Labor untersucht wird, gilt als genaueste Methode zur Diagnose von Nabelendometriose. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) können dabei unterstützen, auch kleinere Läsionen zu identifizieren.
In Bezug auf die Behandlungsmöglichkeiten gibt es verschiedene Ansätze für die Nabelendometriose. Die chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes ist eine häufig gewählte Option und gilt als Goldstandard in der Behandlung von Nabelendometriose, um die Symptome zu lindern [7]. Alternativ dazu werden auch medikamentöse Behandlungen in Betracht gezogen. Ärzte können Medikamente wie Progesteron, Danazol oder Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH) empfehlen, obwohl ihre langfristige Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist [1,6]. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sowie eine individuelle Beratung durch den behandelnden Arzt sind entscheidend.
Die Prognose für Frauen mit Nabelendometriose ist im Allgemeinen positiv, besonders wenn eine vollständige Entfernung des betroffenen Gewebes erreicht wird. Die Rezidivrate ist niedrig, was Hoffnung auf eine langfristige Linderung der Symptome gibt [1,3,7].
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