Dass Endometriose alle Bereiche des Lebens beeinflusst, sieht man an der nächsten Forderung. Es muss mehr Lösungen für Betroffene geben, wenn es um das Thema Arbeit und vor allem Arbeitsausfälle geht. Damit solche Ansätze effektiv sind und für alle gleichermaßen gelten, muss auch hier eine gesetzliche Lösung her. Gründerin und Ärztin Dr. med. Nadine Rohloff sagt dazu folgendes:
„Ich bin selbst Arbeitgeberin und beschäftige viele Betroffene. Aber es reicht nicht, wenn das nur in einzelnen Unternehmen möglich ist. Teilzeitangebote, flexible Arbeitszeiten müssen da, wo es geht, möglich gemacht werden. Verständnis und Respekt muss es aber in jedem Unternehmen geben!“
Teilzeitlösungen, flexible Arbeitszeiten oder auch remote Arbeit können es Betroffenen leichter machen, Teil der Arbeitswelt zu sein. All das könnte mithilfe von entsprechenden Gesetzen weitreichender ermöglicht werden. Und Gesetze haben auch einen Domino-Effekt, denn sie schaffen Aufmerksamkeit und schreiben einem Sachverhalt eine gewisse Wichtigkeit zu. Das könnte generell das Verständnis von Arbeitgeber:innen gegenüber Betroffenen erhöhen.
Was Gesetze und damit verbundene konkrete Lösungen angeht, geht Spanien mit gutem Beispiel voran: Seit Juni 2023 gibt es hier „Menstruationsfrei“. Personen, die unter Regelschmerzen leiden können, sich mit ärztlichem Attest von der Arbeit befreien lassen. Die entstehenden Kosten dafür trägt der Staat. Auch in Südkorea gibt es ein ähnliches Modell [2].