Der klinische Alltag zeigt, dass einer medikamentösen Behandlung im Vergleich zu einem chirurgischen Eingriff nur eine untergeordnete Rolle zukommt. Nur wenn die Endometriose oberflächlich wächst, kann ein sogenanntes Shaving vorgenommen werden, die Endometriose also von der Blase „abgeschnitten“ werden. Noch immer gilt eine partielle Zystektomie, bei dem das infiltrierende Gewebe und der betroffene Teil der Harnblase entfernt werden, als erfolgversprechendste Behandlungsoption.
Im Anschluss berichten die Patient:innen davon, dass sich die Schmerzen verringert haben. Je sorgfältiger die Endometriose entfernt wird, desto niedriger die Rezidivrate. Das bedeutet, dass das Risiko für eine wiederauflebende Endometriose in der Blase im Vergleich zu anderen Eingriffen geringer ist. Die partielle Zystektomie kann meist minimalinvasiv durch kleine Einschnittstellen durchgeführt werden. Nach dem Eingriff wird in der Regel ein Dauerkatheter für etwa 5-10 Tage gelegt. Bevor Mediziner:innen ihn entfernen, wird eine Dichtheitsprobe gemacht, um sicherzustellen, dass die Blase ihre Funktion erfüllt. [3,5]
Allerdings birgt die OP auch Risiken. Im Vorfeld einer OP sollte bei jeder Endometriose besprochen werden, was im Falle einer Blasenbeteiligung zu tun ist. Häufig ist das Ausmaß der Endometriose vorher nicht abzuschätzen und es müssen „Was ist, wenn …“ Szenarien besprochen werden. Dies und andere Besonderheiten sollten im Aufklärungsgespräch angesprochen werden. So kannst Du Dir überlegen, ob Du bestimmte Teile einer OP, wie Operation an Darm oder Blase, direkt durchführen lassen möchtest, um die Endometriose vollständig loszuwerden oder ob Du in solchen Fällen lieber noch einmal darüber sprechen möchtest, um dann ggf. ein zweites Mal operiert zu werden, aber besser zu wissen, was auf Dich zukommt.