Es gab zuletzt einige Studien, die über vielversprechende Biomarker berichteten.
Forschende um Evrim Kovalak (9) konnten eine Kombination von zwei Biomarkern identifizieren, die vielversprechend für die Früherkennung von Endometriose sind. Die Kombination aus den Proteinen Annexin-A5 und Cancer-Antigen-125 ist laut den Forschenden vielversprechend für eine Endo-Diagnose im Frühstadium und für die Bewertung des Fortschreitens von Endometriose vor und nach einer OP. Beide Marker wurden in der Studie im Blut gefunden. Die untersuchte Kombination hat eine Spezifität von 100% und ist zu 73% sensitiv. Sie weisen allerdings darauf hin, dass mehr und größere Studien nötig sind, um die Kombination aus Markern weiter zu untersuchen und festzustellen, wie gut sie sich auch im klinischen Alltag eignen.
Die sogenannte ENDO-miRNA-Studie von Sofiane Bendifallah et al. (10) aus dem Jahr 2022 konnte eine micro RNA (miRNA) Signatur aus dem Speichel von 153 Frauen mit Endometriose identifizieren. In der Studie wurden die miRNAs aus dem Speichel der teilnehmenden Frauen mit Endometriose untersucht und mit denen von 47 Frauen ohne Endometriose verglichen. Sie beschreiben die Spezifität mit 100% und die Sensitivität mit 96,7% und weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse eine gute Grundlage für die Entwicklung eines Speicheltests zur Diagnose legen könnte. Der Vorteil eines solchen Tests wäre die leichte Anwendung, da nicht einmal Blut abgenommen werden müsste. Diese Studie wurde zuletzt viel in Fachkreisen und Medien diskutiert und scheint sehr vielversprechend zu sein. Auch hier schreiben die Forschenden allerdings, das mehr Studien nötig sind, um ihre Ergebnisse zu sichern.
Eine weitere Studie aus Malaysia von Forschenden um Nurunnajah Lazim (11) beschäftigte sich mit dem HOXA10-Gen, welches eine Rolle bei der Entstehung von Endometriose zu haben scheint. Die Forschenden verglichen mehrere andere Studien, um die Evidenz rund um dieses Gen zusammenzutragen, und schlussfolgerten, dass dieses Gen in den meisten Fällen bei Endometriose nach unten reguliert, also weniger stark abgelesen, wird. Obwohl die Forschenden selbst in dieser Studie keine Tests durchführten, schlussfolgerten sie, dass das HOXA10-Gen ein interessanter Kandidat für die Entwicklung eines potenziellen Tests sein könnte. Wenig überraschend sagten auch sie abschließend, dass eine weiterführende Untersuchung nötig sei, um genauere Aussagen über die tatsächliche klinische Relevanz zu treffen.