Die hormonelle Wirkweise der Pilleneinnahme beruht auf der gezielten Zufuhr von synthetischen Hormonen, um den natürlichen Menstruationszyklus zu beeinflussen. Hierbei handelt es sich in der Regel um zwei Hauptgruppen von Hormonen: Östrogen und Gestagen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Pillen unterschiedliche Hormonmengen und -zusammensetzungen haben können, und daher können individuelle Reaktionen variieren [1].
- Östrogen: Das in den meisten Pillen enthaltene Östrogen (meist Ethinylestradiol, synthetisch hergestelltes Östrogenderivat) simuliert die Wirkung des natürlichen weiblichen Östrogens. Es hemmt den Eisprung, indem es die Ausschüttung von luteinisierendem Hormon unterdrückt, das normalerweise den Eisprung auslöst [3].
- Gestagen: Gestagene sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Pille. Sie hemmen die Freisetzung von Follikel-stimulierendem Hormon und beeinflussen den Gebärmutterschleimhautaufbau, was die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert. Zusätzlich verdicken sie den Zervixschleim, was das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter erschwert [1], [3].
Der Begriff „Pille“ umfasst verschiedene Präparate. Zum einen gibt es Kombinationspillen, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten, und zum anderen reine Gestagenpräparate. Ein Beispiel für Gestagenpräparate ist Dienogest, das zur Behandlung von Endometriose zugelassen ist, jedoch nicht primär zur Verhütung verwendet wird. Während Gestagenpräparate die Symptome von Endometriose lindern können, heilen sie die Erkrankung nicht.
Die Antibabypille (Kombinationspille) wird normalerweise in einem sogenannten „21+7-Zyklus“ eingenommen. Das bedeutet, dass man 21 Tage lang täglich eine aktive Pille mit Hormonen (Kombination aus Östrogen und Gestagen) einnimmt, gefolgt von einer siebentägigen Pause, in der entweder Placebo-Pillen (inaktive Pillen) oder überhaupt keine Pillen eingenommen werden. Während dieser siebentägigen Pause tritt eine sogenannte „Abbruchblutung“ auf, die einer Menstruation ähnelt. Diese Blutung ist normalerweise leichter und kürzer als eine natürliche Menstruation [1], [2].
Beide Arten der Pille, sowohl Kombinationspräparate mit Östrogen und Gestagen als auch reine Gestagenpillen, können im Langzyklus eingenommen werden. Dies wird besonders häufig bei Endometriose angewendet.