Wie häufig ist das Symptom Schulterschmerzen bei Endometriose-Betroffenen?
61,50% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Schulterschmerzen als Symptom der Endometriose genannt.
Wie häufig ist das Symptom Schulterschmerzen bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?
12,02% der
Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom
Schulterschmerzen sehr stark im Vergleich zu einer
Prävalenz von 4,40% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Schulterschmerzen bei
Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.
Symptomstärke | Endometriose | Nichtbetroffenen | Vergleich |
---|---|---|---|
gar nicht | 38,50% | 47,17% | -8,67% |
etwas | 14,68% | 18,87% | -4,19% |
mittel | 18,03% | 19,50% | -1,46% |
stark | 16,76% | 10,06% | 6,70% |
sehr stark | 12,02% | 4,40% | 7,62% |
Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Schulterschmerzen stehen.
Symptom­bezeichnung | Zu­sammenhang |
---|---|
Gelenkschmerzen | mittlerer Zusammenhang (36,00%) |
Gliederschmerzen | mittlerer Zusammenhang (33,00%) |
Atemnot / Kurzatmigkeit | mittlerer Zusammenhang (31,00%) |
Rückenschmerzen | mittlerer Zusammenhang (31,00%) |
Taubheit in Händen | mittlerer Zusammenhang (30,00%) |
Taubheit in Beinen | schwacher Zusammenhang (28,00%) |
Nierenschmerzen | schwacher Zusammenhang (25,00%) |
Beinschmerzen | schwacher Zusammenhang (25,00%) |
Erschöpfung / Fatigue | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Geschmacksveränderung (z.B. Eisen) | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Schmerzen in der Brust | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Bauchschmerzen außerhalb des Unterleibs | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Sodbrennen | schwacher Zusammenhang (22,00%) |
Aufstoßen | schwacher Zusammenhang (22,00%) |
Kopfschmerzen / Migräne | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Schwindel | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Bei Schulterschmerzen werden als Ursachen in der Regel Verspannungen sowie Muskel- oder Gelenkverletzungen oder –Verschleiß angenommen. Allerdings können Schulterschmerzen auch ein Symptom der Endometriose sein. Bei an Endometriose erkrankten Frauen findet sich Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, auch an anderen Stellen im Körper. In der Regel sind diese fehlgeleiteten Endometrioseherde im kleinen Becken zu finden, sie können jedoch auch im gesamten Bauchraum und hier auch am Zwerchfell angesiedelt sein. Das Zwerchfell ist ein kuppelförmiger Muskel, der zwischen Bauchraum und Lunge liegt. Da Zwerchfell und Schulter die gleichen Nervenverbindungen teilen, können Verletzungen am Zwerchfell als Schulterschmerzen wahrgenommen werden.
Und das passiert bei der Zwerchfellendometriose: Die fehlgeleiteten Zellen unterliegen, wie auch das Endometrium in der Gebärmutter, dem Hormonzyklus der Frau. Das bedeutet, dass die Schleimhautansammlungen zunächst anwachsen und dann abbluten. Hierdurch kommt es zu Raumforderungen, Entzündungen und unter Umständen auch Vernarbungen. Die Folgen sind Schmerzen, die in der Brust, im Oberbauch und eben auch in der Schulter sowie im Arm wahrgenommen werden. Da Endometrioseherde meistens an der rechten Seite des Zwerchfells auftreten, sind Schulterschmerzen bei der Endometriose meist auch rechtsseitig. Grundsätzlich aber gilt: Die Schulterschmerzen treten an der Seite auf, auf der auch der Endometrioseherd am Zwerchfell sitzt. Die Schulterschmerzen der Zwerchfellendometriose treten meist zunächst im zeitlichen Zusammenhang mit der Periode auf. Allerdings können die Schmerzen, insbesondere dann, wenn es zu Verwachsungen oder Vernarbungen gekommen ist, auch chronisch werden.
Frauen, die an Zwerchfellendometriose leiden, haben meist auch Endometrioseherde im kleinen Becken. Ist die Endometriose im kleine Becken beschwerdefrei, so dauert es oft sehr lange, bis Schulterschmerzen als Endometriosesymptom diagnostiziert werden. Besteht jedoch der Verdacht, dass Schulterschmerzen durch ein Endometrioseherd am Zwerchfell ausgelöst werden, dann kann die Diagnostik über MRT sowie eine Laparoskopie (minimalinvasive Operation) mit Biopsie (Gewebeentnahme) erfolgen.