Wie häufig ist das Symptom Kopfschmerzen / Migräne bei Endometriose-Betroffenen?
87,54% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Kopfschmerzen / Migräne als Symptom der Endometriose genannt.
Wie häufig ist das Symptom Kopfschmerzen / Migräne bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?
20,42% der
Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom
Kopfschmerzen / Migräne sehr stark im Vergleich zu einer
Prävalenz von 8,18% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Kopfschmerzen / Migräne bei
Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.
Symptomstärke | Endometriose | Nichtbetroffenen | Vergleich |
---|---|---|---|
gar nicht | 12,46% | 22,01% | -9,56% |
etwas | 14,82% | 22,01% | -7,19% |
mittel | 24,74% | 35,85% | -11,11% |
stark | 27,57% | 11,95% | 15,62% |
sehr stark | 20,42% | 8,18% | 12,24% |
Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Kopfschmerzen / Migräne stehen.
Symptom­bezeichnung | Zu­sammenhang |
---|---|
Schwindel | schwacher Zusammenhang (28,00%) |
Gliederschmerzen | schwacher Zusammenhang (28,00%) |
Gelenkschmerzen | schwacher Zusammenhang (26,00%) |
Erschöpfung / Fatigue | schwacher Zusammenhang (25,00%) |
Übelkeit | schwacher Zusammenhang (24,00%) |
Bauchschmerzen außerhalb des Unterleibs | schwacher Zusammenhang (24,00%) |
Rückenschmerzen | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Blähbauch / Endo-Belly | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Nierenschmerzen | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Atemnot / Kurzatmigkeit | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Schulterschmerzen | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Depression | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Schmerzen in der Brust | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Beinschmerzen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Kopfschmerzen, insbesondere auch Migräne, und Endometriose treten häufig in Kombination auf. Bei beiden handelt es sich trotzdem um eigenständige Krankheitsbilder. An Endometriose erkranken, bis auf wenige Ausnahmen, nur Frauen. Migräne ist, auch wenn an dieser Erkrankung auch Männer leiden, bei Frauen deutlich häufiger. Und Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, haben nach einigen Studien ein doppelt so hohes Risiko für Migräne wie Frauen ohne Endometriose.
Bei Migräne handelt es sich um eine anfallsartige Form des Kopfschmerzes. Der Kopfschmerz betrifft in der Regel nur eine Seite, kann sich aber auf die andere Seite ausbreiten. Der Schmerz wird als pulsierend, pochend und stechend beschrieben. Hinzu kommen sogenannte vegetative Symptome wie Übelkeit, Lärm-, Lichts- und Geruchsempfindlichkeit. Rund zwölf bis 15 Prozent der Frauen in Deutschland sind an Migräne erkrankt, wohingegen es bei den Männern nur sechs bis acht Prozent sind. Zudem beginnt die Erkrankung bei den Frauen meist mit dem 12-ten bis 16-ten Lebensjahr, also rund um den Einsatz der ersten Regelblutung. Bei Männern liegt der Erkrankungsbeginn meist bei 16 bis 21 Jahren.
Im Rahmen der Endometriose wachsen gebärmutterschleimhautähnliche Zellen an anderen Stellen des Körpers. Diese Zellansammlungen werden als Endometrioseherde bezeichnet. Sie finden sich vorrangig im kleinen Becken, können jedoch unter anderem auch den Darm, das Zwerchfell und die Lunge befallen. Da diese Wucherungen dem Hormonzyklus unterliegen, wachsen sie zunächst an und bluten dann zum Zyklusende wieder ab. In der Folge kommt es zu Entzündungen, Verklebungen und Vernarbungen, auch können sich Zysten bilden. Über neuere Studien ließ sich ein Zusammenhang zwischen Endometriose und Migräne belegen, der bereits länger vermutet wurde: Bei beiden Erkrankungen scheint der Nervenbotenstoff CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) eine Rolle zu spielen. Sowohl bei Frauen mit Endometriose als auch bei Frauen, die an Migräne erkrankt sind, liegen die CGRP-Werte zum Zeitpunkt der Menstruation über dem Wert in der Zyklusmitte. CGRP wird aus Nervenzellen in das Blut abgegeben und ist Auslöser von Entzündungen.