Wie häufig ist das Symptom Schmerzen beim Stuhlgang bei Endometriose-Betroffenen?
84,35% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Schmerzen beim Stuhlgang als Symptom der Endometriose genannt.
Wie häufig ist das Symptom Schmerzen beim Stuhlgang bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?
18,65% der
Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom
Schmerzen beim Stuhlgang sehr stark im Vergleich zu einer
Prävalenz von 0,63% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Schmerzen beim Stuhlgang bei
Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.
Symptomstärke | Endometriose | Nichtbetroffenen | Vergleich |
---|---|---|---|
gar nicht | 15,65% | 60,38% | -44,73% |
etwas | 13,51% | 24,53% | -11,02% |
mittel | 24,13% | 10,06% | 14,07% |
stark | 28,06% | 4,40% | 23,66% |
sehr stark | 18,65% | 0,63% | 18,02% |
Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Schmerzen beim Stuhlgang stehen.
Symptom­bezeichnung | Zu­sammenhang |
---|---|
Verstopfung | mittlerer Zusammenhang (36,00%) |
Schmerzen beim Urinieren | mittlerer Zusammenhang (34,00%) |
Blut im Stuhlgang | mittlerer Zusammenhang (30,00%) |
Bauchschmerzen außerhalb des Unterleibs | schwacher Zusammenhang (26,00%) |
Blähungen | schwacher Zusammenhang (26,00%) |
Erschöpfung / Fatigue | schwacher Zusammenhang (24,00%) |
Blähbauch / Endo-Belly | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr | schwacher Zusammenhang (22,00%) |
Rückenschmerzen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Übelkeit | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Harndrang ohne Wasserlassen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Nierenschmerzen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Bei der Endometriose siedeln sich Zellen, die denen innerhalb der Gebärmutter als sogenannte Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) sehr ähneln, an anderen Stellen im Körper an. Besonders häufig sind diese Endometrioseherde im Bereich des kleinen Beckens, also an der Gebärmutter und den Eierstöcken, aber auch an der Trennwand zwischen Scheide und Mastdarm sowie im Dickdarm zu finden. Beim Mastdarm handelt es sich um den letzten Abschnitt des Darms. Der Mastdarm umfasst also auch den Analkanal und endet am Schließmuskel. Die Endometrioseherde unterliegen, ebenso wie das Endometrium in der Gebärmutter, dem weiblichen Hormonzyklus. Dementsprechend werden die Endometrioseherde über den Zyklusverlauf zunächst aufgebaut und dann wieder abgebaut, sodass sie analog zu Menstruationsblutung, abbluten. Das Blut wird dann, je nach Lokalisation, entweder über den Mastdarm beim Stuhlgang nach außen abgeleitet, blutet in den Bauchraum oder sammelt sich im Gewebe. Kann das Blut nicht direkt aus dem Körper ausgeleitet werden, können Zysten oder Verklebungen die Folge sein. Diese führen zu Entzündungen, Nervenreizungen und Raumforderungen. Zudem können mechanische Einschränkungen im Bereich des Mastdarms entstehen. All diese Faktoren können Schmerzen beim Stuhlgang zur Folge haben.
Endometrioseherde im Bereich des Mastdarms oder der Trennwand zwischen Scheide und Mastdarm haben meist zyklusabhängige Schmerzen zur Folge. Im Laufe der Zeit können jedoch, aufgrund der Verwachsungen, auch chronische Schmerzen entstehen. Die Diagnose der Darmendometriose erfolgt über die Hinzuziehung eines Gastroenterologen, um andere Darmerkrankungen auszuschließen. Nach einer Anamnesestellung werden zunächst eine Tastuntersuchung und dann eine Sonografie von Scheide und Mastdarm durchgeführt. Die Therapie ist von Lokalisation und Ausprägung der Endometrioseherde sowie dem Beschwerdebild im konkreten Fall abhängig. Ob eine Darmendometriose operativ behandelt werden soll, muss sorgfältig abgewogen werden. Da es Hinweise darauf gibt, dass eine solche Darmoperation zu Komplikationen in Bezug auf die Fruchtbarkeit haben kann, müssen Frauen mit Kinderwunsch hier individuell beraten werden.