Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr als Symptom bei Endometriose

Wie häufig ist das Symptom Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Endometriose-Betroffenen?

83,97% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr als Symptom der Endometriose genannt.

Wie häufig ist das Symptom Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?

21,56% der Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr sehr stark im Vergleich zu einer Prävalenz von 3,80% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.

Symptom Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Endometriose - Vergleich mit Kontrollgruppe

Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Endometriose
(n = 1716)
16,03%
14,57%
24,30%
23,54%
21,56%
Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Nichtbetroffenen
(n = 158)
63,92%
18,99%
11,39%
1,90%
3,80%

Tabellarischer Vergleich der Prävalenz von Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr

Symptom­stärke Endo­metriose Nicht­be­troff­enen Ver­gleich
gar nicht 16,03% 63,92% -47,90%
etwas 14,57% 18,99% -4,42%
mittel 24,30% 11,39% 12,91%
stark 23,54% 1,90% 21,64%
sehr stark 21,56% 3,80% 17,76%

Symptome, die mit Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr in Zusammenhang stehen könnten

Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr stehen.

Symptom­bezeichnung Zu­sammen­hang
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr starker Zusammenhang (67,00%)
Vaginismus mittlerer Zusammenhang (31,00%)
Schmerzen beim Urinieren schwacher Zusammenhang (27,00%)
Blähbauch / Endo-Belly schwacher Zusammenhang (22,00%)
Unterleibsschmerzen schwacher Zusammenhang (22,00%)
Bauchschmerzen außerhalb des Unterleibs schwacher Zusammenhang (22,00%)
Schmerzen beim Stuhlgang schwacher Zusammenhang (22,00%)
Erschöpfung / Fatigue schwacher Zusammenhang (21,00%)
Nierenschmerzen schwacher Zusammenhang (20,00%)
Gelenkschmerzen schwacher Zusammenhang (20,00%)
Beinschmerzen schwacher Zusammenhang (20,00%)

Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr bei Endometriose

Endometriose kann auch für zeitlich stark nach dem Geschlechtsverkehr auftretende Schmerzen ursächlich sein. Wobei wichtig ist, dass der Schmerz bereits während des Geschlechtsverkehrs beginnt – aber erst später wahrgenommen wird: Die Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr entstehen bei an Endometriose erkrankten Frauen aus den gleichen Gründen wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Es handelt sich bei den wahrgenommenen Schmerzen um die „Restschmerzen“, während die Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs durch körpereigene Schmerzmittel gelindert oder ganz ausgeschaltet wurden. Durch sexuelle Erregung, ganz gleich, ob durch einen sexuellen Akt mit einem Partner oder durch Masturbation, werden Endorphine ausgeschüttet. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die eine schmerzstillende oder schmerzblockierende Wirkung haben. Da diese erst nach und nach abgebaut werden, kann es unter Umständen bis zu ein oder sogar zwei Stunden nach dem Geschlechtsverkehr dauern, bis dass die Schmerzen wahrgenommen werden.

Verursacht werden die Schmerzen, auch wenn sie durch die körpereigenen Schmerzstiller zunächst gelindert werden, während des sexuellen Akts und nicht erst im Nachhinein: Bei der Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe an ortsfremden Stellen im weiblichen Körper. Besonders häufig betroffen ist das kleine Becken. Betroffen sein können insbesondere die Gebärmutterhaltebänder, die Scheide, der Mastdarm sowie die Eierstöcke. Diese Schleimhautherde wachsen während des Zyklus zunächst an und blutet dann, so wie die Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmutter, ab. Kann das Blut nicht aus dem Körper ausgeschieden werden, kommt es zu Zystenbildungen, Verwachsungen und Entzündungen.

Durch die sexuelle Erregung kommt es zu Schwellungen und einem Pulsieren im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane. Wegen der Verwachsungen wird Zug auf andere Organe ausgeübt, was Schmerzreize setzt. Zudem löst die Penetration während des Geschlechtsverkehrs Schmerzen aus. Je mehr Endorphine ausgeschüttet werden, um so länger werden diese Schmerzen gestillt. Und auch die Position beim Sex hat einen Einfluss darauf, ob Schmerzen entstehen und wie intensiv diese sind. Das bedeutet: Eine hohe Endorphinausschüttung, etwa durch ein langes Vorspiel, und eine „geeignete“ Position beim Geschlechtsverkehr sorgen dafür, dass Schmerzen erst nach dem Geschlechtsverkehr wahrgenommen werden und nicht bereits ab dem sexuellen Akt.  

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