Wie häufig ist das Symptom Harndrang ohne Wasserlassen bei Endometriose-Betroffenen?
66,07% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Harndrang ohne Wasserlassen als Symptom der Endometriose genannt.
Wie häufig ist das Symptom Harndrang ohne Wasserlassen bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?
9,83% der
Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom
Harndrang ohne Wasserlassen sehr stark im Vergleich zu einer
Prävalenz von 0,63% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Harndrang ohne Wasserlassen bei
Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.
Symptomstärke | Endometriose | Nichtbetroffenen | Vergleich |
---|---|---|---|
gar nicht | 33,93% | 76,10% | -42,17% |
etwas | 19,13% | 10,06% | 9,07% |
mittel | 20,23% | 6,92% | 13,31% |
stark | 16,88% | 6,29% | 10,59% |
sehr stark | 9,83% | 0,63% | 9,20% |
Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Harndrang ohne Wasserlassen stehen.
Symptom­bezeichnung | Zu­sammenhang |
---|---|
Häufiges Wasserlassen | mittlerer Zusammenhang (39,00%) |
Schmerzen beim Urinieren | mittlerer Zusammenhang (33,00%) |
Nierenschmerzen | schwacher Zusammenhang (25,00%) |
Blasenentzündung | schwacher Zusammenhang (24,00%) |
Übelkeit | schwacher Zusammenhang (22,00%) |
Taubheit in Beinen | schwacher Zusammenhang (21,00%) |
Gliederschmerzen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Gelenkschmerzen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Schmerzen beim Stuhlgang | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Bei der Endometriose handelt es sich um eine gynäkologische Erkrankung. Landläufig wird sie mit Schmerzen rund um die Menstruationsblutung und Blutungsstörungen sowie einer verminderten Fruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht. Dies sind auch die Leitsymptome der Endometriose. Doch aufgrund der Komplexität kann Endometriose zahlreiche weitere Symptome hervorrufen: Hierzu zählen auch Störungen rund um die Funktion der Blase wie der Harndrang ohne Wasserlassen.
Bei Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, finden sich Wucherungen von gebärmutterschleimhautähnlichem Gewebe auch außerhalb der Gebärmutter. Die sogenannten Endometrioseherde finden sich vorrangig in und an den Organen im Bauchraum und Beckenbereich. Oftmals sind die Bereiche um die Gebärmutter und Scheide sowie die Eierstöcke und Eileiter betroffen. Doch auch die Blase, die Harnleiter und die Nieren können befallen sein. Die Wucherungen können sich in den Organen, oberflächlich außen auf den Organen oder „tief infiltrierend“ in dem Gewebe der Organe ausbreiten. Die Endometrioseherde unterliegen den gleichen zyklischen Abläufen wie die Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmutter: Sie wachsen an und bluten ab. Daher kann es zu Blutausscheidungen mit dem Urin kommen oder zu Einblutungen in den Bauchraum oder das Gewebe der Organe. Die Folgen können Entzündungen, Vernarbungen und Verklebungen sowie Zystenbildung sein.
Von der Endometriose am Harntrakt sind lediglich ein bis zwei Prozent der Endometriosepatientinnen betroffen. Zudem sind die Beschwerden unspezifisch und sind leicht mit denen eines Harnwegsinfektes zu verwechseln: Neben Harndrang ohne Wasserlassen können auch Schmerzen beim Urinieren, Schmerzen durch eine gefüllte Blase und Blutbeimengungen im Urin auftreten. Der Harndrang ohne Wasserlassen kann durch folgende Aspekte der Endometriose ausgelöst werden:
Viele Patientinnen mit Endometriose leiden zudem häufig zusätzlich an einer interstitiellen Zystitis, einer chronisch verlaufenden, nicht ansteckenden Blasenentzündung. Vor einer Behandlung muss also immer abgeklärt werden, ob tatsächlich die Endometriose selbst der Auslöser beim Harndrang ohne Wasserlassen ist.