Blasenentzündung als Symptom bei Endometriose

Wie häufig ist das Symptom Blasenentzündung bei Endometriose-Betroffenen?

53,17% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Blasenentzündung als Symptom der Endometriose genannt.

Wie häufig ist das Symptom Blasenentzündung bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?

7,90% der Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom Blasenentzündung sehr stark im Vergleich zu einer Prävalenz von 1,26% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Blasenentzündung bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.

Symptom Blasenentzündung bei Endometriose - Vergleich mit Kontrollgruppe

Blasenentzündung bei Endometriose
(n = 1734)
46,83%
17,59%
15,57%
12,11%
7,90%
Blasenentzündung bei Nichtbetroffenen
(n = 159)
74,84%
18,24%
5,03%
0,63%
1,26%

Tabellarischer Vergleich der Prävalenz von Blasenentzündung

Symptom­stärke Endo­metriose Nicht­be­troff­enen Ver­gleich
gar nicht 46,83% 74,84% -28,01%
etwas 17,59% 18,24% -0,65%
mittel 15,57% 5,03% 10,54%
stark 12,11% 0,63% 11,48%
sehr stark 7,90% 1,26% 6,64%

Symptome, die mit Blasenentzündung in Zusammenhang stehen könnten

Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Blasenentzündung stehen.

Symptom­bezeichnung Zu­sammen­hang
Schmerzen beim Urinieren mittlerer Zusammenhang (34,00%)
Blut im Urin mittlerer Zusammenhang (33,00%)
Harndrang ohne Wasserlassen schwacher Zusammenhang (24,00%)
Nierenschmerzen schwacher Zusammenhang (20,00%)

Blasenentzündung bei Endometriose

Eine Blasenentzündung ist gekennzeichnet durch Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, häufigen Harndrang und Schmerzen im Unterleib. Frauen sind deutlich häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Denn die Harnröhre bei Frauen ist deutlich kürzer als bei den Männern, sodass Bakterien leichter in die Blase wandern können. Doch gerade bei Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, müssen die oben genannten Beschwerden nicht zwangsläufig von einer bakteriellen Blasenentzündung stammen: Es kann sich auch um unmittelbare Folgen der Endometriose handeln oder um eine Interstitielle Zystitis (nicht bakteriologische Blasenentzündung) handeln.

Im Rahmen der Endometriose wachsen Herde von gebärmutterartiger Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Diese Wucherungen sind zwar gutartig, können jedoch zahlreiche Symptome hervorrufen. Die Endometrioseherde wachsen vorrangig im kleinen Becken, können jedoch auch andere Organe befallen. Auch an Blase und Harnleitern können die Endometrioseherde entstehen. Eine Harnblasenendometriose kann folgende Beschwerden verursachen:

  • Schmerzen im Unterbauch
  • Harndrang mit und ohne Wasserlassen
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen, wenn Blase gefüllt ist
  • Blutbeimengungen im Urin

Die Symptome ähneln also stark denen einer klassischen, bakteriellen Blasenentzündung. Da nur rund zwei Prozent der an Endometriose erkrankten Frauen eine Blasenbeteiligung haben, wird die Blasenendometriose meist erst spät erkannt. Die Diagnostik erfolgt über Ultraschall, Magnetresonanzuntersuchung oder Blasen- beziehungsweise Bauchspiegelung. Bei den Spiegelungen können Gewebeproben entnommen werden, die im Labor untersucht werden.

Bei der Interstitiellen Zystitis handelt es sich um eine chronisch verlaufende Blasenentzündung, die nicht ansteckend ist. Unter den Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, leiden (je nach Studie) 30 bis 60 Prozent auch an einer Interstitiellen Zystitis. Bei der Interstitiellen Zystitis ist die Schleimhaut der Blase angegriffen, sodass reizende Stoffe die Blasenwand erreichen und so zu den Symptomen führen, die denen einer bakteriellen Blasenentzündung gleichen.

Fazit: Leiden Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, an Symptomen einer Blasenentzündung, handelt es sich oftmals nicht um eine bakterielle Blasenentzündung, sondern um Auswirkungen einer Blasenendometriose oder eine Interstitielle Zystitis.

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