Wie häufig ist das Symptom Heißhunger bei Endometriose-Betroffenen?
84,28% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Heißhunger als Symptom der Endometriose genannt.
Wie häufig ist das Symptom Heißhunger bei Endometriose-Betroffenen im Vergleich zur Nichtbetroffenen-Gruppe?
18,21% der
Endometriose-Betroffenen leiden unter dem Symptom
Heißhunger sehr stark im Vergleich zu einer
Prävalenz von 7,55% bei Nichtbetroffenen.
Die folgenden Tabelle stellt das Symptom Heißhunger bei
Endometriose-Betroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr stark) beantworten.
Symptomstärke | Endometriose | Nichtbetroffenen | Vergleich |
---|---|---|---|
gar nicht | 15,72% | 31,45% | -15,72% |
etwas | 13,12% | 16,98% | -3,86% |
mittel | 26,88% | 27,67% | -0,79% |
stark | 26,07% | 16,35% | 9,72% |
sehr stark | 18,21% | 7,55% | 10,66% |
Anhand der Datensätze haben wir die Kendall-Korrelation berechnet. Die folgenden Symptome könnten im Zusammenhang mit Heißhunger stehen.
Symptom­bezeichnung | Zu­sammenhang |
---|---|
Blähungen | schwacher Zusammenhang (24,00%) |
Erschöpfung / Fatigue | schwacher Zusammenhang (23,00%) |
Hitzewallungen | schwacher Zusammenhang (20,00%) |
Unter Heißhunger versteht man einen Drang nach hochkalorischer Nahrung, der deutlich über das normale Interesse an solchen Speisen hinausgeht. Heißhunger kann das Symptom unterschiedlicher psychischer, aber auch körperlicher Erkrankungen sein. Dank der modernen Endokrinologie, also der Wissenschaft der Hormone, weiß man, dass ein Zusammenhang zwischen Hunger- und Sättigungsgefühlen und den Hormonen besteht. Da es während des weiblichen Zyklus zu einem An- und Absteigen verschiedener Hormone kommt, liegt es nahe, dass der Heißhunger vieler Frauen kurz vor der Periode hormonell bedingt und nicht reine Einbildung der Frauen ist. Studien haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Höhe des Progesteronspiegels und dem Hungergefühl besteht: Je niedriger der Progesteronspiegel, desto größer das Verlangen nach süßen, salzigen oder fetten Lebensmitteln. Bei vielen Frauen, die an Endometriose leiden, besteht während des gesamten Zyklus ein Missverhältnis zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron, was zu einem proportionalen Mangel an Progesteron führt. Daher kann das Auftreten von Heißhungerattacken ein Symptom der Endometriose sein.
Allerdings gibt es noch weitere Hormone, die einen Einfluss auf das Hungergefühl haben. Hierzu zählt das „Ghrelin“. Diese Abkürzung steht für „Growth Hormone Release Inducing“, was so viel wie Freisetzung von Wachstumshormonen bedeutet. Das Ghrelin hat einen Einfluss auf alle Wachstumsprozesse, die Stimmung und das Schlafverhalten. Ein zu hoher Ghrelin-Spiegel im Blut löst Heißhungerattacken aus. Doch das Ghrelin hat jedoch noch eine andere Bedeutung: Forscher haben herausgefunden, dass der Ghrelin-Spiegel bei Frauen mit Endometriose niedriger ist als bei gesunden Frauen. Daher scheint dieses Wachstumshormon eine Rolle bei der Funktionsweise der Endometriose zu spielen. Wie genau die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Hormonen, die Heißhungerattacken begünstigen, konkret aussehen und wie diese gegenseitig ihre Spiegel beeinflussen, muss erst noch erforscht werden.
Wichtig ist, dass, wenn Heißhungerattacken regelmäßig auftauchen, diesen entgegengesteuert wird: Wer der Lust nach Süßem oder Fettem nachgibt, kann den Heißhunger in der Regel nur kurzfristige stillen. Denn diese Nahrungsmittel führen zu einem kurzfristigen Insulinanstieg (Blutzucker). Danach fällt der Insulinspiegel schnell wieder ab und der Heißhunger stellt sich erneut ein. Nachhaltiger gegen Heißhunger wirkt es daher, wenn Nahrungsmittel mit komplexen Kohlenhydraten, wie Müsli oder Vollkornprodukte, verzehrt werden.