Osteopathie bei Endometriose hilfreich?

Wie viele Endometriose-Betroffene nutzen Osteopathie, um ihre Symptome zu lindern?

36,20% der Endometriose-Betroffenen haben in unserer Umfrage Osteopathie zur Linderung der Endometriose bereits ausprobiert.

32,65% davon finden, dass Osteopathie sehr hilfreich ist.
Die folgenden Tabelle stellt das Endometriose-Hilfsmittel Osteopathie bei Endometriose-Betroffenen dar. Die Skala ist von 1 (gar nicht hilfreich) bis 5 (sehr hilfreich).

Hilft Osteopathie bei Endometriose?

Osteopathie
(n = 631)
32,65%
24,09%
20,60%
10,62%
12,04%

Tabellarischer Zusammenstellung für Osteopathie

Bewert­ung Pro­zent An­zahl
gar nicht hilfreich 12,04% 76
wenig hilfreich 10,62% 67
etwas hilfreich 20,60% 130
hilfreich 24,09% 152
sehr hilfreich 32,65% 206

Osteopathie bei Endometriose

Osteopathie ist eine Form der manuellen Therapie, bei der Störungen der Körperfunktionen erkannt und behoben werden. Dabei fokussieren sich Osteopathen vor allem darauf, Spannungen und Blockaden im Bindegewebe zu lösen. Anders als bei Massagen jedoch nicht nur muskuläre Verspannungen, sondern viel tieferliegende. So ist nämlich jedes Organ und jede Struktur im Körper von einer dünnen Bindegewebsschicht, den sogenannten Faszien, umhüllt. Ist diese verhärtet, angespannt oder sogar verwachsen, können sich die entsprechenden Organe nicht frei bewegen und ihrer Funktion nicht optimal nachkommen. Anhaltende Schmerzen und Stress sind übrigens die Hauptauslöser solcher Verspannungen – zwei Dinge, die bei einer Endometriose fast unausweichlich sind.

Kern jeder osteopathischen Behandlung ist es, die Patientin als Individuum wahrzunehmen. Dieses ganzheitliche Konzept ist besonders für Endometriosepatientinnen toll und kann als Teil der multimodalen Therapie angewandt werden. Da sich die Endometriosebeschwerden bekannterweise meist nicht nur auf einen Bereich beschränken und eng miteinander verknüpft sind, kann ein allumfassender Blick auf den Körper interessante neue Ansätze liefern. Alleine schon das Gefühl eine Stunde lang von oben bis unten durchgecheckt zu werden, gibt vielen Frauen ein gutes Gefühl.

Eine Sitzung bei der Osteopathin beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese, die auf einem Gespräch und einer körperlichen Untersuchung basiert. Nach dieser Bestandsaufnahme beginnt die eigentliche Behandlung. Die angewandten Techniken reichen von sehr sanften, kaum spürbaren bis hin zu deutlich schmerzhaften Handgriffen. Nach intensiven Sitzungen kann es daher zunächst zu einer Erstverschlimmerung deiner Beschwerden kommen. Diese sollte jedoch nach ein paar Tagen verschwinden und eine Besserung sollte spürbar sein. Manchmal braucht es allerdings mehrere Sitzungen, um einen positiven Effekt festzustellen. Dieser, so legen aber einige Studien nahe, tritt sowohl bei Endometriosepatientinnen mit Beckenbodenbeschwerden als auch bei tiefinfiltrierter Endometriose ein.

Normalerweise dauert eine osteopathische Behandlung übrigens eine Stunde und kostet zwischen 75 und 90 Euro. Einige Krankenkassen übernehmen jedoch einen Teil der Kosten, wenn der Osteopath Mitglied in einem entsprechenden Berufsverband ist und du ein Privatrezept von deiner Ärztin vorlegen kannst.

Weiterführende Quellen:

  • Daraï, C. et al. 2015. „Impact of osteopathic manipulative therapy on quality of life of patients with deep infiltrating endometriosis with colorectal involvement: results of a pilot study.“ European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology 188: 70–3. Sillem, M. et al. 2016.
  • „Osteopathie bei Endometriose und chronischen Unterbauchschmerzen – eine Pilotstudie.“ Gebursthilfe und Frauenheilkunde 76 (9): 960-63

Wusstest du schon, dass du selbst auch einen großen Einfluss auf die Endometriose-Symptome haben kannst? In der Endo-App lernst du Selbstmanagement-Techniken bei Endometriose und findest viele interaktive Übungen zur Linderung der Beschwerden.