14.02.2025
4 Min. Lesezeit
Endometriose bleibt häufig lange undiagnostiziert und stellt viele Betroffene vor große Herausforderungen. Eine neue Hoffnung zur Behandlung von Endometriose gibt es jetzt mit dem Medikament Yselty®. Doch was genau ist Yselty®, wie wirkt es und für wen ist es geeignet?
Yselty® ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Linzagolix-Cholin. Ursprünglich wurde es entwickelt, um die starken Menstruationsblutungen bei Myomen, also gutartigen Tumoren in der Gebärmutter, zu vermindern. [1] Bei Endometriose hat sich aber auch eine positive Wirkung gezeigt. Schmerzen während, aber auch außerhalb der Menstruation werden mit Yselty® gelindert. [2]
Linzagolix-Cholin gehört zu der Gruppe der GnRH-Antagonisten. GnRH steht für Gonadotropin Releasing Hormone. GnRH ist ein Hormon, das normalerweise im Gehirn produziert wird und die Freisetzung von zwei weiteren Hormonen anregt. Das sind das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH). Diese Hormone steuern maßgeblich den Menstruationszyklus und auch den Eisprung.
Linzagolix-Cholin wirkt, indem es die Wirkung von GnRH blockiert. Dadurch wird die Produktion von FSH und LH verringert. Das wiederum senkt die Produktion von Hormonen wie Östrogenen in den Eierstöcken. Durch die Senkung des Östrogenspiegels können dann die Symptome, die durch hormonelle Veränderungen verursacht werden, gelindert werden. Das erklärt die Anwendung bei Myomen und bei Endometriose, da beide zu den hormonabhängigen Erkrankungen gehören.
Früher war Yselty® nur für Menschen mit Myomen zugelassen. Im Oktober 2024 wurde die Zulassung aber erweitert. Nun ist das Medikament auch für Endometriose-Betroffene mit einer Vorgeschichte von medizinischer oder chirurgischer Behandlung der Endometriose zugelassen. [3] Das bedeutet, dass du schon einmal andere Medikamente zur Behandlung der Endometriose eingenommen haben musst oder operiert wurdest. Bisher gibt es nicht allzu viele Medikamente, die speziell für die Endometriose zugelassen sind. Dass das Medikament zugelassen wurde, bedeutet nicht nur, dass das Medikament angewendet werden kann, sondern auch, dass es von der Krankenkasse übernommen wird. Die Zulassung ist daher ein großer Meilenstein in der Behandlung der Endometriose und könnte für viele Betroffene eine erhöhte Lebensqualität bedeuten. Dass neue Medikamente zugelassen werden und die Forschung vorankommt, gibt uns viel Hoffnung für die Zukunft!
Da Yselty® auf den Hormonhaushalt wirkt, gibt es auch einige Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Hitzewallungen und Kopfschmerzen. Die Menstruationsblutung wird häufig vermindert oder bleibt sogar komplett aus. Gleichzeitig kann es auch zu Stimmungsschwankungen und Veränderungen in der Knochendichte kommen. Diese Nebenwirkungen kommen daher, dass die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt wird und sozusagen die künstlichen Wechseljahre eingeleitet werden. Deshalb wird Yselty® entweder kurzfristig (unter 6 Monate) angewendet oder in Kombination mit einer sogenannten Add-Back-Therapie (ABT). Bei der hormonellen ABT wird ein kombiniertes Östrogen/Gestagen-Präparat zusätzlich zu Yselty® verabreicht, damit wechseljahresähnliche Beschwerden wie Hitzewallungen und Knochenschwund vermindert werden. [1,4] Natürlich müssen die Nebenwirkungen nicht bei jeder Person auftreten und sind sehr individuell. Es ist aber wichtig, dass du alle Möglichkeiten vor und während der Therapie mit deine:r Ärzt:in abklärst, um die richtige Lösung für dich zu finden.
Yselty® ist nicht für alle Endometriose-Betroffenen geeignet. Aktuell ist der Wirkstoff auch nur für Personen zugelassen, die vorher schon medizinisch oder chirurgisch für die Endometriose behandelt wurden. Hier sind einige wichtige Personengruppen, bei denen die Einnahme von Yselty® nicht empfohlen wird:
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Mit der Erweiterung der Zulassung von Yselty® auf Endometriose gibt es jetzt eine vielversprechende Option für die Behandlung. Der Wirkstoff kann Betroffenen helfen, die Schmerzen zu lindern und damit eine höhere Lebensqualität ermöglichen. Die Nebenwirkungen und Risiken müssen jedoch individuell abgesprochen werden, da Yselty® auf den Hormonhaushalt wirkt. Dennoch gibt es uns viel Hoffnung, dass auch in der Zukunft noch weitere Behandlungsmöglichkeiten für die Endometriose entstehen.
Quellennachweise
Medizinjournalistin
Sara ist wissenschaftliche Redakteurin im Redaktionsteam der Endo Health GmbH. Als Medizinexpertin ist sie immer auf dem neusten Wissensstand, was Endometriose, Adenomyose und Regelschmerzen betrifft. Ihr Ziel ist es, Informationen für Betroffene auf den Punkt zu bringen.
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