Relugolix ist ein Wirkstoff, der seit kurzem in der EU und in Deutschland zur Behandlung Endometriose-bezogener Symptome zugelassen ist. Es wurde ursprünglich zur Therapie von hormonsensitiven Gewebsneubildungen, also in der Krebsbehandlung eingesetzt, ist in anderer Konzentration aber auch bei einigen Endometriose Symptomen wirksam (1, 2).
Relugolix ist also kein ganz neuer Wirkstoff, jetzt aber in Kombination mit anderen Stoffen auch zur Behandlung von Endometriose zugelassen. Es wird dann gemeinsam mit Estradiol und Norethisteronacetat verabreicht, daher auch der Begriff “Kombinationstherapie”. In der Apotheke oder auf einem Rezept von deiner Ärztin oder deinem Arzt findest du Regulolix vermutlich unter dem Handelsnamen RYEQO® des Pharmaunternehmens Gedeon Richter.
Relugolix ist ein sogenannter Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) Antagonist und in Deutschland seit 2021 für die Behandlung von Uterusmyomen und seit 2023 für die Behandlung von Endometriose Symptomen zugelassen. Es wird auch in anderen Ländern schon für die Behandlung von Endometriose-Symptomen genutzt, zum Beispiel seit 2022 in den USA (3).
Laut dem Hersteller ist die Relugolix-Kombinationstherapie für alle erwachsenen Frauen (>18 Jahre) im gebärfähigen Alter (vor Eintritt der Menopause) geeignet. Es soll zur symptomatischen Behandlung von Endometriose eingesetzt werden, wenn die Endometriose-Herde zuvor mit medikamentöser oder chirurgischer Behandlung gezielt in Anzahl und Größe verringert wurden (3).
Zwei klinische Studien, die zur Behandlung damit durchgeführt wurden, zeigten dass die Kombinationstherapie bei folgenden Symptomen helfen kann (4-6):
- Schmerzen bei alltäglichen Aktivitäten
- Schmerzen im Zusammenhang mit der Menstruation (Dysmenorrhö)
- Nicht-menstruationsbezogene Unterbauchschmerzen
- Schmerzen beim Sex
Die Studien konnten auch zeigen, dass im Durchschnitt weniger Schmerzmittel zur Behandlung von Endometriose-bezogenen Schmerzen benötigt wurden. Relugolix ist außerdem auch für die Behandlung von Adenomyose zugelassen. Ob es bei Adenomyose tatsächlich hilft, wurde aber nicht direkt in klinischen Studien untersucht. Allerdings haben viele Endo-Betroffene auch eine Form von Adenomyose (7,8). Der Verdacht, dass Relugolix auch dabei wirkt, liegt daher nahe.