Da das Immunsystem eine zentrale Rolle spielt, könnte es bei der Behandlung von Endometriose neue Möglichkeiten erschließen. Die heutigen Therapien zielen vor allem darauf ab, die Symptome zu lindern, indem hormonell das Wachstum der Endometrioseherde gehemmt wird. Da aber Entzündungsprozesse und das veränderte Immunsystem wichtig für die Krankheitsentwicklung sind, könnten hier eventuell Therapiekonzepte aus der Behandlung von Autoimmunkrankheiten übernommen werden. Dazu gehören beispielsweise Wirkstoffe, die das überaktive Immunsystem bremsen oder bestimmte Entzündungsstoffe blockieren.
Das große Ziel wäre, die Fehlregulationen zu korrigieren, die sowohl die Autoimmunprozesse als auch die Endometriose vorantreiben. Um so weit zu kommen, müssen aber erstmal die Mechanismen besser verstanden werden. Nur so können die Medikamente genau angepasst werden. Für Menschen, die Endometriose und eine Autoimmunerkrankung haben, müssten auch die Wechselwirkungen und Gemeinsamkeiten beachtet werden. Wir bleiben aber hoffnungsvoll, dass die Forschung zukünftig ein besseres Verständnis und vielleicht auch neue Behandlungen entwickeln kann.
Für Menschen mit Endometriose ist primär wichtig zu wissen, dass ein erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen besteht. Falls du also Symptome hast, die auf eine Autoimmunerkrankung hindeuten, solltest du dich ärztlich beraten lassen. Dennoch ist wichtig: Nur weil das Risiko erhöht ist, wird nicht jede betroffene Person eine Autoimmunkrankheit entwickeln!